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Historical Saison Band 09

Historical Saison Band 09

Titel: Historical Saison Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Moore
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seines Bruders zurückgekehrt war.
    „Mylord?“
    Beim Klang der vertrauten Stimme fragte er sich, ob es klug gewesen war zu kommen, selbst wenn Mollie sich ihm als sehr nützlich erweisen sollte. Doch nun war es bereits zu spät, also würde er seine Rolle weiterspielen, bis sie erkannte, dass er nicht Augustus war.
    „Miss MacDonald?“
    Sie hatte sich natürlich verändert. Jahre waren vergangen, und ihr Beruf ließ Frauen schneller altern. Und doch war sie noch immer hübsch. Was auch geschehen sein mochte, seit er fort war, sie hatte genug verdient, um sich in Seide und Satin kleiden zu können.
    Mit schwingenden Hüften kam sie auf ihn zu. „Ich bin Mollie MacDonald. Was kann ich für Sie tun, Mylord?“, fragte sie lächelnd, ohne ihn zu erkennen. „Oder weiß ich die Antwort schon?“
    Einen Moment war er versucht, ihre vielseitigen Talente zu genießen, und früher hätte er auch keinen Augenblick gezögert. Aber das war früher gewesen. Bevor Jamie ihn auf der Tower Bridge entdeckt hatte. Bevor er eine zweite Chance bekommen und beschlossen hatte, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um sie zu verdienen. „Ich brauche eine Auskunft.“
    Mollie zog die Augenbrauen zusammen, was sie um einiges älter aussehen ließ, als sie war. „Ich mache nichts umsonst.“
    „Damit habe ich gerechnet und bin bereit zu zahlen“, erwiderte Quinn.
    Sie sah interessiert zu, wie er einen kleinen Beutel aus der Jackentasche zog, entriss ihn ihm und nickte, nachdem sie die fünf Goldmünzen darin begutachtet hatte. „In Ordnung, schießen Sie los.“
    „Ich habe beunruhigende Gerüchte über meinen Anwalt gehört. Er heißt Gordon McHeath und soll Ihr Etablissement besuchen.“
    Es war schamlos gelogen, aber wenn es ein Freudenhaus gab, das einen Mann von McHeaths gehobenen Ansprüchen anziehen könnte, dann Mollies.
    „Stimmt, er war da“, antwortete Mollie und wog den Beutel zufrieden in ihrer Hand.
    Quinn hatte geglaubt, er würde sich freuen über eine bejahende Antwort, aber er war sich bewusst, wie enttäuscht Esme sein würde. Sie wollte glauben, dass alle Anwälte so ehrenhaft waren wie ihr Bruder. Leider würde sie feststellen, dass sie sich irrte.
    „Aber nur ein einziges Mal, und auch dann nicht aus den Gründen, die die meisten Männer herführt“, fuhr Mollie fort.
    Sie lachte spöttisch, als sie Quinns überraschte Miene sah. „Was denn, haben Sie gedacht, Frauen unseres Schlags haben nur dann mit dem Gesetz zu tun, wenn sie es brechen wollen? Ich weiß, dass ich bald sterben werde, und wollte mein Testament aufsetzen.“
    Sterben? Quinn fiel erst jetzt auf, wie blass sie unter dem Rouge war.
    „Es ist nichts Ansteckendes“, versicherte sie und hob trotzig den Kopf. „Aber das nächste Jahr werde ich wohl nicht mehr erleben, sagte der Arzt, also dachte ich, ich mache mein Testament. Mir gehört unter anderem dieses Haus“, schloss sie mit unverhohlenem Stolz.
    „Es … tut mir leid“, brachte Quinn hilflos hervor, wenn er auch gern mehr gesagt hätte in Erinnerung an die guten Zeiten mit ihr. Als er das erste Mal in Edinburgh aufgetaucht war, hatte Mollie ihm nicht nur ihren Leib angeboten, sondern auch Freundlichkeit und Trost und Gelächter – und alles hatte er damals dringend gebraucht.
    Auch jetzt brauchte er es, hatte aber gelernt, ohne es auszukommen.
    „Sie können mir glauben, Mr McHeath ist ein guter, freundlicher Gentleman. Wenn es anders wäre, hätte ich es gemerkt und mir einen anderen Anwalt zugelegt.“ Ihr Lachen endete in einem krächzenden Husten. „Wenn es etwas gibt, das eine Frau wie ich sehr gut kennt, dann Männer. Und er ist ein Mann, dem man vertrauen kann.“
    Quinn holte noch einige Münzen hervor. „Gibt es Bankiers unter Ihren Kunden?“
    „Wieso? Glauben Sie, die würden mit uns über ihre Geschäfte sprechen?“ Mollie grinste, aber die Münzen steckte sie schnell in den Beutel zu den anderen. „Wie schade für Sie, dass sie es leider nicht tun. Also kann ich Ihnen darüber nichts sagen, selbst wenn ich wollte. Aber ich kann den Mund halten, sonst hätte ich Ihnen schon verraten, dass ich Ihren kleinen Bruder kannte. Sogar sehr gut.“ Ihre Miene wurde grimmig, und jetzt sah Quinn, wie krank sie wirklich sein musste. „Ich finde, es ist eine Schande, wie Sie und Ihre Familie ihn behandelt haben.“
    „Keine so große Schande, dass Sie mein Geld nicht annehmen würden.“
    „Weil ich eine praktisch denkende Frau bin, und Geld ist Geld. Wenn Sie also

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