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Historical Saison Band 15

Historical Saison Band 15

Titel: Historical Saison Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale , Margaret McPhee
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konnte. Es gab Menschen, die er respektierte oder bewunderte, aber für niemanden von ihnen empfand er diese Mischung aus Stolz, Fürsorge und Zuneigung.
    Wenn Caroline mit ihrer Einschätzung richtig lag, hatte er nicht annähernd genug getan, um dem Jungen zu zeigen, wie sehr er ihn liebte. Es schmerzte ihn, dass Wyn ihn vielleicht so betrachtete, wie er damals seinen eigenen kühlen, distanzierten Vater. Schlimmer noch, wenn er nun niemals die Gelegenheit bekommen sollte, seinen Sohn wissen zu lassen, was er ihm bedeutete?
    Diese Furcht rief qualvolle Erinnerungen an das plötzliche Verschwinden seiner Mutter wach und an das grimmige Schweigen, das ihm bei seinen ängstlichen Fragen begegnet war. Nachdem er jahrelang sein Herz davor bewahrt hatte, je wieder eine solche Qual durchzustehen, hatte er es trotzdem nicht verhindern können, es für sein Kind zu öffnen.
    Jetzt war er in Gefahr, wieder denselben Schmerz zu erleben. Nur dass es dieses Mal noch schlimmer sein würde.
    „Bennett!“ Carolines Stimme drang wie aus weiter Ferne schwach und heiser zu ihm durch und rief ihn von dem gähnenden Abgrund zurück, in den er angsterfüllt starrte.
    Er wandte sich um und blickte in die Richtung, aus der er ihre Stimme gehört hatte … und dort sah er sie stehen, Caroline und Wyn in fester Umarmung.
    Er war wie betäubt vor Freude und so tief erleichtert, dass einen Moment die Knie unter ihm nachzugeben drohten. Dann riss er sich zusammen und lief auf sie zu. Gerade als Carolyn die Küchentür erreichte, holte er sie ein.
    Sie sah aus wie eine Meerjungfrau mit ihrem nassen blonden Haar, das an ihren ebenso nassen Schultern klebte, und den tränenfeuchten Augen. Noch nie in all den Jahren, seit er sie kannte, hatte sie so wunderschön ausgesehen. Weder in eleganten Seidenkleidern und mit Saphiren geschmückt, noch nackt und von der Leidenschaft glühend, wie ganz am Anfang ihrer Ehe. Denn jetzt hielt sie ihren Sohn in den Armen, und er war in Sicherheit vor den Gefahren, die Bennett sich nicht auszumalen wagte.
    Er sehnte sich danach, beide in die Arme zu schließen und an seine Brust zu drücken. Aber wenn er das täte, würde er endgültig die Kontrolle über seine Gefühle verlieren. Stattdessen verbarg er seine Erleichterung und besann sich darauf, was nun praktisch zu tun sei.
    Er stieß die Tür auf und drängte Caroline in die Küche. Der unangenehme Geruch, der ihm schon beim Betreten des Hauses aufgefallen war, überwältigte ihn wieder, aber es gab wichtigere Dinge, die ihm Sorgen machten.
    „Wir müssen euch beide schnell trocken bekommen. Habt ihr andere Sachen hier?“ Er richtete die Frage an Parker, die auf ihre Herrin zustürzte, kaum dass sie hereingekommen waren.
    Als Antwort nickte Carolines Zofe knapp. „Der Mann mit dem Wagen hat das Gepäck vom Wirtshaus gebracht, zusammen mit Albert und dem jungen Master.“
    „Gut. Dann kümmere du dich um deine Herrin und ich mich um meinen Sohn.“ Damit wandte er sich an Caroline und öffnete die Arme. „Ich kann jetzt Wyn übernehmen.“
    Aber das Kind schlang die Arme nur noch fester um Carolines Hals und barg das Gesicht an ihrer Schulter. „Papa wird böse auf mich sein, weil ich weggelaufen bin. Genau wie auf dich, Mama!“
    Wyn bebte am ganzen Körper. Liegt es an der Kälte, fragte Bennett sich schuldbewusst, oder hat er Angst?
    „Nein, mein Junge.“ Er bemühte sich, seiner Stimme einen beschwichtigenden Ton zu geben, aber er war nicht sicher, ob es ihm gelang. „Ich bin nicht böse auf dich. Ich habe mir nur Sorgen gemacht, mehr nicht.“
    „Wir beide haben uns große Sorgen gemacht, Liebling.“ Caroline rieb ihre Wange an Wyns zerzaustem Haar. „Aber jetzt ist alles gut. Geh zu deinem Papa. Er wird gut auf dich aufpassen.“
    Meinte sie das ernst? Nach den Beleidigungen und Beschuldigungen, die sie einander erst vor Kurzem an den Kopf geworfen hatten, zweifelte Bennett daran. Allerdings hatte ihre Stimme dieses Mal keinen spöttischen Unterton.
    „Deine Mama hat recht, Wyn. Du brauchst keine Angst vor mir zu haben.“
    Bei seinem Versuch, den Kleinen von seiner Mutter zu lösen, kamen Caroline und er sich plötzlich sehr nahe. Mit seinem Handrücken streifte er flüchtig ihre Brust, die sich weich und so vertraut anfühlte. Mit seinen Beinen stieß er sacht gegen ihre. Unwillkürlich heftete sein Blick sich auf ihre Lippen und heißes Verlangen erwachte in ihm.
    War es das, was Caroline wollte – ihn zum Gefangenen seiner Begierde und

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