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Historical Saison Band 15

Historical Saison Band 15

Titel: Historical Saison Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale , Margaret McPhee
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Nachteil für einen Mann, wenn er sich nicht im Notfall selbst etwas zu essen machen kann.“
    Ohne ein weiteres Wort verließ Bennett den Salon. Schon bald durchzogen die herzhaften Aromen von gebratenem Speck den Raum und überdeckten glücklicherweise den üblen Geruch nach Parkers verbranntem Fischeintopf.
    Caroline hielt Wyn beschützend in ihren Armen und versuchte, ihn zu besänftigen. Tief im Inneren bebte auch sie. In jenen fürchterlichen Momenten, als Wyn verschwunden war, hatte sie begriffen, wie ihrem Mann zumute gewesen sein musste, als er Sterling House leer vorgefunden hatte. Schon bald würde auch Bennett sich wieder daran erinnern. Zweifellos würde er sich klarmachen, dass alles ihre Schuld war. Wenn er bisher entschlossen gewesen war, seinen Sohn mitzunehmen, dann gab es jetzt nicht die geringste Hoffnung, er würde Wyn doch noch erlauben, bei ihr zu bleiben.
    Kurze Zeit später saßen sie gemeinsam am Tisch, Diener und Herrschaft, und allen war im gleichen Maß unbehaglich dabei zumute, zusammen zu speisen. Nur Wyn schien die Situation nicht zu stören.
    „Vergesst nicht, vorher zu beten“, erinnerte er die Erwachsenen, senkte den Kopf und faltete seine kleinen Hände.
    Caroline betrachtete ihn lächelnd, halb belustigt, halb stolz. Es verlieh ihr einen solchen Liebreiz, dass Bennett sie einen Moment nur stumm ansehen konnte.
    „Wirst du das Gebet sprechen, Papa?“, fragte Wyn.
    „Äh … natürlich.“ Bennett sagte flüchtig etwas über den Dank, den sie für ihr Mahl schuldeten. „Und jetzt lasst es euch schmecken.“
    Caroline nahm zögernd einen Bissen von dem Speck mit den Bratkartoffeln und dem Spiegelei. Doch dann verschwand ihr Argwohn und verwandelte sich in aufrichtigen Genuss, und sie leerte ihren Teller so gierig, als wäre sie kurz vor dem Verhungern gewesen.
    „Das ist vielleicht das köstlichste Mahl, das ich je gegessen habe“, erklärte sie, als sie fertig war. „Vielen Dank.“
    Ihre Augen leuchteten vor ehrlich empfundener Anerkennung.
    Also war seine Frau doch in der Lage, Dankbarkeit zu zeigen. Diese Erkenntnis war eine eher unbehagliche Überraschung für Bennett. „Ich … freue mich, wenn meine Bemühungen deine Billigung finden.“ Seine Antwort fiel recht steif und verlegen aus. Hastig lenkte er die Aufmerksamkeit auf seinen Sohn. „Ich fürchte, Wyn teilt deinen Enthusiasmus für meine Kochkünste nicht.“
    Der Junge hatte seinen Teller kaum angerührt. „Du solltest etwas essen, mein Liebling“, ermutigte Caroline ihn. „Es schmeckt sehr gut, und das heiße Essen wird helfen, dass dir wieder warm wird.“
    Wyn schob lustlos ein Kartoffelstück auf seinem Teller herum. „Ich habe keinen Hunger.“
    „Du bist wahrscheinlich zu müde, um etwas zu essen, armer Liebling“, meinte Caroline nachgiebig. „Wir müssen dich bald zu Bett bringen.“
    Obwohl Bennett es nicht gewohnt war, seiner Frau zuzustimmen, musste er ihr doch recht geben. Je eher der Kleine zu seinem Schlaf kam, desto eher würde er die betrüblichen Ereignisse des heutigen Tages hinter sich lassen.
    Gemeinsam brachten sie ihn nach oben, halfen ihm, sein Nachthemd anzulegen, und deckten ihn zu.
    „Was riecht hier so?“ Wyn rümpfte die Nase.
    „Zedernspäne.“ Caroline gab ihm einen Kuss auf die Stirn. „Die Bettwäsche war damit gefüllt, um die Motten fernzuhalten. Ich habe die Laken heute Morgen zum Lüften nach draußen gehängt, aber ich glaube, das hat nicht genügt.“
    Bennett hätte sich nicht vorstellen können, dass seine Gattin Wäsche zum Lüften aufhängen würde, wenn er sie nicht beim Schrubben des Fußbodens beobachtet hätte. Vielleicht war sie unter den Umständen nicht besonders gut mit allem fertig geworden, aber wenigstens hatte sie sich bemüht. Dafür zollte er ihr ehrlich empfundenen Respekt – etwas, dass er niemandem so leicht schenkte.
    „So, mein Junge“, sagte Bennett, „es gibt da etwas sehr Wichtiges, das du mir versprechen musst.“
    „Ja, Papa?“ Sein Sohn senkte den Blick und klammerte sich an die Hand seiner Mutter.
    „Ich sagte dir doch, dass ich nicht böse auf dich bin.“ Er sprach nicht allzu streng, wollte dem Kind aber den Ernst der Sache klarmachen. „Du musst mir dein Wort geben, dass du nie wieder vor uns davonlaufen wirst.“
    „Dein Papa hat recht, mein Liebling“, unterstützte Caroline ihn, sehr zu Bennetts Erstaunen. „Wir haben uns große Sorgen um dich gemacht. Du hättest heute sehr leicht zu Schaden kommen können da

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