Historical Saison Band 16 (German Edition)
gehört. Philippa hatte nicht eine Anspielung auf eine frühere Ehe gemacht, seit Lilya in England war.
„Das Schlimmste aber war“, fuhr Beldon fort, „dass ich die Gründe dafür nicht kannte. Als ich davon erfuhr, war es schon zu spät. Ich war fast die ganze Zeit über in der Schule. Einer ausgesprochen teuren Schule, sollte ich hinzufügen. Danach gab mir mein Vater die Erlaubnis, im Londoner Stadthaus der Pendennys zu wohnen. Ich war blind gegenüber allem, was geopfert worden war. Ich sah nur Philippa und ihre wunderschönen Kleider während der Ballsaison. Ich glaube, sie wusste auch nichts Genaues. Nur Valerian war von meinem Vater instruiert worden, das Schlimmste von mir fernzuhalten. Ich wusste, dass es Probleme gab. Aber als ich nach dem Vermögen meiner Familie fragte, wurde mir gesagt, die Lage sei ein wenig schwierig, aber unter Kontrolle. Mein Vater war stets gut gelaunt, wenn er erzählte, dass die ausstehenden Rechnungen nicht besonders wichtig seien. Warum sollten sie auch? Wir waren immer reich gewesen. Mein Vater starb ein Jahr nach Philippas Heirat mit Combourne. Und ich entdeckte das Ausmaß unserer Schulden.
Damals glaubte ich, es sei ein Zufall, dass Combourne zur Verfügung stand. Ohne ihn hätte ich unseren Besitz niemals auf eine sichere finanzielle Basis stellen können.“ Er betrachtete Lilya bedeutungsvoll. „Erst als Val nach neunjähriger Abwesenheit zurückkehrte, fand ich heraus, dass Philippa nur wegen des Geldes mit Combourne verheiratet worden war. Mein Vater hatte mit ihr Geschäfte gemacht.“
Beldon lächelte gequält. „Sie mochte Combourne und respektierte ihn – und er betete seine junge Frau an. Es war keine schlechte Ehe, aber Philippa hatte sich nicht aus freiem Willen dafür entschieden. Sie hatte Valerian schon immer geliebt, aber all das war für mich – für meine teure Ausbildung – beiseitegeschoben worden.“
Beldons packte Lilyas Hand fester. „Ich war der Erbe. Ich musste um jeden Preis beschützt werden, damit ich das Leben führen konnte, das mein Vater für mich vorgesehen hatte, das eines wohlhabenden Sprösslings. Erst bei Vals Rückkehr nach England erfuhr ich davon.“
„Und deshalb haben Sie die vergangenen zehn Jahre damit verbracht, ihren Besitz wieder in Ordnung zu bringen“, beendete Lilya sanft die Geschichte für ihn. Diesen Teil kannte sie bereits. Sie glaubte nun zu verstehen, warum er so lange damit gewartet hatte, sich eine Frau zu suchen: Er wollte nicht die Fehler seines Vaters wiederholen. Die Schatzkammer der Pendennys sollte noch vor einer Hochzeit für die zukünftige Frau und die gemeinsamen Kinder gefüllt sein.
„Deshalb werde ich nicht herumsitzen und mich noch einmal blind beschützen lassen.“ Er sprach kraftvoll und resolut. „Weder von Ihnen noch von sonst jemandem, der mir wichtig ist.“
Ich bin ihm wichtig. Der Satz zeigte ihr, wie großherzig Beldon war. Familie und Ehre waren ihm wichtiger als alles andere. Und dazu küsste er auch noch sündhaft gut …
„Warten Sie bitte hier. Ich möchte Ihnen etwas zeigen.“ Lilya stand auf, verließ den Garten und eilte nach oben, bevor sie ihre Meinung ändern konnte.
9. KAPITEL
S ie wollen mir eine Hutschachtel zeigen?“
„Öffnen Sie sie!“ Sie warf ihm die Schachtel zu. Sie war außer Atem und machte sich Sorgen wegen seiner Reaktion. Was würde er sagen, wenn er den Diamanten sah? Sie war durchs Haus gelaufen, ohne sich Gedanken darüber zu machen, ob jemand sie dabei beobachtete. Sie hatte gefürchtet, ihren Mut wieder zu verlieren, noch bevor sie Beldon den Diamanten zeigen könnte.
Er hob den Deckel an. Sein Blick wanderte zwischen ihr und der Hutschachtel hin und her. Als er den Inhalt der Schachtel zu erforschen begann, trat Lilya instinktiv einen Schritt zurück und schloss die Tür hinter sich. Sie hatte den Adamao noch nie jemandem gezeigt, nicht einmal Val oder Philippa.
Der Moment, in dem er den Diamanten ertastete, entging ihr nicht. Er riss vor Überraschung die Augen weit auf, als ahnte er schon, welchen Schatz er gleich erblicken würde. Nachdem er das Seidenpapier entfernt hatte, starrte er auf den Diamanten.
„Was ist das, Lilya?“ Er klang grimmig und abwesend. Ein Teil seines Gehirns war wahrscheinlich schon dabei, Schlussfolgerungen zu ziehen.
„Es ist ein Diamant.“
Er hob den Edelstein gegen das Licht und betrachtete ihn. „Das sehe ich. Aber es ist nicht irgendein Diamant. Ich habe noch nie einen gesehen, der diese
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