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Historical Weihnachten Band 6

Historical Weihnachten Band 6

Titel: Historical Weihnachten Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore , Suzanne Barclay , Deborah Simmons , Joanne Rock
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einem Mann zusammen gewesen. Eine Jungfrau. Der Gedanke daran war seltsam erregend, und Benedick verfluchte seine eigene Schwäche.
    „Schon gut!“, sagte Alard. Der Junge dachte wohl, er wäre mit dem Fluch gemeint, was Benedick nicht abstreiten wollte. „Ich verziehe mich auf die harte Pritsche zu Füßen meines Herrn.“
    „Das ist ein Schlafplatz, den ich selbst sehr gut kenne“, knurrte Benedick. Er wollte sich gar nicht erst vorstellen, wo Noel wohl schlafen mochte.
    „Aber heute habt Ihr etwas Besseres, weshalb murrt Ihr dann so? Ihr seid endlich wieder zu Hause, und Ihr habt es hier wirklich schön. Wie kann es sein, dass Euch das nicht gefällt?“ Alard legte eine bedeutungsschwere Pause ein. „War Eure Gattin denn nicht erfreut, Euch zu sehen?“
    Benedick kniff die Augen zusammen. „Was?“
    „Die schöne Frau, die ich unten erblickte, sanft und blond wie ein Engel. Sie ist nicht Eure Frau?“
    „Nein! Du weißt ganz genau, dass ich nicht verheiratet bin.“
    „Also Eure Mätresse?“
    „Nein!“, schnaubte Benedick. „Sie ist mein Mündel, und sie ist eher noch ein Kind, keine Frau.“ Jung, unschuldig und den Kopf voll närrischer Träume, dachte Benedick, warf sein Bündel auf das Bett und holte die wenigen Utensilien heraus, die er auf seinen Reisen mit sich führte.
    „Mir kam sie wie eine ausgewachsene Dame vor“, seufzte Alard. „Ich konnte die Rundungen unter ihrem Kleid erkennen, ihr seidiges langes Haar und den entzückenden Schwung ihrer …“
    Benedick schnitt seinem Knappen mit einem Knurren das Wort ab. Obwohl er inzwischen gewöhnt war an Alards frivoles Geschwätz, wollte er über sein Mündel so etwas nicht hören. Der lüsterne Blick des Jungen brachte sein sonst so kühles Blut in Wallung, und Benedick konnte sich nur mit Mühe davon abhalten, ihm an den Kragen zu gehen.
    „Achte auf deine Zunge!“, warnte er. „Und behalte deine Hände bei dir! Du darfst nicht einmal an sie denken. Sie wird mit einem wohlhabenden Mann verheiratet, nicht mit einem Knappen, der keinen roten Heller besitzt.“
    Benedick kniff die Augen zusammen. Hardwin hatte sie eine Erbin genannt. Ihr kleines Landhaus bedeutete ihm nicht viel, aber für mittellose Halunken wie Alard war sie sicher eine große Versuchung.
    „Wenn ich dich erwische, wie du ihr nachstellst, ziehe ich dir die Ohren lang und werfe dich raus!“, drohte Benedick. Am besten wäre es, das Gör so schnell wie möglich zu verheiraten, ansonsten würde es ihm nur zur Last fallen, für sie den Vormund spielen zu müssen.
    „Das wird mich auf eine schwere Probe stellen, aber ich werde Euch selbstverständlich gehorchen“, sagte Alard und verbeugte sich.
    „Stell bloß mich nicht auf eine schwere Probe!“, grollte Benedick; ihm gefiel die Leichtfertigkeit des Bengels gar nicht. Kaum ein paar Minuten zu Hause, und schon hatte er dieses aufdringliche Mädchen und eine nicht loyale Dienerschaft am Hals. Und jetzt musste er sogar noch seinen eigenen Knappen zurechtweisen. So viel zu seiner dringend benötigten Ruhe!
    Benedick runzelte die Stirn. In seinen Augen war das alles nur die Schuld dieser Noel Amery. Und er musste sie noch bis Dreikönig ertragen! Benedick schüttelte sich voller Abscheu und fuhr sich mit der Hand durchs Haar.
    Das würden wohl die längsten zwei Wochen seines Lebens werden.
    Umgeben von weicher Wärme, drehte Benedick sich um. Ihr Haar glitt durch seine Finger wie flüssiges Gold, der Geruch von grünen Zweigen und Gewürzen stieg ihm in die Nase, doch da war auch noch ein hinreißender weiblicher Duft.
    Noel.
    Sie duftete jung und süß und frisch, so etwas hatte er in seinem schweren Leben noch nie gerochen. Und sie lag in seinem Bett. Sein Körper war von einer zarten Wärme erfüllt, von einem Gefühl der Befriedigung, obwohl er sich gar nicht erinnern konnte, das Lager mit ihr geteilt zu haben. Am besten helfe ich meiner Erinnerung gleich mal auf die Sprünge, dachte er lächelnd und zog sie an sich; ihre Gliedmaßen drückten sich geschmeidig an die seinen, ihre Haut war glatt und weich und …
    Benedick merkte, dass er seine eigene Bettdecke umarmte, riss überrascht die Augen auf und starrte in das ungewohnte Zimmer; die gelben Wände schimmerten im schwachen Licht des frühen Morgens. Alles sah noch genauso aus wie gestern Abend. Dann erinnerte er sich an den ebenso quälenden wie verlockenden Traum. Noel. In seinem Bett. Für einen Augenblick war ihm das ganz wahrhaftig vorgekommen, Benedick

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