Historical Weihnachten Band 6
mir bedeutest, zumindest nicht, ohne mir gewisse, äh, Teile abzufrieren“, fügte sie kichernd hinzu.
„Aus genau dem Grund“, entgegnete er schroff. „Weil wir uns nicht mehr lieben werden, bis wir verheiratet sind.“
„Ihr seid ganz schön prüde, Herr Ritter.“
„Es ist eine Frage der Ehre. Es war unehrenhaft, mit dir zu schlafen, bevor …“
„Viel geschlafen haben wir nicht, soweit ich mich erinnere.“
„Kara!“
„Aber es ist doch so.“ Sie kaute auf ihrer Unterlippe. „Es tut mir leid, dass du mich für zu direkt hältst, aber so wurde ich erzogen. Ich sollte immer sagen, was ich dachte oder was mir durch den Kopf ging. Ich liebe dich. Ich begehre dich, und ich kann meine Gefühle nicht verstecken.“
„Das möchte ich auch nicht.“ Sein Lächeln war so strahlend wie die Sonne auf dem frisch gefallenen Schnee. „Deine Ehrlichkeit ist eine der Tugenden, die ich am meisten an dir schätze, meine Liebste. Ich versuche einfach nur, das Richtige zu tun.“
„Mich zu lieben ist das Richtige.“
„ Aye , aber wir dürfen nicht mehr miteinander schlafen, solange wir nicht verheiratet sind“, fügte er hinzu, doch sein ernster Ton wurde von der Zärtlichkeit in seinen Augen Lügen gestraft.
„Ich verstehe nicht, wieso“, brummte sie. „Viele Paare geben sich ihr Heiratsversprechen selbst, so wie es in alten Zeiten üblich war.“ Sie warf ihm einen finsteren Blick zu.
Er schüttelte den Kopf. „Wann wird Vater Luthais wieder ins Tal kommen?“
„Frühestens nach Nollaig, also Weihnachten.“
„Wir werden dann heiraten, sofern Fergus uns seinen Segen gibt.“
Kara seufzte und bereitete sich innerlich schon auf sechs Wochen Höllenqualen vor, in denen sie auf ihn warten musste. Schweigend ritten sie eine Weile nebeneinanderher, bis sie den Mut fand, die Frage zu stellen, die ihr schon seit dem Erwachen im Kopf herumging. „Heißt das, du bleibst in Edin?“
„Aye.“ Er sah sie an. „Auch wenn ich dir nichts anderes bieten kann als mein Herz und einen starken Schwertarm, um dich zu beschützen.“
Und einen atemberaubenden Körper. Doch sie entschied, dies vorerst nicht zu erwähnen. „Das Erste werde ich für immer tief in mir aufbewahren, denn ich schenke dir auch mein Herz. Das Zweite werden wir brauchen, um die MacGorys endgültig zu vertreiben. Aber was ist mit den Versprechen, die du noch einlösen wolltest?“
Sein Gesichtsausdruck wurde finster. „Auch wenn es ein Schandfleck auf meiner Seele ist, kann ich diese Versprechen doch nicht einhalten … nicht ohne die Rubine.“ Er erzählte ihr von Janet und seinem Schwur, ein Vermögen anzuhäufen, um sie heiraten zu können.
„Sie würde dich nicht haben, solange du nicht reich bist?“
„Ihr Vater, Cousin Niall, wollte der Ehe nicht zustimmen, solange ich ihr kein Heim bieten kann, wie sie es verdient hat. Ich brauchte das Geld, um das Haus meines Vaters instand setzen zu lassen. Janet ist an edle Dinge gewöhnt, an ein gut ausgestattetes Haus und Bedienstete, die sie umsorgen.“
Ich etwa nicht? dachte Kara wütend, doch dann kehrte ihr Humor zurück. Nay , sie war nicht so. „Vielleicht hat sie bereits jemanden gefunden, der ihr diese Dinge geben kann.“ Janet klang in ihren Ohren oberflächlich und selbstsüchtig genug, um so etwas zu tun.
„Wenn dem so wäre, dann hätte sie es nur getan, weil Cousin Niall sie dazu gezwungen hat. Zuzutrauen wäre es ihm. Auch wenn er Janet versprochen hatte, dass sie ihren Ehemann frei wählen könnte, hat er mich doch immer gehasst. Dennoch …“
„Du bereust es, mich zu lieben.“
„ Nay. Das würde ich niemals tun“, sagte er so eindringlich, dass sie ihm einfach glauben musste. Er seufzte und rieb sich mit der Hand über das stoppelige Kinn. „Ich bin mir in vielem so unsicher, bis auf die Tatsache, dass ich dich liebe. Dich kennenzulernen, dich zu lieben hat mir gezeigt, dass das, was ich für Janet empfunden habe, nicht viel mehr als Freundschaft und Dankbarkeit war. Sie war die Einzige, die mir in Threave das Gefühl gegeben hat, willkommen zu sein. Obwohl sie so klein und zierlich ist, hat sie sich gegen ihren Vater gestellt, auch wenn das meine Aufgabe gewesen wäre. Ich bewunderte ihren Mut und brauchte jemanden, der die Leere füllen konnte, die meine Mutter nach ihrem Tod hinterlassen hatte. Janet wurde meine Freundin, meine Zuversicht, mein Halt bei all den Widrigkeiten, mit denen ich mich herumschlagen musste. Sie war die Schwester, die ich nie
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