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Historical Saison Band 08

Historical Saison Band 08

Titel: Historical Saison Band 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Ashley
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revanchieren sollte.
    „Oh, Major Black!“ Erfreut wandte auch Ann sich zu dem zweiten Besucher um. „Ich fürchtete schon, es wäre mir nicht vergönnt, unsere Bekanntschaft jemals wieder zu erneuern.“
    „Mit diesem Vergnügen hatte ich ebenso wenig gerechnet, Ma’am.“ Der Major ließ Beth los und schüttelte Mrs Stride die Hand.
    Nachdem der Austausch der Höflichkeiten beendet war, bat Beth die Gentlemen, Platz zu nehmen, und reichte jedem ein Glas Wein – einen besonderen Tropfen, den sie kürzlich im exzellent bestückten Keller ihres verstorbenen Vaters entdeckt hatte. Kurz darauf verschaffte Charles Bathurst ihr Gelegenheit, allein mit dem Major zu sprechen, indem er Ann zu einem Spaziergang im Garten einlud. Bereitwillig stimmte die Gesellschafterin zu.
    „Bahnen sich romantische Gefühle an?“, fragte Black, sobald das Paar den Raum verlassen hatte.
    „Offensichtlich“, erwiderte Beth. „Ob sich daraus eine ernsthafte Beziehung entwickeln wird, kann man noch nicht sagen. Jedenfalls mische ich mich nicht ein. Und da ich einige Jahre jünger bin als Ann, eigne ich mich auch kaum zur Beraterin. Ich ermahnte sie anfänglich zur Vorsicht, habe Mr Bathurst inzwischen jedoch besser kennengelernt.“
    Der Major musterte sie unter halb gesenkten Lidern hervor. „Und was empfehlen Sie ihr jetzt?“
    „Immer noch dasselbe“, entgegnete Beth wahrheitsgemäß. „Ich halte Mr Bathurst für einen ehrenwerten Gentleman, der niemals mit den Gefühlen einer Dame spielen würde. Aber vielleicht gehen seine eigenen Empfindungen nicht über Respekt und freundschaftliche Zuneigung hinaus. Damit müsste Ann sich abfinden.“
    Das sarkastische Lächeln, an das sie sich so gut erinnerte, umspielte die Lippen des Majors. „So wie Sie, Miss Ashworth.“
    Fast unmerklich begann ihre Hand zu zittern. Doch sie hatte sich sofort wieder in der Gewalt. „Wie kommen Sie darauf, Major? Gab ich Ihnen jemals Grund zu der Annahme, dass ich an gebrochenem Herzen leide?“
    Zunächst glaubte Beth, er würde nicht antworten. Dann begann er, ohne sie aus den Augen zu lassen: „In den letzten Jahren sind wir uns oft begegnet, Miss Ashworth. Sie sind eine sehr schöne junge Frau. In der Zeit, die Sie in Spanien verbrachten, weckten Sie das Interesse zahlreicher junger Offiziere. Trotzdem haben Sie keinen einzigen ermutigt. Was auch für mich gilt.“
    „Uns beiden hat das Schicksal übel mitgespielt“, seufzte Beth und lächelte wehmütig. „Die schlimmen Erfahrungen, denen wir, wenn auch unterschiedlich, ausgesetzt waren, verletzten unsere Seelen und bewirkten einen gewissen Zynismus.“
    „Möglicherweise. Aber Sie haben ein Herz, Miss Ashworth.“
    „Sie etwa nicht, Sir?“, fragte sie herausfordernd. „Das werden Sie mir niemals einreden. Also versuchen Sie es erst gar nicht, Sie würden nur Ihren Atem verschwenden.“
    „Vielleicht haben Sie nur das Beste in mir gesehen, Ma’am. Das Schlimmste werden Sie noch erkennen.“
    Nicht einmal diese unverblümten Worte ließen sie zögern. „Das bezweifle ich, Major. Und falls es eine Anspielung darauf ist, dass Sie zwei Mitglieder Ihrer Familie ermordet haben sollen – ich halte Sie nicht für den Täter.“
    „Danke, Miss Ashworth.“ Black lächelte sanft. „Um die Wahrheit zu gestehen, ich weiß nicht, ob ich das besagte Verbrechen begangen habe.“
    „Ja, man berichtete mir, Sie seien in jener Nacht sternhagelvoll gewesen.“
    Ihre freimütige Ausdrucksweise schien ihn zu belustigen, denn seine Mundwinkel zuckten. „Tut mir leid, wenn es Ihre zarten Gefühle verletzt, Ma’am.“
    „Keineswegs. In Spanien habe ich genug betrunkene Männer gesehen.“ Bei ihrem ebenso offenherzigen Geständnis brach er in Gelächter aus. „Und ich weiß auch, dass Sie imstande sind, Menschen zu töten, Sir“, fuhr sie fort. „Aber Sie sind kein Narr. Hätten Sie Ihren Vater und Ihren Bruder ermordet, wären Sie danach sicher nicht in Ihr Schlafzimmer zurückgekehrt, um auf Ihre Verhaftung zu warten.“
    „Das stimmt.“
    „Wenn der Verdacht gegen Sie aus der Welt geschafft ist – werden Sie den wahren Täter suchen?“
    Ironisch verzog Black das Gesicht. „Im Augenblick steht das nicht an der ersten Stelle meiner Prioritätenliste“, erklärte er zu Beth’ Erstaunen. „Ich bin nur nach England zurückgekehrt, um für die Kinder eines verstorbenen Freundes zu sorgen.“ Nachdenklich starrte er ins Leere. „Warum er seine beiden Sprösslinge ausgerechnet mir anvertraut

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