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Historical Platin Band 04

Historical Platin Band 04

Titel: Historical Platin Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THERESA MICHAELS MERLINE LOVELACE MARGARET MOORE
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sie kicherte. Sie kicherte wie ein kleines Mädchen, und er fand, dies sei das entzückendste Kichern, das er jemals gehört hatte. Er wurde ganz still, damit er es besser hören konnte.
    Meradyce hörte zu kichern auf und schaute ihn an. In ihren Augen funkelte noch die Fröhlichkeit.
    Einar trat auf sie zu, und mit einem Mal veränderte sich alles.
    Meradyce sah ganz deutlich, wie sein Gesichtsausdruck, der eben noch einfache, harmlose Freude gezeigt hatte, sich jetzt in das Spiegelbild des Verlangens verwandelte. Sie erkannte den Hunger in seinen grauen Augen, und sie spürte in sich selbst die gleiche Empfindung.
    Die Tür öffnete sich; Endredi erschien und blieb unsicher auf der Schwelle stehen. Die merkwürdige Atmosphäre in diesem Raum löste sich auf.
    Einar drehte sich zu dem Mädchen herum. „Wo warst du?“, verlangte er schroff zu wissen und starrte seine bestürzte Tochter böse an.
    „Ich … ich war unten beim Schiff. Hast du mich nicht …“ Das arme Kind zitterte vor Angst.
    Sofort eilte Meradyce zu Endredi und warf Einar einen strafenden Blick zu. Es bestand kein Anlass dafür, dass er so grob zu dem Mädchen war!
    Einar fing Meradyce’ Blick auf und wusste sogleich, dass sie ihn für unangebracht hart hielt. Anscheinend hatte sie ihre Furcht vor Ull schon vergessen, doch wenn Endredi nicht fortgegangen wäre, hätte Ull es niemals gewagt, sich hier länger als unbedingt nötig aufzuhalten.
    Möglicherweise hatte die Sachsenfrau ja auch gar keine Angst vor Ull. Vielleicht fürchtete sie sich nur davor, entdeckt zu werden. Vielleicht war sie ja genau wie Nissa.
    In diesem Moment kam Thorston zur Tür herein und trug eine große Kiste bei sich. Er nickte Einar freundlich zu, der jedoch darauf nicht reagierte, sondern sich an ihm vorbei zur Tür hinausdrängte.
    Der dicke, kleine Mann zuckte die Schultern, doch als er auf Meradyce und Endredi zutrat, strahlte sein rundes Gesicht.
    Olva, Betha und Adelar folgten ihm dichtauf. Thorston stellte seine Kiste ab und umarmte Endredi väterlich. Danach schaute er sich ganz unverhohlen Meradyce an.
    „Dies ist mein Ehemann“, erläuterte Olva lächelnd. „Thorston ist mit Einar aus Haithabu heimgekommen – und das wurde auch hohe Zeit!“
    Der Mann zwinkerte Meradyce zu und sagte etwas, das sie leider nicht verstand.
    „Er behauptet, er habe zu viele Sonderangebote erhalten.“ Olva schmunzelte. „Hoffentlich von Händlern, und nicht von Frauen!“
    Thorston erriet wohl, was Olva gesagt hatte, denn er blickte Endredi scheinbar trostheischend an, bevor er sich wortreich äußerte.
    Meradyce setzte sich neben Betha, die sich schon neugierig über den Inhalt der Kiste hergemacht hatte. Olvas Ehemann! Das hatte Meradyce nicht erwartet. Thorston schien ein wirklich netter Mensch zu sein, doch jetzt würde es im Haus noch enger werden.
    Meradyce hatte plötzlich das Gefühl, als würde dies wirklich ein sehr, sehr langer Winter werden.
    „Du hast nicht gesagt, dass sie keinen von uns heiraten darf“, erklärte Ull nun schon zum zehnten Mal und wurde dabei immer röter im Gesicht.
    Svend seufzte ungehalten. Er hätte es ja voraussehen müssen, dass ein Weib wie die Sachsenfrau Ärger bringen würde, besonders bei einem so störrischen Kerl wie Ull. Svend bezweifelte, dass der Krieger ernsthaft an dieser Meradyce interessiert war. O ja, wahrscheinlich wollte er wie jeder andere Mann in dieser Halle mit ihr schlafen, doch Svend war auch davon überzeugt, dass Ull die Dorfbewohner spalten wollte.
    Bedauerlicherweise verfügte der Mann unter den anderen Kriegern über Freunde, die ihn unterstützen würden, solange es sich um nichts Wichtigeres handelte als um eine Frau. Nur gut, dass diese Freunde ihm nicht dabei helfen würden, die Macht zu ergreifen.
    „Svend hat sie für frei erklärt“, stellte Einar eiskalt fest. Er setzte sich neben seinen Vater und hängte die Beine über die Armlehne des massiven Eichenholzsessels, den er bei einem Raubzug erbeutet hatte.
    Svend räusperte sich. Vielleicht hätte er die Sachsenfrau doch selbst heiraten sollen. Seine beiden älteren Frauen hätte das wahrscheinlich nicht weiter gestört, doch Asa würde sich sehr aufgeregt haben. Er warf einen Blick zu Einar hinüber. Sein Sohn gab sich die größte Mühe, so zu tun, als wäre der gegenwärtige Stand der Frau eine reine Frage der Rechtsprechung.
    „Ich habe doch nicht versucht, sie gegen ihren Willen zu nehmen“, verteidigte sich Ull, der sich fragte, weshalb

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