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Historical Saison Band 06

Historical Saison Band 06

Titel: Historical Saison Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNA MAITLAND ELIZABETH ROLLS NICOLA CORNICK
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Menge Gemeinsamkeiten zu besitzen.
    Als er an den geschlossenen Türen der Bibliothek vorbeikam, hörte er, dass Mardon und Lyndhurst noch plauderten und vermutlich ein Glas Brandy tranken, aber er hatte keine Lust, sich dazuzugesellen. Stattdessen wollte er sich lieber auf sein Zimmer zurückziehen, um in Ruhe über Cassie nachzudenken. Langsam schritt er die breite Eichentreppe hoch. In der ersten Etage sah er Cassies Zofe in ein Gespräch mit Anthonys Kammerdiener Timms vertieft. Timms war während des Krieges der Bursche des Majors gewesen, und Peter kannte ihn aus dieser Zeit. Er hob eine Hand zum Gruß und begab sich zu seinem Schlafzimmer.
    Als er schon über der Türschwelle war, hielt er plötzlich inne. Irgendetwas stimmte nicht. Sein untrügliches Gespür für Gefahr, das er sich als Soldat erworben hatte, schlug Alarm. Leise schloss er die Tür hinter sich, blieb stehen und lauschte. Jemand wartete in seinem Zimmer auf ihn.
    „Guten Abend, Mylord.“
    Er vernahm das Rascheln von Seide aus der Richtung seines Betts und erkannte Lady Margaret Burnside, die sich auf seiner Decke rekelte, sich elegant von der Matratze schwang und sich schließlich vor ihn hinstellte. Sie trug ein eng anliegendes Kleid, das jede Kurve ihrer Figur hervorhob. Sie musste direkt aus William Lyndhurst-Flints Zimmer gekommen sein.
    Peter sah sie an. Ein triumphierendes Lächeln umspielte ihren Mund, während sie ihn siegesgewiss anschaute. Es war der Blick einer Frau, die sich ihrer Anziehungskraft vollkommen bewusst war. Lasziv benetzte sie mit der Zunge ihre Unterlippe.
    „Ich finde diese House Party entsetzlich langweilig“, sagte sie gedehnt, erhob sich und näherte sich. „Ich gehe davon aus, Ihnen ist die Veranstaltung ebenfalls zu zahm, Mylord, aber wenigstens könnten wir einander den Abend versüßen …“
    Sie kam so nah, dass ihre Brüste gegen seinen Oberkörper stießen. Peter roch den aufdringlichen Fliederduft, den sie verströmte. Das Parfüm überdeckte den animalischen Geruch darunter nur oberflächlich. Als noch abstoßender empfand er ihre Alkoholfahne. Er trat einen Schritt zurück. Er war nicht besonders überrascht, sie hier anzutreffen. Ihm waren schon viele Frauen wie Lady Margaret Burnside begegnet – Frauen, die lüstern und unmoralisch waren. Doch nur selten gelang es ihnen, ihre innere Verkommenheit hinter einer so makellosen Fassade zu verbergen, wie es bei ihr der Fall war. Ihr Anblick rief in ihm nur Wut hervor. Warum hatten Lyndhurst und Mardon nicht erkannt, dass diese skrupellose Person alles andere als eine geeignete Anstandsdame für Cassie war?
    „Ich bezweifle, dass wir denselben Geschmack haben“, sagte er frostig. „Und wonach auch immer Sie suchen, bei mir werden Sie es ganz sicher nicht finden.“
    Sie starrte ihn verwundert und ein wenig feindselig an. Offenkundig war sie es nicht gewohnt, zurückgewiesen zu werden. Sie ließ die langen Fingern ihrer Rechten an seinem Hemd heruntergleiten. Angewidert schob er die Hand von sich.
    „Sind Sie ganz sicher, dass Sie mir nicht helfen können?“, hauchte Lady Margaret. „Gewiss werden Sie mich etwas aufregender finden als Ihre unschuldige kleine Braut.“ Sie hielt inne. „Und sie muss es ja nie erfahren. Es könnte unser kleines Geheimnis sein.“
    Peter wich ihrer Berührung angeekelt aus. Er war noch ganz erfüllt von der Erinnerung an Cassies Zärtlichkeit, ihre seidige Haut und ihren wunderbaren Duft. Mit ihrer Wärme und Großzügigkeit hatte sie sein Herz erobert. Für ihre Anstandsdame empfand er hingegen nichts als Widerwillen.
    „Sie irren sich, Madam“, sagte er. „Ich finde Miss Ward unvergleichlich reizvoll und hege nicht den geringsten Wunsch, vor ihr irgendwelche Geheimnisse zu haben.“
    „Gewiss hat die Aussicht auf ihr Geld für Sie einen enormen Reiz“, entgegnete Lady Margaret trocken. „Aber ein Mann mit solch einem Ruf als Frauenheld braucht sicher mehr als ein kleines Milchmädchen, um seine Bedürfnisse zu befriedigen.“
    Peter warf ihr einen finsteren Blick zu. „Ich weiß nicht, wie viel deutlicher ich Ihnen gegenüber werden muss, ohne grob unhöflich zu werden, Madam. Verzeihen Sie mir, wenn ich zu schonungslos spreche. Ich bin an Ihrem Angebot nicht interessiert. Würden Sie bitte die Freundlichkeit haben, mein Zimmer zu verlassen?“
    Lady Margaret wirkte einen Augenblick wie vor den Kopf gestoßen. Dann funkelte sie ihn zornig an.
    „Nun gut, Mylord“, presste sie zwischen den Zähnen hervor.

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