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Historical Saison Band 20

Historical Saison Band 20

Titel: Historical Saison Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye , Joanna Fulford
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verstehe.“ Das war nichts Ungewöhnliches, und er hätte eigentlich damit rechnen sollen. Zumindest wusste er jetzt, dass sie in jeder Hinsicht verboten für ihn war.
    Claudine sagte nichts. Gar nichts verstand er, aber sie würde ihm bestimmt nicht ihre persönlichen Umstände in aller Ausführlichkeit erklären.
    „Vergeben Sie mir“, fuhr er fort, „ich schweife ab. Sie sagten gerade, dass Sie Viaud Ihr Gut zur Verfügung stellten.“
    „Ja. Und wenige Monate später, während ich in London war, trat er erneut an mich heran und fragte, ob ich bereit wäre, mich noch tiefer in die Sache verwickeln zu lassen. Die Arbeit würde nur ein geringes Risiko mit sich bringen. Ich sollte lediglich als eine Art Kurier fungieren, der codierte Nachrichten zwischen London und der Küste hin und her tragen würde.“
    „Und Sie stimmten zu.“
    „Es war leicht und bedeutungsvoll, weit entfernt vom oberflächlichen Leben in der guten Gesellschaft.“
    „Was geschah dann?“
    „Vor etwa sechs Monaten wurde ich Paul Genet vorgestellt. Seine Abteilung suchte nach geeigneten Kandidaten für den Geheimdienst im Ausland. Er kannte meine Arbeit für seine Kollegen. Ich sprach fließend Französisch und war damals völlig unbekannt bei den Machthabern in Paris. Und somit war ich ideal für das, was er im Sinn hatte.“
    „Das glaube ich gern. Er muss sich vor Freude die Hände gerieben haben.“
    „Was soll das heißen?“
    „Er erkannte in Ihnen ein Werkzeug, das er gut für seine Zwecke benutzen konnte.“
    Sie funkelte ihn gereizt an. „So war das nicht.“
    „Nein?“ Duval machte keinen Hehl aus seinem Spott. Konnte sie wirklich so naiv sein, zu glauben, Genet hätte sie nicht benutzt? Der französische Emigrant, einer der vielen, die ihre Heimat während der Revolution verlassen hatten, hatte so bald wie möglich ein neues Spionagenetzwerk aufgebaut – dieses Mal, um nützliche Informationen für die Engländer zu sammeln. Allerdings arbeitete er auch mit jenen zusammen, die Napoleon zu stürzen suchten, um die französische Monarchie wieder einzuführen. Genet und seine Verbündeten würden jedes Mittel einsetzen, um dieses Ziel zu erreichen.
    „Nein“, erwiderte Claudine. „Es war meine Wahl. Ich hätte ablehnen können.“
    „Dieses Abenteuer hätte Sie Ihr Leben kosten können.“
    „Das war mir bewusst.“
    „Und das schreckte Sie nicht ab?“
    „Nein, warum sollte es? Ich kannte die Risiken und entschied mich, sie hinzunehmen. Genet trifft keine Schuld.“
    „Man darf Frauen nicht in gefährliche Situationen bringen.“
    Claudine hob eine ihrer fein gezeichneten Augenbrauen. „Und doch tun Männer kaum etwas anderes.“
    „Wie meinen Sie das?“
    „Männer erwarten doch von ihren Frauen, Kinder zu gebären, oder? Dabei gibt es kaum etwas Gefährlicheres für uns.“
    Verblüfft sah er sie an. „Das ist nicht dasselbe.“
    „Stimmt, im Vergleich ist die Spionage viel sicherer“, entgegnete sie. „Wie auch immer, es ist mein Leben, und ich ziehe es vor, es so zu verbringen, dass ich meinem Land nütze, statt ein flatterhaftes Dasein in London zu führen.“
    „Ein lobenswertes Ziel, aber damit ist es jetzt vorüber“, sagte er. „Dieser Teil des Netzwerks ist außer Kraft gesetzt.“
    „Dieser Teil vielleicht, aber irgendwann werde ich einen anderen Auftrag erhalten.“
    Ungläubig sah er sie an. „Hat es Ihnen nicht gereicht, dass es dieses Mal fast zur Katastrophe gekommen wäre?“
    „Wir hatten Pech, das gehört aber nun mal zur Natur dieser Tätigkeit.“
    „Eine Tätigkeit, aus der Sie sich in Zukunft besser heraushalten.“
    „Werden Sie sich etwa auch heraushalten?“
    Ihr Ton war herausfordernd und weckte einen ungewohnten Ärger in ihm. „Es ist mein Beruf, keine Ablenkung, damit ich mich nicht langweile.“
    Unwillkürlich ballte Claudine die Hände zu Fäusten. „Ich gebe zu, dass mir langweilig war, aber ich tue das alles nicht zu meinem Vergnügen, Sir. Genet setzt mich ein, weil ich meine Arbeit gut erledige.“
    „Dennoch mussten Sie gerettet werden.“
    „Und natürlich bin ich in der gesamten Geschichte der Spionage die Erste und Einzige, was?“, konterte sie sarkastisch.
    „Ich weiß nicht, ob Sie die Erste sind, ganz gewiss jedoch die Streitlustigste.“
    „Verzeihen Sie. Wie konnte ich das vergessen? Es schickt sich nicht für eine Frau, aufzubegehren.“ Sie musterte ihn nachdenklich. „Darf ich Sie fragen, wie Sie in die Spionage verwickelt wurden?“
    Einen

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