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Historical Saison Band 16 (German Edition)

Historical Saison Band 16 (German Edition)

Titel: Historical Saison Band 16 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson , Bronwyn Scott
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gewusst hatte. Unter den Mitgliedern des ton gab es nicht wenige, die sehr viel Freude daran haben würden, wenn sie in der Gesellschaft in Ungnade fiel – die meisten von ihnen Damen, die sie als Emporkömmling aus Amerika sahen, jemand, der ihre eigenen Töchter in den Schatten stellte.
    Was Lord Bingham betrifft, wird sein Ruf durch mein Verhalten keinen Schaden davontragen, dachte sie bitter. Falls es einen Skandal gab, würde er davon nicht berührt werden. Dieser Mann war ein furchtbarer Unhold, und sie hoffte, ihm nie wieder zu begegnen. Dennoch fragte sie sich, wie er wohl reagieren würde, wenn er herausfand, dass sie die Halskette erneut an sich genommen hatte. Sie konnte nur hoffen, dass er sich seine Niederlage eingestehen und die Sache nicht weiter verfolgen würde. Doch tief in ihrem Inneren wusste sie, dass er kein Mann war, der etwas einfach auf sich beruhen ließ.
    Am folgenden Nachmittag kehrte Lady Harworth nach Hause zurück. Sie fühlte sich viel besser, bestand aber darauf, in ihr Zimmer zu gehen und sich hinzulegen. Dann ließ sie Belle zu sich rufen.
    Von ihrem Bett aus, wo sie gegen einen Berg Kissen gelehnt saß, schaute sie ihre Enkelin an, die auf der Kante eines Stuhls balancierte. „Hat dir die Gesellschaft in Carlton House vorgestern Abend Vergnügen bereitet, Isabelle?“
    „Ja, es war sehr schön“, erwiderte Belle und schob ihr Geständnis noch ein wenig auf. „Ich liebe Feste, und der Prinzregent hat sich selbst übertroffen.“
    Die Countess musterte sie mit scharfem Blick. „Ist alles in Ordnung mit dir, Isabelle? Du bist sehr blass.“
    „Ja … es geht mir ganz gut. Ich … ich habe letzte Nacht nicht gut geschlafen.“
    „Dann solltest du heute früh zu Bett gehen. Ich muss sagen, dass ich es vorgezogen hätte, wenn du während der Abendgesellschaft nicht mit Lord Bingham in Kontakt gekommen wärst. Ich hoffe sehr, er hat sich dir seitdem nicht wieder genähert?“ Lady Harworth bemerkte, dass die Wangen ihrer Enkelin in einem kräftigen Rosa leuchteten, ein sicheres Zeichen, dass das Mädchen ein schlechtes Gewissen hatte. „Er hat es getan, nicht wahr? Der Halunke!“
    „Ich … ich bin ihm gestern nach meinem Besuch bei dir zufällig begegnet. Er … er hat mich ein Stück auf meinem Heimweg begleitet.“ Belle rutschte verlegen auf ihrem Stuhl herum. Ihr entging nicht, dass ihre Großmutter verärgert war. „Es tut mir leid. Ich weiß, du hast mich gebeten, nicht mehr mit ihm zu reden, aber ich … ich konnte ihm nicht aus dem Weg gehen.“
    Gedankenverloren lehnte die Countess den Kopf gegen die Kissen und schloss die Augen. „Dieser Mann ist zu hartnäckig“, stellte sie nach einer Weile mit leiser Stimme fest. „Ich habe beschlossen, dass wir früher als geplant nach Wiltshire aufbrechen werden. Ich hoffe, dass du in Harworth Hall nicht so leicht für ihn zu erreichen sein wirst. Das könnte aber bedauerlicherweise ein Irrtum sein. Die Ländereien von Ryhill grenzen an die von Harworth Hall. Falls unser Nachbar also nicht in London bleibt, besteht leider die Möglichkeit, dass ihr euch irgendwann über den Weg lauft. Bleibt zu hoffen, dass das eher später als früher geschieht und Lord Bingham in der Zwischenzeit eine Frau gefunden hat.“
    Belle blieb stumm. Zwar hatte sie mit allen Kräften versucht, den blauäugigen Teufel aus ihren Gedanken zu vertreiben, doch nun stellte sie zu ihrem Bedauern fest, dass er dort immer noch sein Unwesen trieb. Sie erinnerte sich nur zu gut daran, wie es sich angefühlt hatte, in seinen Armen zu liegen. Wie sein Kuss sie alles um sich herum hatte vergessen lassen. Wie er unglaubliche Emotionen in ihr geweckt hatte, bis ihre atemlose Leidenschaft sie fürchten ließ, sie könne den Verstand verlieren.
    Es erschien ihr unglaublich, dass ein Mann so extreme Empfindungen in ihr wecken konnte. Zorn stieg in ihr auf. Sie war wütend auf sich selbst, weil sie so heftig auf seine Verführung reagiert hatte. Verdammter Kerl! Wie hatte er es wagen können, ihr das anzutun? Und nun erfuhr sie von ihrer Großmutter, dass sein Besitz in Wiltshire an Harworth Hall grenzte. Sie würde sich also künftig in der ärgerlichen Lage befinden, ihm ständig ausweichen zu müssen. Was konnte sie tun, um sich in Sicherheit zu bringen?
    Es war ihr unmöglich, ihre Gedanken, die sich wie ein Karussell im Kreis drehten, unter Kontrolle zu bringen. Sie stand auf, ging zum Fenster und schaute hinaus. Die Hände hatte sie an den Seiten zu Fäusten

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