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Historical Weihnachtsband 1991

Historical Weihnachtsband 1991

Titel: Historical Weihnachtsband 1991 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNDA TRENT , CARYNCAMERON , DELORAS SCOTT
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mit den Bedienten umging. Es war der Gedanke an Carltons selbstgefällige Reaktion, wenn er entdeckte, daß sie verloren hatte, was ihr am meisten zu schaffen machte. Und nicht zuletzt blieb da noch die geringfügige Angelegenheit, sich einen Ehemann suchen zu müssen. Eine Möglichkeit, Carlton anzulügen, existierte nicht. Er würde von der Geschichte im Club erfahren und sofort wissen, wer dieser sogenannte Bruder war.
    Als Amelia ankam, wurde sie umgehend von Mary ins Gästezimmer eskortiert. Nur wenige Fragen genügten, um Mary ins Bild zu setzen.
    „Du warst so lange weg, daß ich mir schon Sorgen gemacht habe." Mary half Amelia beim Auskleiden. „Wenigstens warst du so klug, Carlton zu sagen, du würdest hier übernachten." Sie schlug die Decken des großen Himmelbettes zurück.
    „O Amelia, was wirst du denn jetzt tun?" Mary ließ sich in den Schaukelstuhl fallen, während Amelia in ein weißes Nachthemd schlüpfte.
    „Ich werde mir wohl einen Mann suchen müssen."
    „Du könntest lügen."
    „Wie soll ich das anstellen? Außerdem wäre es unehrenhaft."
    „Du bist kein Mann, Amelia. Wer sagt, daß du ehrenhaft zu sein hast?"
    Amelia mußte über die Argumentation ihrer Freundin lachen, aber recht hatte sie auch irgendwie. „Bist du jemals Yancy Medford begegnet?" fragte Amelia, um das Thema zu wechseln.
    „Einmal. Er sieht sehr gut aus und ist charmant. Was hältst du denn von ihm?"
    „Gar nichts. Warum sollte ich? Er ist genau wie jeder andere Mann. Es ist spät, Mary, und ich denke, wir haben beide eine Portion Schlaf verdient."

    „Du hast recht. Ich bin total erschöpft." Mühsam rappelte sich Mary aus dem Schaukelstuhl hoch. „Bis morgen dann."
    Mary schloß die Tür hinter sich und ging den Korridor entlang zu ihrem eigenen Zimmer. Warum hatte Amelia gelogen? Keine Frau konnte behaupten, daß Mr.
    Medford ein x-beliebiger Mann sei. Mary kicherte. Wäre das nicht eine interessante Kombination? Dort Granit, hier der pure Starrsinn.
    Nachdem sie die Öllampe gelöscht hatte, kletterte Amelia auf die hohe Bettstatt.
    Doch trotz ihrer Müdigkeit konnte sie nicht einschlafen. Wen sollte sie für eine Heirat in Betracht ziehen? Sie ließ sich jeden ihrer Verehrer gründlich durch den Kopf gehen und dabei schied einer nach dem anderen aus. Sie wollte sich nicht einmal von einem von ihnen küssen lassen, geschweige denn in sein Bett steigen. Ihrer Meinung nach konnten amerikanische Männer eine Menge von den Europäern lernen, wenn es darum ging, einer Dame den Hof zu machen. Sie ging sogar noch alle Männer durch, denen sie bereits früher einen Korb gegeben hatte, und auch diese schieden ebenso schnell wieder aus, wie sie sie einstmals gebeten hatte, doch von weiteren Besuchen Abstand zu nehmen.
    Amelia setzte sich auf, schüttelte ihr Kissen durch und ließ sich wieder hinplumpsen.
    Sie hatte immerhin noch über einen Monat, um sich zu entscheiden, und vielleicht trat in dieser Zeit ein neuer Mann in ihr Leben. Yancy Medford kam ihr in den Sinn.
    Er war ein blendend aussehender Teufel, aber ein ansprechendes Äußeres machte noch keinen Mann. Außerdem war er gar nicht ihr Typ. Sie wollte einen Mann, der ihr aufs Wort gehorchte, und zu dieser Gattung gehörte er keinesfalls.
    Wahrscheinlich wünschte er sich so ein kleines Ding, das ihm fortwährend die Füße küßte.
    Bevor sie endlich einschlummerte, beschloß Amelia, um weiterem Elend vorzubeugen, Carlton gegenüber kein Wort über den vergangenen Abend verlauten zu lassen. Er hatte diese ganze Misere eingefädelt und sollte selbst sehen, woher er sich seinen Triumph holte.

3. KAPITEL
    Als Amelia am nächsten Tag nach Hause zurückkehrte, hatte sie sich inzwischen eine andere Vorgehensweise einfallen lassen. Obwohl es ihr gründlich gegen den Strich ging, wollte sie nun doch Farbe bekennen. Und wenn Carlton von seiner Wut darüber genesen war, daß sie die heiligen Gefilde seines Clubs mit ihrer unheiligen Anwesenheit befleckt hatte, würde sie sich angemessen bei Ruth entschuldigen und schwören, daß sie sich fortan von einer verträglicheren Seite zeigen werde. Brachte sie es fertig, im Hause Simpson eine Zeitlang Harmonie walten zu lassen, so würde das gewiß dazu beitragen, ihren Bruder davon abzubringen, auf der restlosen Erfüllung der Wette zu bestehen.

    Amelia wollte soeben die Treppe zu ihrem Schlafzimmer hinaufgehen, als sie Kleidergeraschel und eine Stimme hinter sich hörte. „Verzeihung, Señorita Simpson."
    Amelia wandte sich

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