Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Historical Weihnachtsband 1990

Titel: Historical Weihnachtsband 1990 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
fiel ihm die Antwort ein, und sie war so einfach, daß er am liebsten gelacht hätte.

    „Warte hier." Kurz drückte er ihre Hände, als wollte er ihr Glück wünschen, dann löste er sich von ihr und eilte aus dem Zimmer.
    Er ließ die Tür offen, und so hörte Mary, daß er zu Grandfather ging, wie schon am Vortag. Ihre Verblüffung wuchs, während sie ihren Stimmen lauschte, die mal über dem Gesang von Weihnachtsliedern zu hören waren, mal aber auch darin untergingen.
    Jack wollte sie heiraten. Nein, das konnte nicht wahr sein. Sie mußte träumen. Beim nächsten Atemzug würde sie aufwachen und feststellen, daß alles nur ein grausamer Scherz war. Mary schaute auf ihre Hände hinab und erinnerte sich an Jacks warmen und festen Händedruck.
    Nun hatte das Gemurmel der Männerstimmen aufgehört, und sie hörte Jack den Gang entlanglaufen, nicht zu seinem Zimmer, sondern die Hintertreppe hinunter.
    Wohin ging er nur? Was hatte er vor? Sie wollte aufstehen, blieb aber doch sitzen, weil sie fürchtete, eine Bewegung könnte den Traum zerstören.
    W7ie es Mary schien, war Jack eine Stunde fort. Fast hatte sie ihn schon aufgegeben, als er plötzlich wieder bei ihr war und sie an der Hand nahm. Er zog sie hinter sich her aus dem Raum in den Gang.
    „Wohin gehen wir?"
    Er lachte. „Du wirst schon sehen."
    Durch die Küche zog er sie, an Emily und Mrs. Parker vorbei, die „Frohe Weihnachten!" riefen. Dann führte er Mary durch den Hinterausgang in den Hof, wo der Schlitten stand. Die Schellen der Pferde bimmelten. Tom hielt die Zügel und lächelte breit.
    „Frohe Weihnachten, Miss Hillyer."
    „Frohe Weihnachten, Tom. Mein Mantel", widersprach sie benommen.
    „Mach dir nichts draus", beschied ihr Jack. „Die Decken werden dich warmhalten."
    Fest packte er sie ein, bevor er auf den Platz neben ihr kletterte. Tom winkte ihnen nach, als sie aus dem Hof fuhren.
    „Wohin fahren wir?" fragte sie noch einmal, obwohl es eigentlich keine richtige Frage war. Denn irgendwie ahnte sie es bereits.
    ★
    Es begann wieder zu schneien, dicke, federleichte Flocken, wie an jenem Abend, als Jack eingetroffen war. Nur diesmal fuhr Mary draußen durch den Schnee, statt am Fenster zu stehen. Sie betrachtete Jacks Gesicht und achtete nicht auf die Häuser am Straßenrand, aus denen laute Fröhlichkeit und liebliche Weihnachtslieder zu hören waren. Hin und wieder warf Jack ihr ein Lächeln zu, und irgendwann suchte er ihre Hand unter der
    Decke und drückte sie. Mary stand an einem Abgrund zwischen Hoffnung und Glück.
    Obwohl sie keinen Mantel trug, spürte sie den fallenden Schnee nicht.
    Als sie das Old House erreichten, bog Jack in die Auffahrt ein und brachte das Pferd zum Stehen.
    Dann wandte er sich an Mary. „Frohe Weihnachten."

    Mary schaute von Jack zum Haus und lächelte verwirrt. „Ich verstehe nicht."
    „Das Old House ist mein Geschenk für dich — unter einer Bedingung: Daß du mich heiratest", erklärte er feierlich.
    „Dann habe ich nicht geträumt", flüsterte sie überwältigt. „Du hast mir wirklich einen Antrag gemacht?"
    „Ja, das habe ich. Also, was ist mit dem Old House? Können wir es zu deinem Zuhause machen?"
    „Aber was ist mit Boston?" Sie schüttelte den Kopf. „Was ist mit den Dingen, für die du so hart gearbeitet hast?"
    „Die habe ich alle hier", antwortete er und küßte ihre Hand. Mary betrachtete ihn atemlos. Schließlich blickte er auf. „Eigenartig, wie lange ich gebraucht habe, um zu verstehen. In gewisser Hinsicht habe ich es schon gewußt, glaube ich, als wir zum erstenmal miteinander gesprochen haben. Eine Zeitlang habe ich mich dagegen gewehrt und mir einzureden versucht, daß es nur eine vorübergehende Laune wäre.
    Doch Boston war die Laune. Dies hier ist das Wirkliche."
    „Und was willst du hier tun?" fragte Mary.
    „Als Rechtsanwalt arbeiten, natürlich. Es gibt doch Anwälte hier in Northampton, oder?"
    „Ja", bestätigte Mary. Auf ihrem Gesicht lag ein unbeschreibliches Lächeln, das sie nicht mehr vertreiben konnte. „Und was ist mit dem Old House? Hat Grandfather es dir verkauft?"
    Jack erwiderte ihr Lächeln und nickte. „Überrascht dich das so sehr? Oh, ich gebe zu, zuerst war er sehr skeptisch. ,Woher soll ich wissen, daß Sie Mary nicht nur wegen meines Geldes heiraten wollen?"" imitierte er den alten Mann so perfekt, daß Mary hell auflachte. „Er meinte, daß er niemals einem gutaussehenden Mann vertrauen würde."
    „Und was hast du darauf gesagt?"
    „Daß

Weitere Kostenlose Bücher