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Historical Saison Band 09

Historical Saison Band 09

Titel: Historical Saison Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Moore
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stiegen.
    „Ihr benehmt euch wie trotzige Kinder“, sagte Harriet ärgerlich. „Am liebsten würde ich euch mit den Köpfen gegen die Wand stoßen. Himmel, könnt ihr euch nicht einen Kuss geben und wieder nett zueinander sein?“
    Sie schauten sich an. Und plötzlich begannen alle drei zu lachen.
    „Wenn ich mich für mein ungehobeltes Benehmen entschuldige, werden Sie mir dann verzeihen?“, fragte James.
    „Ja.“ Noch immer lachend nickte Sophie.
    „Jetzt fehlt nur noch der Kuss“, stellte Harriet fest.
    James beugte sich zu Sophie und berührte ihre Stirn leicht mit den Lippen.
    Wie ein Onkel, dachte sie. Und doch schlug ihr Herz schon wieder schneller, und das Blut rauschte ihr in den Ohren.
    Das Almack’s entsprach in nichts Sophies Vorstellung. Niemand hatte sich die Mühe gemacht, die großen Räume mit Blumen zu schmücken oder sie elegant zu möblieren. Sie waren allerdings gut beleuchtet. Und wie sich herausstellte, gehörten die Musiker zu den besten, die man in London finden konnte.
    Sophie genoss es, den Melodien zu lauschen und sich im Takt zu bewegen. Zwei Mal führte der Duke sie auf die Tanzfläche. Dann baten Theodore Buskin und Lord Carstairs sie um einen Tanz.
    Als Alfred den Ballsaal betrat, hoffte sie inständig, er würde sie nicht weiter beachten. Aber natürlich verbeugte auch er sich vor ihr, und sie sah keine Möglichkeit, ihn abzuweisen.
    „Wenn Sie heute Mittag nicht so schnell fortgelaufen wären, hätte ich Sie nach Hause begleitet“, sagte er vorwurfsvoll, sobald er sicher sein konnte, dass niemand lauschte.
    „Ich wollte Ihnen nicht länger zur Last fallen“, gab sie zurück.
    „Haben Sie dem Duke von unserem Treffen erzählt?“
    „Nein, ich sah keine Veranlassung dazu.“
    „Aber er weiß von Ihrem Besuch bei diesem Verleger?“
    „Selbstverständlich.“
    „Und er hatte nichts dagegen?“
    „Warum sollte er? Ein Reisebericht ist nichts besonders Aufregendes. Im Übrigen habe ich ihm das Manuskript zu lesen gegeben.“
    „Wie hat es ihm gefallen?“
    „Dazu hat er sich bisher nicht geäußert.“
    Die Musik verklang, und Alfred brachte Sophie zu Harriet zurück. Als sie an zwei Matronen vorbeikamen, hörte sie, wie die eine sagte: „Lord Colway liegt im Sterben. Sobald er tot ist, wird die Witwe wohl den Duke of Belfont vor den Altar zerren.“
    „Den Duke?“ Die andere schüttelte heftig den Kopf. „Er würde das niemals zulassen. Schließlich weiß alle Welt, dass sie keine Kinder bekommen kann. Vielleicht bleibt sie noch eine Weile seine Mätresse. Doch was die Ehe angeht … Ich jedenfalls würde jede Wette darauf abschließen, dass Belfont diesen Wildfang aus Italien heiratet.“
    Sophie errötete, während Alfred zu kichern begann. Gleich darauf fragte er: „Würden Sie ihn nehmen, Cousine?“
    „Bisher hat er mir keinen Antrag gemacht.“
    „Ich könnte mir vorstellen, dass er Sie zu seiner Duchesse machen möchte.“
    „Unsinn!“, gab sie heftig zurück. Doch als James sich den ganzen Abend über von seiner besten Seite zeigte, begann sie sich zu fragen, ob Alfred nicht doch recht hatte.
    Und plötzlich brannte sie darauf, die Wahrheit zu erfahren. Ich habe gehört, dass Harriet ihm geraten hat, mir einen Antrag zu machen, dachte sie. Aber bisher hat er nicht um mich angehalten. Vielleicht möchte er doch lieber seine langjährige Geliebte heiraten . Natürlich konnte er genauso gut irgendeine junge Dame zur Gattin nehmen und Lady Colway als Mätresse behalten. Würde ich es ertragen, mit einem Mann verheiratet zu sein, der eine Geliebte hat, fragte sie sich.
    Sie kamen spät von Almack’s zurück, und Sophie wollte sich sogleich auf ihr Zimmer zurückziehen. Doch da bat James sie, ihn in den Salon zu begleiten. Sie schaute zu ihm auf, und ihr Herz begann zur rasen. O Gott, er würde ihr doch nicht wirklich einen Antrag machen?
    „Ich bin müde“, flüsterte sie.
    „Es wird nicht lange dauern“, gab Belfont zurück. „Aber es ist wichtig. Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit für mich.“

10. KAPITEL
    D a Harriet keine Anstalten machte, ihr zu Hilfe zu kommen, blieb Sophie nichts anderes übrig, als James in den Salon zu folgen. Er bot ihr einen Platz auf dem Sofa an und setzte sich zu ihr. Nervös verschränkte sie die Hände im Schoß.
    „Liebe Sophie“, begann er und fragte sich, warum es ihm so schwerfiel, die richtigen Worte zu finden. Sicher, nie zuvor hatte er einer Frau seine Liebe gestanden, denn er hatte nie geliebt.

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