Historical Saison Band 17
hat sich gelohnt?“
„Gewiss, Sir, sie ist einzigartig.“
„Welch eine Freude, einer so urteilsfähigen jungen Dame zu begegnen! Darin unterscheiden Sie sich von einigen Ihrer Landsleute …“ Diese Bemerkung erläuterte er nicht näher. Stattdessen fügte er hinzu: „Aber ich habe nur das Allerbeste über Sie gehört, und nun beweisen Sie mir, dass es stimmt.“
Was genau hatte er gehört? Und wer mochte über sie gesprochen haben?
Inzwischen hatten sie das Musikzimmer verlassen und durchquerten eine Bibliothek, ohne innezuhalten, dann betraten sie einen Raum, in dem es noch heißer war als in allen anderen.
„Der Gelbe Salon“, verkündete George. „Hier sind wir ungestört.“
„Sollten wir nicht meine Cousine zu uns bitten, Sir?“ Obwohl Domino fürchtete, eine so bedeutsame Persönlichkeit zu beleidigen, wurde sie immer nervöser.
„Oh, Ihre Cousine ist beschäftigt“, entgegnete der Prinzregent fröhlich. „Erklären Sie ihr später einfach nur, Sie seien mit mir zusammen gewesen, da wird sie Ihnen sicher keine Schwierigkeiten machen.“
Daran zweifelte sie. Aber wie sollte sie sich gegen eine Königliche Hoheit behaupten?
„Das sind meine privaten Räume“, teilte er ihr mit. „Viel angenehmer als die offiziellen, finden Sie nicht auch? Viel ruhiger.“
Unglücklicherweise musste Domino zustimmen. Sie sah sich um, keine andere Menschenseele ließ sich blicken. Mittlerweile an die geschmacklose Extravaganz gewöhnt, musterte sie Spiegel, chinesische Bilder, fliegende Drachen und weißgoldene, von Schlangen umwundene Säulen. Was sie beunruhigte, war eine offene Tür, hinter der anscheinend das Schafgemach des Prinzregenten lag. Zu ihrem Entsetzen entdeckte sie ein riesiges Mahagonibett voller Seidenkissen.
In wachsender Angst überlegte sie, ob sie fliehen sollte. Beklommen starrte sie in einen Spiegel, der mehrere Kerzen reflektierte.
„Wie ich sehe, bewundern Sie sich selber“, scherzte der Prinzregent. „Mit gutem Grund. So ein süßes Kätzchen … Meine Spione haben nicht gelogen.“
Nun steigerte sich ihre Furcht zur Panik. Unwillkürlich wandte sie sich in die Richtung der Tür, die zur Bibliothek führte. Aber er versperrte ihr den Weg.
„Ich habe Sie hierher geführt, um Ihnen ganz besondere Schätze zu zeigen“, flüsterte er ihr zu. Viel zu heiß streifte sein Atem ihr Ohr.
Was für Schätze meinte er? Und warum musste sie von einer Bredouille in die andere geraten? Sie fand kaum Zeit, um darüber nachzudenken, denn George zog ein paar Schubfächer aus einer Schatulle, die auf einem Tisch stand. Darin lagen die kostbarsten Juwelen, die sie je gesehen hatte.
„Nun, was halten Sie davon?“, fragte der Prinzregent gönnerhaft.
„Eh … großartig“, stotterte sie verwirrt.
„Für welches dieser Schmuckstücke würden Sie sich entscheiden?“
„Sicher wäre es unmöglich, eine Wahl zu treffen, denn jedes einzelne ist exquisit.“
„Versuchen Sie es“, drängte er.
Um die unangenehme Situation zu beenden, zeigte sie auf eine kleine Diamantenbrosche, die einen Schmetterling darstellte. „Das finde ich sehr elegant.“
George runzelte die Stirn. Offenbar war das die falsche Wahl. „Ja, sehr elegant“, bestätigte er etwas zu herzlich. „Aber haben Sie die andere Schmetterlingsbrosche gesehen? Diese da.“ Er zeigte auf ein Schmuckstück im Hintergrund des Schubfachs. „Filigran, nicht so auffällig. Für ein junges Mädchen besser geeignet.“ Er nahm den zierlichen Schmetterling aus seinem Satinbett. „Hier, meine Liebe, ein Zeichen meiner Freundschaft.“
Domino hatte gedacht, noch schlimmer könnte es nicht werden. Das war ein Irrtum gewesen. „So dankbar ich auch für Ihre Großzügigkeit bin – das kann ich unmöglich annehmen.“
„Das können Sie nicht?“ Arrogant hob er die Brauen.
„Sie sind zu freundlich, Sir“, murmelte sie.
Jetzt strahlte er wieder. „Für meine Großzügigkeit bin ich bekannt. Aber denken Sie sich nichts dabei. Sie sind so ein reizendes kleines Ding und verdienen es, hübsche Sachen zu besitzen. Wie wäre es mit ein bisschen Dankbarkeit?“
„Oh – natürlich bin ich Ihnen sehr dankbar“, stammelte sie.
„Sicher können Sie mir das etwas besser zeigen!“
Mit diesen Worten legte er die Brosche beiseite und stürzte sich auf Domino, umschlang ihre Taille und schob sie zu der Tür, hinter der das Bett stand. Sein Atem an ihrer Wange und sein aufdringlicher Parfümgeruch widerten sie an, und sie
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