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Historical Saison Band 16 (German Edition)

Historical Saison Band 16 (German Edition)

Titel: Historical Saison Band 16 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson , Bronwyn Scott
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setzte sich. „Agyros ist nicht selbst gekommen. Wir werden den Schuldigen nicht finden.“
    Beldon ließ den Kleinen los und bestieg ebenfalls die Kutsche. „Was steht darin?“
    Lilya faltete den Bogen auf, Beldon sah, dass ihre Hände zitterten. Sie schluckte. Sie hatten beide eine ziemlich genaue Vorstellung, was in dem Brief stehen würde. Es würde natürlich eine Drohung sein. Dennoch kamen sie nicht umhin, das Gekritzel entziffern zu müssen.
    „Kann ich es sehen?“, fragte Beldon, als sie genügend Zeit gehabt hatte, um den Brief zu lesen. Er überflog den Text grimmig. „Ich fordere den Diamanten im Austausch für die Sicherheit der Familie?“
    Beldon verstand die Strategie sofort. Die Drohung war vage und gerade deshalb schrecklich. Es war nicht die Rede davon, welche Familie gemeint war, nur das ein Familienmitglied sterben musste, wenn Lilya den Diamanten nicht bis Mitternacht am nächsten Tag an Christoph Agyros übergab. Er ging also nach wie vor fest davon aus, dass Lilya den Diamanten hatte.
    „Es könnte jemand aus Ihrer Familie sein.“ Sie versuchte der Panik, die in ihr aufstieg, Herr zu werden. „Was wäre, wenn …“, ihre Stimme brach. „Was wäre, wenn Agyros jemanden in Cornwall versteckt hält? Was, wenn sie Konstantin oder das Baby entführen?“ Ihr neunjähriger Bruder und Valerians einjähriger Sohn waren auf dem Land zurückgelassen worden. Sie waren zu jung für eine Reise nach London.
    Beldon hielt ihre Hände fest. Er spürte, dass sie in seinem Griff zu zittern aufhörten. Er schüttelte den Kopf. „Ich bezweifle das. Agyros hatte keine Möglichkeit, sich mit jemandem in Cornwall in Verbindung zu setzen. Vals Besitz ist vier Tagereisen von hier entfernt, und der Schurke hat uns nur einen einzigen Tag gegeben, auf seine Drohung zu reagieren.“
    Lilya atmete tief ein. „Dann wird es ein Familienmitglied von Val sein, das in London lebt“, sagte sie leise.
    „Nun, er wird uns weniger fügsam vorfinden, als er denkt. Es dürfte schwer sein, Val oder mich zu überwältigen.“
    Sie drehte sich mit weit aufgerissenen Augen in seine Richtung. Seine kühner Mut erschreckte sie offenbar noch mehr. „Das ist es vielleicht. Christoph Agyros und seine Handlanger – wenn er welche hat – wissen sicher, dass Sie und Val sie in einen Kampf verwickeln würden, den sie möglicherweise verlieren. Vielleicht will Agyros deshalb auch nur jemanden entführen.“
    Beldon schnalzte den Pferden zu, nahm die Zügel auf und lenkte die Kutsche zielstrebig in den Verkehr. Er wollte so rasch wie möglich zum Schneider und zu Philippa. Das Hochzeitskleid musste in Rekordzeit fertig werden.
    Später konnte sich Lilya nicht mehr besonders gut an den Nachmittag erinnern, außer, dass Beldon alle nur möglichen Arrangements getroffen hatte und nicht einen Moment lang von ihrer Seite gewichen war. Ihre Erinnerung bestand aus ungeordneten Bildern von der Kutschfahrt zum Schneider und schließlich wieder zurück in Vals Haus. Sie hatte währenddessen nur darüber nachgedacht, was als Nächstes zu tun war. Sie fürchtete, dass entweder Beldon oder Val das Opfer sein würden, und wenn sie darauf wetten sollte, würde sie ihr Geld darauf setzen, dass Agyros Beldon im Visier hatte.
    Beldon hatte tausend Pläne formuliert, als sie das Stadthaus erreichten. Lilya hatte nicht darauf reagiert. Sie musste darüber nachdenken, wie sie sich schützen konnten. Sie bemerkte, dass Beldon und Val in eine erregte Debatte verstrickt waren.
    „Val, du wirst mit Philippa gehen“, insistierte Beldon. „Nur weil Agyros heute Abend nicht an die Kinder in Cornwall herankommt, heißt das noch lange nicht, dass er es nicht später versuchen wird.“
    „Du brauchst mich hier“, protestierte Val.
    „Deine Frau braucht dich in Cornwall. Du musst dich um deine Familie kümmern“, entgegnete Beldon.
    Lilya sah eine Möglichkeit, allen beiden entgegenzutreten. Mit erhobener Stimme sagte sie: „Sie sollten auch mit ihnen gehen, Beldon.“ Es wäre das Beste so. Wenn alle nach Cornwall reisten, um ihren Bruder zu beschützen, könnte sie unbemerkt abreisen. Beldon würde erst von ihrem Verschwinden hören, wenn es zu spät war, ihr zu folgen. Außerdem könnte er ihre Flucht als Vorwand dazu benutzen, die Verlobung ehrenhaft aufzulösen. Sicher würde er einsehen, dass es so am besten für alle war.
    Beldon sah sie ungläubig an. „Und was wird aus Ihnen? Ich kann Sie hier nicht mit Agyros alleine lassen. Außerdem haben

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