Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Saison Band 17

Historical Saison Band 17

Titel: Historical Saison Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabelle Goddard , Elizabeth Beacon
Vom Netzwerk:
ausgerechnet nach dem Duke of Dettingham auszuwerfen!
    „Ich werde jeden in die Flucht schlagen, der es von jetzt an wagen sollte, Hand an mich zu legen“, schwor sie wütend, und ihr Blick ließ keinen Zweifel daran, dass Jack der Erste sein würde, bei dem sie dieses Vorhaben umsetzen würde.
    „Das sieht der wahren Jess schon ähnlicher, dem Wildfang, den wir alle vor langer Zeit kannten und liebten“, sagte er gedehnt. Jessica hielt den Atem an, lockerte die Fäuste und wich seinem Blick nicht aus, obwohl es sie große Überwindung kostete.
    „Und Sie sind noch immer der arrogante junge Dummkopf, den ich nicht kennen wollte und den ich gewiss niemals geliebt habe“, log sie ohne Gewissenbisse, „und ich weigere mich, nach Ihrer Pfeife zu tanzen.“
    „Es wäre aber zu einer Musik, zu der wir beide gern tanzen würden, nicht nur ich“, bemerkte er geheimnisvoll und ging davon, während Jessica mit wild schlagendem Herzen und anderen rätselhaften Gefühlen zurückblieb, die sie lieber nicht weiter untersuchte.
    „Ich werde zu keiner Musik tanzen, die Sie vorgeben … oder sonst irgendein Mann!“, rief sie ihm nach, doch er schlenderte ungerührt weiter. Und obwohl sie froh war, dass er ging, wünschte sie sich insgeheim voller Verzweiflung, er wäre bei ihr geblieben.
    „Jessica, wenn du mir nicht hilfst, diese kichernden Mädchen irgendwie zu unterhalten, schwöre ich dir, werde ich mich mit hämmernden Kopfschmerzen – die ich nicht einmal vorzutäuschen brauche – ins Bett begeben“, teilte Lady Henry ihrer Patentochter drei Tage später mit.
    Jessica selbst war nahe daran, einen Schreikrampf zu bekommen. Jack hatte diesen Haufen unaufhörlich plappernder Mädchen eingeladen, damit er eine Frau finden konnte. Wenn er es also doch nur endlich tun wollte, damit die jungen Damen sich nicht ständig so anzustrengen brauchten und begierig auf ein Zeichen lauern würden, welcher er den Vorzug geben mochte.
    „Da Jack doch eigentlich den Gastgeber spielen sollte, frage ich mich, wo er überhaupt steckt“, flüsterte sie.
    „Sehr gute Frage“, antwortete seine Tante grimmig. „Givage regte sich neulich wegen eines geheimnisvollen nächtlichen Besuchers auf, den einer der Lakaien auf einem Weg hinter dem Haus gesehen haben soll, also nehme ich an, dass er und mein Neffe jetzt dort sind. Jack meinte, jemand sei vielleicht hinter dem Wild her, aber jetzt ist kaum die richtige Jahreszeit zum Wildern.“
    „Dann hat er vielleicht gelogen, um uns dumme Frauenzimmer nicht zu beunruhigen“, sagte Jessica verärgert.
    „Ich hasse es, wenn unsere Männer so übertrieben fürsorglich sind. Besonders, da ich mich noch gut daran erinnern kann, wie sie als Babys in ihren Wiegen geschrien haben“, meinte Lady Henry verstimmt.
    „Ich finde es auch unmöglich, wenn sie uns Informationen vorenthalten, weil sie glauben, wir sind nicht stark genug, sie zu ertragen“, stimmte Jessica ihr zu.
    „Deswegen bist du ja auch so vollkommen für …“ Lady Henry brach abrupt ab. Einen Moment sah sie fast erschrocken aus, doch dann fuhr sie freundlich fort: „Für die Aufgabe, diese Kinder zu unterhalten, damit sie sich nicht gegenseitig an die Kehle gehen, geeignet. Halte sie wenigstens zurück, bis das Picknick fertig ist.“
    Jessica stutzte verwundert, sagte sich aber, dass es lächerlich wäre, die Motive ihrer eigenen Patentante in Frage zu stellen, nur weil Persephone sie offenbar mit Jack verkuppeln wollte. Nach kurzer Überlegung schlug Jessica vor, Scharade zu spielen, und selbst Lady Freya war damit einverstanden – zu ihrer eigenen Überraschung sowie der aller übrigen Anwesenden.
    „Wo in aller Welt mag der Duke sein?“, fragte Lady Freya – ihrem Charakter getreu, laut und herrisch –, als das Spiel zu Ende war und alle sich endlich für den versprochenen Ausritt nach Ashbow Castle versammelten.
    Ihrer Patentante zuliebe hatte Jessica sich bereit erklärt, an dem Ausflug teilzunehmen, und war in ihr Reitkostüm geschlüpft. Sie ignorierte Lady Freyas Frage einfach und dankte dem Stallknecht, der ihr die freundliche Stute Lucia brachte, die Jessica zur Verfügung stand, wann immer sie Ashburton besuchte. Wie sehr wünschte sie sich, sie würde die Gelegenheit zu einem Galopp bekommen.
    So gut sie konnte, beruhigte sie das braune Vollblutpferd und hielt sich mühsam zurück, um Lady Freya nicht deutlich zu sagen, was sie von ihren Manieren und dreisten Fragen hielt. Außerdem versuchte sie, ihre

Weitere Kostenlose Bücher