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Historical Saison Band 08

Historical Saison Band 08

Titel: Historical Saison Band 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Ashley
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eines kaltblütigen Mordes fähig. Aber er ist kein Narr. Hätte er seinen Vater und seinen Bruder umgebracht, wäre er gewiss nicht bis zur Ankunft der Konstabler am Tatort geblieben.“
    „Wohl kaum“, gab Philip zu. „Auch ich kenne Blackwood nicht besonders gut. Da er ein paar Jahre älter als ich ist, zählte er nie zu meinem Freundeskreis. Was ich über ihn weiß, spricht nicht gerade für ihn. In seiner Jugend schockierte er die Gesellschaft mit wilden Eskapaden, und er war stolz darauf, dass man ihn den schlimmsten Wüstling Englands nannte.“
    Beth kicherte unwillkürlich. Dann nahm sie sich zusammen. „Keine Ahnung, wieso ich das komisch finde … Vielleicht sollte ich mich gekränkt fühlen, denn in Spanien versuchte er niemals, mich zu verführen. Ich kann nur annehmen, er hat sich gebessert, oder ich entspreche nicht seinem Geschmack. Aber im Ernst – du wirst doch niemandem mitteilen, wo er sich aufhält, Philip? Mr Bathurst möchte ihn an unbesonnenen Aktivitäten hindern, bis man die Anklage fallen lässt. Nach Charles’ Ansicht ist der Major auf dem Land nicht so gefährdet wie in London.“
    „Wäre ich Friedensrichter, wozu man mich vermutlich in ein paar Jahren ernennen wird, müsste ich anders darüber denken. Doch so, wie die Dinge liegen …“ Philip zuckte die Schultern. „Glaub mir, ich wünsche Blackwood nichts Böses. Und Bathurst würde sicher nicht seinen Ruf aufs Spiel setzen, wenn er an der Unschuld des Mannes zweifelte.“
    Zufrieden mit der Antwort, wechselte Beth das Thema und erkundigte sich, was Philip zu ihr geführt habe.
    Leicht irritiert hob ihr Gast die Brauen. „Brauche ich einen Grund, um dich zu besuchen?“
    „Keineswegs“, beteuerte sie, insgeheim amüsiert über seine Reaktion. „Aber du tust selten etwas ohne Sinn und Zweck. Und da du deinen Fußknöchel immer noch schonst, kann ich mir nicht vorstellen, dass du nur nach Ashworth House geritten bist, um dir die Freude meines Anblicks zu gönnen.“
    Plötzlich verschloss sich seine Miene. So wie der andere Gast, der das Haus vor Kurzem verlassen hatte, musterte er sie unter halb geschlossenen Lidern hervor. „Wirklich nicht?“, murmelte er, um in geschäftsmäßigem Ton fortzufahren: „Es gibt tatsächlich einen Grund für meinen Besuch. Ich wollte dich auf Rudges längere Abwesenheit hinweisen. Wahrscheinlich wird er erst heute Nacht zurückkommen. Ich habe Dodd und deinen Diener angewiesen, ein paar Dinge in einem Ort ein paar Meilen südlich von Markham abzuliefern. Wenn sie sich anschließend in der bewussten Taverne stärken, wird das niemand verdächtig finden.“ Als er Beth gerunzelte Stirn bemerkte, fragte er: „Es stört dich doch hoffentlich nicht, dass du Rudges Dienste vorerst entbehren musst?“
    „Nein, nicht besonders … Aber er sollte einen Brief zu Charles Bathurst bringen, in dem ich versichere, dass ich das Versteck seines Freundes nicht verrate.“
    „Wenn es dich beruhigt, meine Süße, werde ich hinreiten und Bathurst erklären, dass wir beide Stillschweigen bewahren.“ Philip stand auf und ergriff ihre Hände. „Wie gesagt, ich wünsche dem Major nichts Böses.“
    „Nun, vielleicht grollt der Viscount dir .“ In Beth’ Augen funkelte schelmische Belustigung. „Soeben fällt mir etwas auf. Er ist groß und hat langes schwarzes Haar. Also entspricht er der Beschreibung des Mannes, den der junge Napier im Wald gesehen hat.“

9. KAPITEL
    Philips Ankunft in Charles Bathursts Haus bewirkte völlig unterschiedliche Reaktionen bei den zwei Gentlemen, die in der Bibliothek saßen. Offenbar ein Meister kontrollierter Emotionen, warf Viscount Blackwood dem Besucher nur einen kurzen fragenden Blick zu und nickte zur Begrüßung. Der Besitzer des Landsitzes dagegen konnte sein Unbehagen nicht verbergen und sprang auf. „Oh Gott, Stavely, heute hatte ich Sie nicht mehr zu sehen erwartet. Darf ich Ihnen ein Glas Wein anbieten?“
    „Auch ich nahm nicht an, dass wir uns nach so kurzer Zeit schon wieder begegnen. Und ein Glas Burgunder wäre hochwillkommen.“ Nachdem ein Diener noch einen bequemen Lehnstuhl vor den Kamin gerückt und sich entfernt hatte, begann Philip ohne Umschweife: „Auch in Miss Ashworths Auftrag möchte ich Ihnen versichern, dass wir über Blackwoods Anwesenheit unter Ihrem Dach Stillschweigen bewahren werden.“
    Die ausdruckslose Miene des Viscounts änderte sich nicht, während Charles Bathurst erleichtert aufatmete. „Verdammt nett von Ihnen,

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