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Historical Weihnachtsband 1990

Titel: Historical Weihnachtsband 1990 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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draußen zu wohnen. Sie mochte die neuen Sitten nicht und ließ das alte Haus, wie es war. Als sie letzten Winter starb, hat sie es in erbärmlichem Zustand zurückgelassen. Wir nahmen alle an, daß Grandfather es endlich verkauft, aber statt dessen hat er beschlossen, daß es in der Familie bleiben soll. Nur wollte niemand aus der Familie darin leben, außer Cousin Amos, und nun ist sogar er geflohen."
    „Man könnte es wieder herrichten." Mary sprach so leise, daß man sie fast nicht hörte. „Mit ein wenig Anstrengung wäre es ein hübscher Ort."
    „Hübsch?" Eveline rümpfte die Nase. „Nun, wenn du es so sehr liebst, gehst du am besten nachsehen, welche Schäden Amos hinterlassen hat."
    „Natürlich", erwiderte Mary trocken. „Wer sollte denn sonst gehen?"
    „Ich komme mit", sagte Gates. Noch während er sprach, stand er auf und legte seine Serviette neben den Teller. Dann lächelte er, weil er sah, mit welchen Mienen im Gesicht die Familie ihn ansah. „Ich hatte schon immer eine Schwäche für alte Häuser", erklärte er daher.
    „Das nenne ich Ritterlichkeit", stellte Eveline fest und applaudierte, doch Gray schüttelte den Kopf.
    „Alt und alt ist zweierlei", bemerkte er. „Du weißt nicht, was du da sagst. Nur vom Durchlaufen wirst du dir schon deine gute Hose kaputtmachen. Außerdem wollten wir am Teich Schlittschuh laufen und anschließend zu dem Diner gehen. Alle werden dasein."
    „Dann wirst du mich entschuldigen. Ich bin fest entschlossen", widersprach Jack Gates.
    „Es ist schon in Ordnung", sagte Mary. „Mir macht es nichts aus, allein zu gehen."
    „Ich komme gern mit. Ich möchte mitkommen", beharrte er so entschieden, daß sie aufblickte. Und als sie ihn anlächelte, lächelte er auch und bot ihr den Arm. „Wollen wir gehen?"
    „Erfrischungen bei den Woodcrosses, falls du bis dahin fertig bist!" rief Gray ihm nach, als er das Zimmer verließ. „Er wird es bereuen", fügte er leise hinzu, sobald Gates die Tür hinter sich geschlossen hatte.
    „Ich finde es ziemlich romantisch", meinte Eveline. „Der schöne Ritter, der der holden Maid zu Hilfe eilt."
    „Mary als Lady Elaine?" Gray warf Eveline einen skeptischen Blick zu, lachte dann aber gutmütig. „Er hat das Talent dazu. Letzten Sommer hat er ein ganzes Wochenende mit Clyburns Tochter verbracht, die aussieht wie ein krankes Pferd.
    Jetzt behandelt ihn Clyburn wie einen Sohn. Nun, soll er im Old House bis auf die Knochen frieren. Er wird schon sehen, was ich meine." Gray lachte über seinen eigenen Witz und nahm eine weitere Scheibe Toast und etwas Marmelade.
    ★
    Der Schnee des Vortags hatte die holprigen Bürgersteige und zertrampelten Gärten zugedeckt und die rußbefleckten Straßenböschungen unter einer frischen weißen Schicht verborgen, so daß die Welt wieder sauber war und unter dem blaßgrauen Himmel leuchtete.
    „Solche Vormittage liebe ich. Es ist, als würde alles den Atem anhalten." Mary sprach voller Gefühl, doch dann schwieg sie plötzlich und wandte das Gesicht ab, damit Jack Gates ihre Freude nicht erkennen sollte.
    „Ich mag sie auch sehr gern", stimmte er zu.
    Da glaubte Mary, das Herz müßte ihr vor Glück zerspringen. Vielleicht war er nur mitgekommen, weil er freundlich sein wollte. Möglicherweise hatte er auch wirklich eine Schwäche für alte Häuser. Aber seine Gründe waren ihr egal. Wichtig war nur, daß sie mit Jack Gates an ihrer Seite die Elm Street entlangfuhr. Das machte die Enttäuschung vom Vorabend mehr als wett.
    Wie sie es sich vorgestellt hatte, lenkte er das Kutschengespann mühelos, so mühelos, wie er wahrscheinlich alles tat. Sie wußte, auch ihre eigenen Bemühungen waren von Tüchtigkeit

    geprägt, was sie an Gates jedoch bewunderte, war seine anmutige Selbstsicherheit.
    Er strahlte ein Selbstbewußtsein aus, das sich in jeder Geste duch Stil und Einmaligkeit ausdrückte. Allein wie er die Zügel in Händen hielt, schien Mary etwas Besonderes. Trotz ihrer Schüchternheit schaute sie Gates an, um sich zu vergewissern, daß dies kein Traum war.
    Sie bemerkte, daß auch er sie betrachtete. Als ihre Blicke sich trafen, lächelte er. „Ist Ihnen warm genug?"
    „Natürlich." Sie erwiderte sein Lächeln. Im Augenblick waren Wärme oder Kälte ihr nicht wichtig. Selbst wenn ein Schneesturm durch die Elm Street gefegt wäre, hätte sie sich sicher gefühlt, denn sie war in Begleitung von Jack. Die Bedrückung, die sie seit dem Vorabend belastet hatte, war verflogen, und sie fühlte

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