Historical Saison Band 16 (German Edition)
wir das bereits besprochen. Sie wissen, was ich davon halte.“
Lilya nahm ihren ganzen Mut zusammen und sah Beldon an. „Es ist mir bisher immer gelungen, zu entkommen. Ich werde weiterhin so leben. Die Geschichte meiner Familie verlangt es. Ihr Platz ist bei Ihrer Familie. Der Trick mit der Verlobung hat nicht funktioniert, deshalb müssen wir uns etwas anderes überlegen.“
Beldon war nicht so leicht zu beeindrucken. Seine Augen blitzten. Offenbar hatte er einen Entschluss gefasst. „Und darum müssen wir in Cornwall so schnell wie möglich heiraten. Selbst dieser finstere Schurke würde es nicht wagen, die Frau eines Adeligen anzugreifen. Schreiben Sie ihm, dass Sie den Diamanten nicht haben. Wenn er von der Hochzeit hört, wird er es glauben.“
Eindringlich sah er sie an. „Sehen Sie denn nicht, dass das unsere einzige Möglichkeit ist, Lilya? Sie machen sich zu viel Sorgen um uns und zu wenig um sich selbst. Er möchte sie tot sehen. Wenn Sie den Diamanten nicht haben, sind Sie für ihn überflüssig. Wenn Sie Agyros einen Tauschhandel vorschlagen und sich von dem Diamanten trennen wegen unserer oder Ihrer eigenen Sicherheit, wird sich Agyros nicht an die Abmachung halten.“
Aus dem Blickwinkel nahm Lilya wahr, dass Val und Philippa das Zimmer verließen, um sie nicht zu stören. Sie fragte sich, was Beldon Val über ihre Beziehung erzählt hatte.
„Es ist gut, dass Sie Val mit Philippa wegschicken“, sagte sie, nachdem die beiden gegangen waren. „Aber Christoph Agyros ist nicht hinter Val, sondern hinter Ihnen her. Er will Sie benutzen, um mich zu erpressen.“
„Das denke ich auch.“ Beldon klang beherrscht, aber in seinen Augen loderte das Feuer der Leidenschaft.
Sie hatte gehofft, dass ihre Worte ihn zur Vernunft bringen würden. Ein Mann jagte ihn. Dieser Mann wollte ihn ihretwegen tot sehen. Jedem anderen Menschen hätte das Angst gemacht.
„Agyros macht keine halben Sachen. Wir müssen ihn ernst nehmen. Die Leute, die ihn schicken, fahnden seit Jahrhunderten nach dem Diamanten. Er wird nicht damit aufhören, nur weil sich ihm ein Mann in den Weg stellt“, warnte Lilya.
„Es geht mir ebenso.“ Beldon legte seine Hände auf ihre Schultern. „Ich werde mich nicht einschüchtern lassen, nur weil sich mir jemand in den Weg stellt.“ Er knabberte sanft an ihrem Ohrläppchen. „Ich werde es Agyros verdammt schwermachen, mich umzubringen. Ich wünschte, Sie würden mir das glauben.“ Er kannte sie einfach zu gut und wusste, wie er ihren Widerstand brechen konnte. Seine Küsse machten sie schwach.
Er bog ihren Kopf zu sich hoch und küsste sie gefühlvoll und sacht. Sie ließ sich fallen, ließ es zu, dass er ihren Nacken mit Küssen bedeckte, seine Hand eine ihrer Brüste umschloss und sein Daumen ihre Brustwarze rieb. Sie stöhnte leise. Die Art, wie er sie ohne Umschweife verführte, erregte sie. Welches Vergnügen sie wohl erwartete, wenn sie auf diesem Weg weitergingen?
Zitternd begriff sie in diesem Moment, dass es da noch etwas anderes gab. Seine Küsse und Berührungen waren das Vorspiel zu etwas Größerem. Er versprach ihr eine ganze Welt, wenn sie ihm nur glaubte. Vielleicht wusste er auch, dass sie gerade heute unbedingt glauben wollte, dass Beldon diesen Unhold Christoph Agyros bezwingen konnte.
Beflügelt von der Lust, die seine Berührungen in ihr auslösten, streckte Lilya die Hand aus, um seine Männlichkeit zu umfassen. Langsam und gefühlvoll strich sie über die Wölbung in seinen Breeches, spürte, wie groß sein Verlangen nach ihr war.
Beldon stöhnte. Ihr Name entschlüpfte ihm keuchend. „Lilya! Weißt du, was du da tust?“
„Sie haben einmal zu mir gesagt, dass ich Sie zum Lächeln bringe.“
„Verführerin“, stöhnte er und küsste sie leidenschaftlich.
Lilya schwindelte von all dem Leben, das durch ihre Adern floss. Jedes Stückchen Haut, jeder Nerv pulsierte. Hier stand sie gemeinsam mit diesem atemberaubenden Mann auf der Schwelle zur Vereinigung. Ihr Instinkt verriet ihr, was er wollte – und was sie wollte.
Ihr Entschluss stand fest: Sie würde nicht bis nach der Heirat warten. Sie wollte ihn hier und jetzt … alles andere war in diesem Moment unwichtig.
12. KAPITEL
L ilya trat einen Schritt zurück, damit Beldon sie sehen konnte. Das Feuer war heruntergebrannt. Die beiden Lampen erfüllten das Zimmer mit sanftem Licht. Sie hob langsam einen Arm zu der Spange empor, die ihre Frisur zusammenhielt. Sie lächelte und blickte in seine
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