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Historical Saison Band 09

Historical Saison Band 09

Titel: Historical Saison Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Moore
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Glücksspielen haben konnte.
    „Nun, ich denke, ich werde fünf Guineen auf Mr Poundell setzen.“
    „Fünf Guineen?“ Sophie sah erschrocken drein. „So viel Geld werden Sie doch nicht bei sich haben!“
    „Doch. Heute habe ich sogar noch etwas mehr mitgenommen.“ Ariadne hob die Hand, in der sie ihr Retikül hielt.
    Sophie schwieg schockiert. In Italien hatte sie oft von weniger Geld die gesamten Haushaltsausgaben für einen Monat bestreiten müssen. Die Erinnerung an Neapel rief ihr auch das Wiedersehen mit Cariotti ins Gedächtnis. Wenn sie ihm doch nur nie begegnet wäre! Seit er ihr gesagt hatte, er würde sie heiraten, überkam sie immer wieder eine unbestimmte Furcht.
    Um sich selbst von ihren unerfreulichen Überlegungen abzulenken, fragte sie: „Und wenn Sie verlieren, Ariadne?“
    „Papa wird natürlich mit mir schimpfen und mich daran erinnern, dass mir das Geld nun fehlt, wenn ich mir ein neues Kleid oder ein paar modische Kleinigkeiten kaufen will. Aber in ein paar Tagen wird er sich so weit beruhigt haben, dass ich ihn um den Finger wickeln kann. Dann wird er mir ein paar Guineen zustecken, wenn ich ihn darum bitte.“
    Das, dachte Sophie, zeigt überdeutlich die Unterschiede auf, die zwischen Ariadne und mir bestehen. Der Duke hatte dafür gesorgt, dass sie ein Dach über dem Kopf hatte und neu eingekleidet wurde. Harriet wiederum kümmerte sich täglich um ihr Wohlergehen. Doch keiner der beiden war auf die Idee gekommen, dass sie sich vielleicht etwas Geld – eine kleine Summe nur – wünschte, um sich wenigstens ein bisschen unabhängig zu fühlen.
    Sie musste ein Seufzen unterdrücken. Als sie in Dover an Land ging, hatte sie noch ein paar italienische Münzen besessen. Sie hatte diese in englische Währung umgetauscht und erschrocken feststellen müssen, wie wenig es plötzlich wert war. Inzwischen war fast alles ausgegeben. Himmel, sie musste unbedingt ihr Buch fertigstellen! Sie brauchte die Einnahmen aus dem Verkauf. Statt sich hier bei einem albernen Wagenrennen zu vergnügen, hätte sie in Belfont House bleiben und schreiben sollen!
    „Kommen Sie mit“, bat Ariadne, „ich möchte nicht allein zu dem Buchmacher gehen.“
    Harriet nickte ihr aufmunternd zu, und so verließ Sophie mit Ariadne die Kutsche. Unterwegs hörten sie alle möglichen Gesprächsfetzen. Jemand behauptete, Buskin habe von seinem Vater die neue Reisekutsche ausgeliehen, während Poundell sich mit einer ausgemusterten Postkutsche begnügen müsse.
    Auf dem Rückweg trafen sie auf Dorothy Fidgett und einige andere Bekannte, und Ariadne blieb stehen, um ihnen von ihrem Wetteinsatz zu erzählen. Sophie, die am liebsten alle Glücksspiele verboten hätte, beschloss, allein zum Landauer zurückzukehren. Unterwegs trat ihr plötzlich eine elegante Dame in den Weg, und eine kalte Frauenstimme sagte: „Ah, unser kleiner Blaustrumpf! Schämen Sie sich eigentlich gar nicht, dass Sie dem Duke so viele Scherereien bereiten? Warum verschwinden Sie nicht endlich aus seinem Leben? Glauben Sie wirklich, Sie könnten noch mehr Geld aus ihm herauspressen?“
    „Lady Colway!“ Vor Entrüstung brachte Sophie kaum ein Wort heraus. „Bitte lassen Sie mich vorbei.“
    Ellen rührte sich nicht vom Fleck, sondern zischte. „Wenn Sie vorhaben sollten, in Ihrem Buch etwas über James und mich zu schreiben, dann kann ich Ihnen jetzt schon sagen, dass ich Sie verklagen werde.“
    „Tatsächlich? Sie machen mir keine Angst, denn bei Gericht wird gewiss niemand etwas gegen die Wahrheit einzuwenden haben.“
    Das war eine Bemerkung, mit der Lady Colway nicht gerechnet hatte. Das Blut wich ihr aus den Wangen, und sie meinte drohend: „Wenn ich erst Duchesse of Belfont bin, werde ich Mittel und Wege finden, Sie zu ruinieren.“
    „Falls Sie Duchesse of Belfont werden“, gab Sophie zurück. Dann drängte sie sich an der Frau vorbei.
    „Eine miese kleine Glücksritterin wie Sie wird meine Pläne nicht durchkreuzen“, rief Lady Colway ihr nach.
    Man sah Sophie an, wie verärgert sie war. Was Harriet bewog, besorgt zu fragen, was geschehen sei.
    Nachdem sie tief Luft geholt hatte, gelang es Sophie zu antworten. „Wie es scheint“, schloss sie, „hat Ihr Bruder dieser Dame zu verstehen gegeben, dass er sie heiraten möchte.“
    „Das glaube ich nicht!“, widersprach Harriet. „Erstens ist Ellen Colway bereits verheiratet. Und zweitens würde mein Bruder …“ Sie zögerte. „Er hatte eine Affäre mit ihr, soweit ich weiß. Aber

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