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Historical Saison Band 09

Historical Saison Band 09

Titel: Historical Saison Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Moore
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umbrachte?
    „Euer Gnaden“, verkündete Collins, „Sadler ist zurück.“
    „Er soll sofort herkommen!“
    „Er ist staubig von der Reise und …“
    „Er soll mir Bericht erstatten, und zwar sofort!“
    „James!“, meinte Harriet mit leichtem Vorwurf.
    Doch da stand Sadler schon an der Tür.
    „Nun“, forderte der Duke ihn auf, „was haben Sie erfahren?“
    „Euer Gnaden, die beiden, die Miss Langford nach London begleitet haben, wussten nicht viel. Miss Langford hat sie nämlich am Piccadilly fortgeschickt.“
    „Verflucht!“, brach es aus James heraus.
    „Die Haushälterin von Dersingham Manor hat mir einen Brief für Sie mitgegeben“, fuhr Sadler fort.
    „Danke!“ Er griff nach dem Schreiben, riss es auf und überflog die wenigen Zeilen. Dann sagte er zu Harriet gewandt: „Es ist eine Lösegeldforderung. Sophie ist entführt worden. Sie soll gegen das Manuskript und 5000 Guineen ausgetauscht werden.“
    Alles Blut wich aus Harriets Wangen. „Tu, um Himmels willen, was man von dir verlangt!“
    „Ich soll um sieben am Hyde Park sein, am Stanhope Gate.“ Er warf einen Blick auf die schwere Standuhr. „Es bleibt kaum noch Zeit, Richard zu informieren. Sadler!“
    Der Mann, der im Begriff gewesen war, sich zurückzuziehen, straffte die Schultern.
    „Ich habe einen Auftrag für Sie!“
    Wenig später war es ruhig geworden im Hause des Dukes. James machte jetzt einen gefassten Eindruck. Nun, da er endlich etwas unternehmen konnte, fühlte er sich voller Kraft und Zuversicht. Sadler würde Captain Summers mitteilen, was zu tun war. Mit gemeinsamen Kräften würden sie Sophie retten.
    Ich selbst, dachte James, brauche mich nicht zu beeilen. Wenn ich mich verspäte, muss Sophies Entführer eben eine Weile warten. Dadurch gewinnt Richard etwas Zeit.
    Auf die bevorstehende Auseinandersetzung bereitete er sich vor, indem er sich dunkel kleidete und eine Pistole einsteckte. Dann begab er sich zu seiner Schwester in die Bibliothek. Aus einer verschlossenen Schublade holte er einen schweren Beutel voller Goldmünzen. „Zähl bitte 2000 Guineen ab“, bat er Harriet, „und packe sie ein. Ich selbst werde ein zweites Päckchen fertig machen.“
    Er begann, alte Zeitungen zu zerschneiden und sie wie ein Manuskript zusammenzulegen. Schließlich wickelte er alles in ein Stück Papier und verschnürte das Päckchen.
    „Du nimmst Sophies Buch also nicht mit?“, vergewisserte Harriet sich.
    „Natürlich nicht!“
    „Der Entführer wird Sophie gewiss freilassen, wenn er sieht, dass sie nichts geschrieben hat, was ihm gefährlich werden könnte.“
    „Möglich. Aber wir können uns nicht sicher sein. Im Übrigen möchte ich nicht riskieren, dass das Manuskript – warum auch immer – zerstört wird.“
    „Hoffentlich tust du das Richtige!“
    Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, nahm die beiden Pakete und wandte sich zur Tür. „Bis bald, Harriet!“
    Bis zum Stanhope Gate war es nicht weit. Es war Abend geworden, und die meisten Vögel hatten sich bereits einen Schlafplatz auf einem der Büsche oder Bäume gesucht. Die Blumen schlossen ihre Blüten, und die Sonne neigte sich dem Horizont zu. Bedächtig begab sich James zu dem Treffpunkt, ließ sich noch einmal alles durch den Kopf gehen und hoffte inständig, dass Richard rechtzeitig zur Stelle sein würde. Besonders lange dachte er darüber nach, wie fremd Sophies Schrift gewirkt hatte. Und dann dieses gekritzelte Kreuz! Hatte es etwas zu bedeuten? Oder war Sophie einfach zu verängstigt gewesen, um so zu schreiben wie sonst immer?
    „Euer Gnaden?“
    Er drehte sich um und entdeckte einen glatzköpfigen Mann, der ihn aufmerksam musterte. Eine lange Narbe verunzierte sein Gesicht, wohl die Folge einer Kriegsverletzung.
    „Ja?“
    „Sie sind der Duke of Belfont?“
    „Ja“, wiederholte er.
    „Und Sie haben alles bei sich?“
    Diesmal nickte er nur.
    „Ich bin hier, um Sie abzuholen, Euer Gnaden.“ Als ehemaliger Soldat ließ es der Glatzköpfige nicht an Respekt gegenüber einem Höherstehenden fehlen.
    „Gut, ich gehe mit Ihnen.“ Unauffällig sah James sich nach Richard um, konnte ihn jedoch nirgends entdecken.
    Der Fremde führte ihn zu einer Kutsche und forderte ihn auf einzusteigen.
    „Wohin bringen Sie mich?“
    „Zu der jungen Dame natürlich.“
    James runzelte die Stirn und kletterte, gefolgt von dem ehemaligen Soldaten, in den Wagen, wo ein zweiter Mann wartete. Er war klein, hatte graues Haar und einen niederträchtigen

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