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Historical Saison Band 06

Historical Saison Band 06

Titel: Historical Saison Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNA MAITLAND ELIZABETH ROLLS NICOLA CORNICK
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war auf die Masche seines Cousins hereingefallen. William kennt mein cholerisches Temperament und hat Georgie eine Falle gestellt, überlegte Anthony. Dann hatte er sie am nächsten Tag aufgesucht und zweifellos ihren schlimmsten Befürchtungen Nahrung gegeben. Wild fluchend lief er im Zimmer auf und ab. Aber er trug selbst die Schuld daran, egal welche ungute Rolle William dabei gespielt hatte. Sein unverzeihlicher Stolz hatte ihn der Wahrheit gegenüber blind gemacht. Eins war auf jeden Fall gewiss – wenn er vorhatte, seine Ehe zu retten, war es das Beste, die Perlen nie zu erwähnen. Außer Timms wusste ohnehin niemand, dass sie verschwunden waren.
    Seine nächste Aufgabe würde darin bestehen, Georgie zu überzeugen, dass eine Vernunftehe für sie beide die beste Lösung war, um in die Zukunft zu schauen. Ein Zusammenleben ohne die lästige Beimischung von tiefen Gefühlen. Und überdies wollte er dafür sorgen, dass Marcus der Gefahr entging, gehängt zu werden.
    Auf irgendeine Weise musste er herausfinden, ob William sich heimlich mit Grant traf, und ob Grant der Mann gewesen war, der Frobisher angegriffen hatte. Er runzelte die Stirn. Mit Freuden hätte er das Doppelte von dem bezahlt, was Grant von William verlangte, wenn er dafür den entscheidenden Beweis erhielt, um Marcus’ Hals zu retten.

5. KAPITEL
    Im Innersten erschüttert, begab sich Anthony ins Morgenzimmer. Sofort blickte er zu Georgie. Sie trug tatsächlich das hochgeschlossene rosafarbene Kleid, das er ihr in Brüssel gekauft hatte. Es stand ihr großartig, betonte die zarte Farbe ihrer Wangen und erinnerte ihn unerbittlich an die Schönheiten, die es verdeckte.
    Alle Muskeln spannten sich, und er musste gegen die heftige Erregung ankämpfen, die allein ihr Anblick bei ihm auslöste. Glücklicherweise galt die allgemeine Aufmerksamkeit Großtante Harriet, die gerade zu einer umfassenden Verurteilung von Marcus’ Manieren, seiner Moralvorstellungen und seiner vermeintlich mangelhaften Intelligenz ausholte. Anthony nahm sich vom gebratenen Speck und von den Eiern und setzte sich auf den freien Stuhl neben Georgie, wobei er so dicht wie möglich an den Tisch heranrückte. Es durfte keiner bemerken, wie eng es ihm in seinen Pantalons wurde.
    Sie klimperte nervös mit dem Löffel gegen die Teetasse, und ihre Finger zitterten.
    Er lehnte sich zu ihr vor und flüsterte: „Keine Sorge, ich werde dich schon nicht am Frühstückstisch verführen.“
    Leider ist das nicht möglich.
    Großtante Harriet hatte ein neues Opfer gefunden. „Jetzt flüstere hier nicht so herum, Anthony! Wenn du deiner Frau etwas Vertrauliches mitzuteilen hast, kannst du ihr das besser erzählen, bevor ihr das Schlafzimmer verlasst! Was für eine verkommene Generation!“
    Er zwang sich, ein höfliches Lächeln aufzusetzen, und erwiderte: „Guten Morgen, Tante Harriet. Hast du gut geschlafen?“
    Sie starrte ihn an. „Natürlich habe ich gut geschlafen. Ich tue nie etwas anderes. Und jetzt versuch bloß nicht, vom Thema abzulenken. Wann hast du eigentlich vor, Georgie mit in die Stadt zu nehmen und ihr ein paar angemessene Kleidungsstücke zu kaufen? Das, was sie gerade trägt, ist zwar schon erheblich besser als die Sachen, die sie bei sich hatte, als sie zu mir kam, aber ein paar modischere Kleider wären bestimmt nicht fehl am Platz.“
    Neben ihm nahm Georgie eine steife Haltung an. „Nein, es besteht wirklich nicht die geringste Notwendigkeit …“
    Cassie unterbrach sie: „Du kannst sie schlecht mit in die Stadt nehmen, Anthony! Nach all dem – au!“ Sie warf Marcus einen bösen Blick zu. Ihr Cousin schaute tadelnd zurück.
    Anthony atmete erleichtert auf. Es war besser, wenn diese Dinge nicht am Frühstückstisch verhandelt wurden, wenn sie überhaupt zur Sprache kommen mussten. Konnte er sicher sein, dass Georgie nie erfahren hatte, was man sich erzählte?
    „Unsinn!“, mischte sich Tante Harriet ein. „Wenn deine Meinung gefragt ist, Miss, fordere ich dich schon dazu auf, dich zu äußern! Anthony muss es sogar tun.“ Sie wandte sich erneut an Georgie und fügte hinzu: „Er sollte dir auch endlich den Familienschmuck übergeben! Ich denke da vor allem an das herrliche Perlenkollier.“
    Mit einem scheppernden Geräusch fiel Williams Messer auf den Teller. Anthony zuckte zusammen. Manchmal fragte er sich, ob Tante Harriet die geringste Ahnung hatte, was sie mit ihren Worten auslöste. Anscheinend nicht. Sprachlos saß er da, während John rot anlief und

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