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Historical Saison Band 17

Historical Saison Band 17

Titel: Historical Saison Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabelle Goddard , Elizabeth Beacon
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Papa.“
    Unbehaglich stand Domino im Arbeitszimmer ihres Vaters, nahe der Tür, denn sie wollte möglichst bald flüchten. Sie empfand dieses Geständnis wie eine Demütigung. Denn sie hatte ihrem Vater erklärt, sie würde den Mann nicht heiraten, mit dem sie noch vor wenigen Stunden ihr Leben hatte teilen wollen.
    „Was meinst du, querida ?“
    „Wir haben erkannt, dass wir doch nicht zusammenpassen“, erwiderte sie und hoffte, er würde keine weiteren Fragen stellen.
    „Bist du dir sicher, mein Liebes?“
    „Ja, völlig sicher.“ Aber ihr Herz brach. Würde Papa hören, wie die Stücke zu Boden fielen?
    „Also willst du ihn nicht mehr heiraten“, murmelte Alfredo nachdenklich. Und fühlte sich plötzlich maßlos erleichtert. Dominos Entschluss, einen Mann zu heiraten, den er in allen Belangen für unpassend hielt, hatte ihn schockiert. Um sich seinem einzigen Kind nicht zu entfremden, hatte er sich mit der Situation abgefunden. Aber es sah so aus, als müsste er nun doch keinen unwillkommenen Schwiegersohn ertragen.
    „Nein, Papa, ich will ihn nicht mehr heiraten.“ Bitte, flehte sie stumm, bitte, frag mich nicht, warum … Aber sie fand, sie müsste sich bei ihrem leidgeprüften Vater entschuldigen. „Tut mir leid, dass ich dich verwirrt habe.“
    „So schlimm war es nicht. Natürlich musstest du dich anders besinnen, wenn du Zweifel gehegt hast. So war es doch?“
    Unglücklich nickte sie.
    „Du hast die richtige Entscheidung getroffen“, betonte er und ging zu ihr. Tröstend nahm er sie in die Arme. „Nun musst du überlegen, was geschehen soll.“
    Was ihr die Zukunft bringen würde, wusste sie noch nicht. Doch sie durfte ihren Vater nicht erneut aufregen. Sie küsste seine Wange und befreite sich von der Umarmung. Tapfer lächelte sie ihn an. „Bald wird Lady Veryan nach London reisen und einen Arzt in der Harley Street konsultieren. Und sie möchte, dass ich sie begleite, bevor ich nach Spanien zurückkehre.“ Insgeheim gratulierte sie sich, weil ihre Stimme nur ganz leicht zitterte.
    „Als ihre Freundin solltest du das tun.“
    „Gut, dann wäre das geklärt. Übrigens, sie weiß nichts über meine Beziehung zu Mr Marchmain, und es würde sie auch nicht interessieren. Es würde sie nur aufregen, wenn sie glauben müsste, ich wäre traurig.“
    „Selbstverständlich werde ich ihr nichts verraten. Und Carmela ahnt ohnehin nichts von alldem. Aber wie geht es dir, querida ? Du erscheinst mir sehr ruhig.“
    „Ich weiß, dass ich richtig gehandelt habe, Papa.“ Wie es in ihrem Herzen aussah, würde er nie erfahren.
    Allzu lange würde sie nicht in London bleiben. Und was sollte danach geschehen? Darüber wagte sie noch nicht nachzudenken. Wenn ihr Vater in der Hauptstadt wohnte, würde er ihre Unterstützung nicht mehr brauchen. Dort würde Lady Blythe als seine Gastgeberin fungieren.
    Und Domino hatte nicht die Absicht, sich in einer Stadt aufzuhalten, wo sie ständig dem Mann begegnen konnte, dem sie aus dem Weg gehen wollte. Wahrscheinlich würde sie nach Spanien reisen – aber nicht, um jemanden zu heiraten, der ihren Tanten gefiel. Nach dem Kummer, den Richard ihr bereitet hatte, war es ihr egal gewesen, wen sie heiraten würde. Jetzt hatte sich das geändert. Die jugendliche Schwärmerei war einer verzehrenden Leidenschaft gewichen, einer tiefen Liebe zu einem Mann, den sie nicht heiraten konnte. Und wenn sie ihr Leben nicht mit ihm teilen würde, wollte sie auch keinem anderen gehören. Joshua hatte ihr Herz für immer erobert.
    „Bald werde ich Brighton ebenfalls verlassen, meine Liebe“, sagte ihr Vater. „Aber vorher müssen wir uns noch mit wichtigen Ereignissen befassen – mit den Feierlichkeiten, die den Geburtstag des Prinzregenten würdigen sollen. Sicher hast du den großen Ball im Palast nicht vergessen.“
    Erschrocken rang sie nach Luft. Sie hatte gehofft, sie würde dieses Gebäude nie wieder betreten müssen.
    „Am Freitag wird ein grandioses Fest im Pavilion stattfinden“, fuhr Alfredo fort, „und wir wurden mit einer Einladung geehrt. Glücklicherweise wirst du erst später nach London reisen.“
    Diese Tortur musste sie ertragen. Natürlich erwartete ihr Vater, dass sie ihn zu dem Ball begleitete. Das war sie ihm auch schuldig, nach all den Schwierigkeiten, die sie ihm während dieses Sommers gemacht hatte. Wenn er ahnte, was in ihr vorging, würde er ihr einen Aufenthalt im Pavilion nicht zumuten. Aber er sah eine kontrollierte Miene, hörte eine ruhige

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