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Historical Weihnachtsband 1990

Titel: Historical Weihnachtsband 1990 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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ich das Porträt von ihm aus seiner Jugend gesehen hätte." Er lachte mit ihr, und immer größere Freude stieg in ihm auf. Ihre Atemwolken vermischten sich in der kalten Nachtluft. „Er meinte, ich sei ein Scharlatan, aber er würde mich trotzdem mögen."
    „War es das, was du gestern getan hast, als ich dich gesehen habe?" wollte Mary wissen.
    „Da habe ich erst angefangen, ihn auszuhorchen. Er sagte, er müßte darüber nachdenken, und er würde mir Bescheid geben. Heute abend habe ich ihm erklärt, daß ich euch beide zu bekommen trachtete und nicht länger auf seine Antwort warten wollte. Ich weiß nicht, wer überraschter war, dein Grandfather oder ich. Wie entscheidest du dich also, Mary? Willst du mich heiraten?"
    „O ja, das will ich", flüsterte sie und schloß die Augen als Jack sich über sie beugte.
    Doch seine Lippen hatten ihre noch nicht berührt, als sie die Augen wieder öffnete.
    Eine neue Sorge war ihr eingefallen.
    „Und was ist mit Grandfather? Was soll aus ihm werden? Und Mutter und Eveline ..."
    „Bring sie alle mit", antwortete Jack lacnend. „Oder laß sie im großen Haus bei Florence. Das wäre eine Überraschung für sie."
    „In der Tat", stimmte Mary zu, denn sie verstand, was er meinte. „Nur Grandfather kann ich nicht allein lassen. Glaubst du, du könntest mit ihm zusammen leben?"
    „Wenn er es mit mir aushält, halte ich es auch mit ihm aus, solange er verspricht, nicht mit seinem Stock auf dem Boden zu klopfen." Mary lachte immer noch, als Jack sie wieder an der Hand faßte.
    „Wohin bringst du mich diesmal?" fragte sie.
    „Ins Haus", antwortete er und schlug die Decken zurück, um Mary auf seine Arme zu nehmen. „Ich habe vor, dich über die Schwelle zu tragen."
    Mary lachte. „Das kommt erst nach der Hochzeit."
    „Wenn du willst, tue ich es dann noch einmal. Ich habe mir gedacht, nachdem ich das gemacht habe, kannst du deine Meinung nicht mehr ändern", erklärte er schmunzelnd.
    „Ich werde es mir bestimmt nicht anders überlegen", flüsterte sie. „Ich werde dich immer lieben."
    Mary spürte den kalten, feuchten Kuß einer Schneeflocke auf der Stirn, und im nächsten Augenblick Jacks weiche, warme Lippen.
    Diesmal unterbrach nichts ihre Umarmung. Um sie herum fiel der Schnee und verzauberte die Bäume im Garten, den Schlitten und die Mähne des Pferdes mit märchenhaft glitzernden Flocken. Und von irgendwo hinter ihnen aus der Stadt kam das Läuten der Kirchenglocken, die dieses märchenhafte Weihnachtsfest einläuteten.
    - ENDE -

KOMM WEIHNACHTEN NACH HAUSE
    Seit vier jähren behandelt die hübsche Südstaatlerin Isabelle Hinton den Yankee-Captain Travis Aylwin äußerst kühl. Wird sie dieses Weihnachtsfest ihren Stolz überwinden und Travis erhören?

PROLOG
Heiligabend 1864
    Sanft und leise fiel der Schnee. Captain Travis Aylwin, der am Fenster des Salons stand, konnte fast die einzelnen Flocken unterscheiden, die vor dem taubengrauen Himmel zu Boden tanzten und wirbelten. Es war ein zauberhafter, feierlicher Anblick, ungestört vom Trompetenklang, dem Schlachtgebrüll der Soldaten und dem Wiehern der Pferde. Kein Blut befleckte die weiße Pracht dieses Wintertages.
    Es war Heiligabend, und von dem Fenster dieses Salons aus gesehen, den Aylwin als Büro in Beschlag genommen hatte, hätte sehr wohl tiefer Friede in der Welt herrschen können. Man konnte vergessen, daß gleich vor dem Haus Männer gefallen, daß Leiber in grauen über Leiber in blauen Uniformen gestürzt waren. Die heitere Ruhe des schwindenden Tages war vollkommen.
    Im Kamin brannte ein Feuer, und der Duft von Kiefernholz lag in der Luft, denn das Haus war für die Feiertage mit Stechpalmen- und anderen Zweigen aus dem Wald, mit roten Bändern und silbernen Schleifen geschmückt worden. Am Morgen hatte Sergeant Hawkins Kastanien im Kaminfeuer geröstet, und ihr würziger Duft schwebte noch immer leicht im Raum wie das fröhliche Lachen längstvergangener Feiertage.
    Captain Aylwin hatte sich diesen Krieg nicht gewünscht. Vier lange Jahre hatte er Weihnachten nicht zu Hause verbracht, und kein Kastanienduft oder Mistelzweig konnte den nagenden Schmerz vertreiben, der ihn quälte.
    Sie könnte diese Wunde heilen, dachte er. Sie, die die Feiertage im eigenen Heim, am eigenen Kamin verleben durfte. Doch das würde sie nicht tun, dachte er. Und nichts, was er sagte, konnte ihre Gefühle ändern, denn es war fast Weihnachten, und was auch zwischen Ihnen geschehen war oder wie sanft auch immer er

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