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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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die lang ersehnte Kunde zu vernehmen. Moibeal hatte das Gemach betreten und erwies ihr die Ehre.
    „Dein Vetter Niall möchte Euch sprechen“, verkündete sie. „Ich soll Euch ausrichten, er habe eine sehr wichtige Neuigkeit für Euch.“
    „Niall?“, wiederholte Bridget erstaunt. „Was könnte er mir zu sagen haben? Bestelle ihm, dass ich im Moment niemanden sehen will.“
    Moibeal knickste und wandte sich zum Gehen.
    „Nein, warte!“, rief Bridget. „Schick ihn zu mir.“
    Moibeal verließ den Raum und begab sich unverzüglich zur Meierin. „Niall hat nichts Gutes im Sinn“, vertraute sie ihr an. „Master Micheil wird es nicht gefallen, dass sein Vetter und Mistress Bridget die Köpfe zusammenstecken.“
    „Still! Sie ist seine Schwester, vergiss das nicht, auch wenn sie manchmal von Sinnen zu sein scheint.“ Peigi merkte sich, dass Master Niall und Mistress Bridget eine Zusammenkunft hatten, schickte die Magd fort, begab sich zur Kemenate und lauschte an der Tür.
    „Das stimmt nicht!“, kreischte Mistress Bridget. „Du lügst, weil du dir etwas davon versprichst. Für diese Ausgeburt der Hölle würde mein Bruder nie herzliche Gefühle aufbringen. Sie ist seine Feindin. Er wird sich an ihr rächen, wie er es unserem Vater und mir in die Hand geschworen hat. Ich sage dir, er wird Vergeltung üben!“
    Peigi hastete ins Backhaus zurück und verfluchte den niederträchtigen, verschlagenen Master Niall. Die Neuigkeit, die er berichtet hatte, war, Master Micheil sei nicht verletzt, Master Iain MacBrans Koben jedoch in Schutt und Asche gesunken. Peigi presste die Lippen zusammen. Der Laird musste erfahren, was sein Vetter der Mistress erzählt hatte. Er würde jedoch kein böses Wort gegen sie hören wollen. Folglich musste Peigi Master David ins Vertrauen ziehen. Er brachte das bei seinem ältesten Bruder zuwege, was andere nicht schafften. Kopfschüttelnd erteilte sie die Anordnung, für die heimkehrenden Männer das Mahl herzurichten.
    Seana hatte kein Gefühl mehr in den Gliedern. Das Blut rauschte ihr in den Ohren. Sie hielt die Augen geschlossen, damit sie nicht auf den rasch an ihr vorbeiziehenden Erdboden sehen musste. So Micheil MacGlendon damit rechnete, dass sie ihn bat, sich hinsetzen zu dürfen, täuschte er sich. Eher biss sie sich die Zunge ab, als dass sie ihn um einen Gefallen ersuchte. Ihr knurrte der Magen, und das Gefühl der Übelkeit nahm zu. Im Stillen verfluchte sie das Oberhaupt der feindlichen Sippe, weil er sie wie einen Sack Mehl über dem Rücken des Rosses liegen ließ. Sie spürte seine Hand auf dem Gesäß. Die Berührung war indes nicht zärtlich, sondern nur dazu gedacht, Seana davor zu bewahren, vom Rotschimmel zu stürzen. Dabei hatte sie wahrlich nicht die Absicht, von den Hufen der nachfolgenden Pferde zermalmt zu werden. Sie zog den Tod der Entehrung vor. Kaum hatte sie den Gedanken gefasst, verdrängte sie ihn. Sie konnte sich wirklich nicht an die Vorstellung gewöhnen, dass James in Wahrheit Micheil MacGlendon und ihr erklärter Feind war.
    Plötzlich spürte er sie erschlaffen, wagte jedoch nicht, sie umzudrehen, da ihm das als Zeichen der Schwäche ausgelegt werden würde.
    Einige Augenblicke später ritt David zu ihm, hielt sich neben ihm und sagte nach einem Weilchen: „Die Beine müssen dir einschlafen, Micheil, da du das Weib ständig auf ihnen liegen hast. Gib mir Seana.“ Da der Bruder ihn keines Blickes würdigte, fuhr er eindringlich fort: „Sie wird uns nicht viel Kurzweil bereiten, wenn sie sich nicht einmal auf den Beinen zu halten vermag.“
    „Dann schleppe ich sie hinter mir her!“
    „Es sieht dir nicht ähnlich, Micheil, uns alle der Möglichkeit zu berauben, sie aus Angst vor dir kauern zu sehen und um Gnade winseln zu hören.“
    Micheil ließ den Hengst im versammelten Trab gehen, hob Seana hoch und übergab sie dem Bruder. Er schwieg, als David sie vor sich hinsetzte, sein Plaid um sie hüllte und mit einem Arm aufrecht hielt. Der Anblick ihres in sich zusammengesunkenen Körpers war ihm unerträglich. Er trat dem Pferd in die Weichen und setzte sich an die Spitze des Trosses.
    Seana kam zu Bewusstsein und nahm den vertrauten Geruch des Meeres wahr. Auf den Kurtinen von Halberry Castle sah sie Fackeln brennen. Dort würde sie sterben. Sie unterdrückte ein Schluchzen, als sie den Laird den Torhütern den Befehl erteilen hörte, die Schlagbrücke hochzukurbeln, das Fallgitter emporzuziehen und die innere Schwinge zu öffnen. Die

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