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Historical Saison Band 08

Historical Saison Band 08

Titel: Historical Saison Band 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Ashley
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konnte. Dann schenkte sie ein Glas ihres edlen Burgunders für ihn ein. „Seltsam – ich dachte, du verabscheust Rudge, weil er so unverschämt ist.“
    „Das ist er auch.“ Philip nahm einen Schluck und nickte anerkennend. „Aber er versteht etwas von Pferden. Und er erscheint mir sehr gewissenhaft. Sicher ist er den Herrschaften, für die er arbeitet, treu ergeben.“
    „ Mir leider nicht. Das hat er heute bewiesen.“
    Obwohl sich ihr Zorn gegen Rudge offensichtlich in Grenzen hielt, versuchte Philip den Vertrauensbruch des Dieners zu rechtfertigen. „Er informierte mich nur aus Sorge um dein Wohl.“
    „Ja, das weiß ich. Ich wünschte nur, damit hätte er noch eine Weile gewartet. Heute Morgen wollte ich ihm sagen, dass ich mich anders besonnen habe und meine Ermittlungen in Markham aufgebe. Ich suchte vergebens nach ihm und fragte mich, wo er sich herumtrieb.“
    Aufmerksam musterte Philip sie über den Rand seines Glases hinweg. Da sie so ruhig und gelassen wirkte, verstand er nicht, warum sie sich zu einer so verrückten Eskapade entschlossen hatte. Schließlich konnte er seine Neugier nicht länger bezähmen. „Was um alles in der Welt hat dich zu diesem wahnwitzigen Abenteuer bewogen?“
    „Willst du die Wahrheit wissen?“ Inzwischen hatte Beth auch für sich selbst ein Weinglas gefüllt und nippte daran. „Forschungsdrang, Entschlossenheit und reiner Übermut.“
    Diese Antwort hatte er nicht erwartet. Doch er zweifelte keine Sekunde lang an Beth’ Aufrichtigkeit und konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. „Würdest du mir das etwas genauer erklären?“
    Ohne Zögern erfüllte sie seinen Wunsch. „Vor einigen Tagen fiel mir in Markham ein eigenartiger Kerl auf, und ich wollte herausfinden, ob die Beschreibung des Mannes, dem der junge Napier im Wald begegnet ist, auf ihn passt. Wie du darüber denkst, weiß ich nicht – jedenfalls glaube ich, dieser Schurke hat deinen Sattelgurt in böser Absicht halb durchtrennt. Er wollte dir persönlich schaden. Sonst hätte er auch den Sattelriemen der Stute beschädigt. Außerdem nehme ich an, das war nicht der erste Anschlag auf dein Leben. Ich habe von dem Jagdunfall Anfang des Sommers erfahren. Ob er ein Versehen war? Das muss man angesichts der neuesten Ereignisse bezweifeln. Allerdings bin ich davon überzeugt, dass nicht Crispin Napier dahintersteckt. Und wenn meine Aktivitäten gestern Abend auch etwas leichtsinnig erscheinen – sie waren nicht erfolglos, denn ich weiß etwas mehr über den schwarzhaarigen Mann. Rudge und ich kennen einen seiner Freunde.“
    Philip überdachte, was er gehört hatte, dann fragte er: „Und du glaubst, euer Bekannter würde verraten, warum der Missetäter mich hasst?“
    „Ja, vielleicht.“ Beth sah keinen Sinn darin, ihre Skepsis zu verhehlen. „In Spanien, kurz vor dem Ende des Feldzugs, wurde der Gefreite Tom Clegg verwundet. Ich hinderte den Arzt daran, sein Bein zu amputieren, und entfernte die Kugel selbst aus dem Kniegelenk … Skandalös, nicht wahr?“, fuhr sie fort, als sie Philips missbilligende Miene bemerkte. „Hier in England würde man mir ein solches Verhalten sicher übel nehmen. Aber in Spanien …“ Sie zuckte die Schultern. „Die überlasteten Militärärzte waren dankbar für jede Hilfe, die sie bekommen konnten. Und ich muss mir nichts vorwerfen, denn es gelang mir, Cleggs Bein zu retten. Deshalb ist er mir zu Dank verpflichtet. Aber ob ihm das genügen wird, um seinen Freund zu verraten, ist eine andere Frage.“
    „Immerhin wäre es einen Versuch wert.“ Warum ihm jemand nach dem Leben trachtete, verstand er noch immer nicht. Trotzdem beschloss er, mehr über den schwarzhaarigen Mann in Erfahrung zu bringen, der in der Taverne am Stadtrand von Markham verkehrte. Und plötzlich tauchte eine vage Erinnerung auf. „Rudge soll die Schenke noch einmal aufsuchen. Da er Clegg kennt, sollte es möglich sein, ihm einige Informationen zu entlocken. Am besten wäre es, wenn George Dodd deinen Diener begleitet. Der alte Mann arbeitet seit über vierzig Jahren für meine Familie und weiß vieles, was früher geschehen ist. Und in dieser Gegend gibt es niemanden, den er nicht kennt.“ Philip leerte sein Glas und stellte es beiseite. „Die Einzelheiten bespreche ich später mit den beiden, damit sie in der Taverne nicht auffallen. Bist du mit meinem Plan einverstanden – und bereit, während der nächsten Tage zeitweise auf Rudges Dienste zu verzichten?“
    Spontan – und entwaffnend –

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