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Historical Weihnachtsband 1991

Historical Weihnachtsband 1991

Titel: Historical Weihnachtsband 1991 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNDA TRENT , CARYNCAMERON , DELORAS SCOTT
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sehr viel Staub aufgewirbelt hatte. Matthew stimmte mit Geoffrey überein, daß die Evolutionstheorie durchaus etwas für sich habe, während Phoebe scherzhaft meinte, ihr Mann habe das Werk bloß gelesen, um ihren bibelfesten Eltern einen Streich zu spielen. Er hielt ihr dagegen vor, sie lese lieber Liebesromane, in denen es unmoralischerweise sogar uneheliche Kinder der Heldin gebe. Die Damen hatten nun auch ihren Spaß an diesem Gespräch.
    „Ich erinnere mich, daß Sie immer eine Leseratte waren", sagte Matthew zu Angelica. „Dabei ging es keineswegs um seichte Unterhaltung. Es wird Sie vielleicht wundern, daß ich inzwischen auch viel Freude an der Literatur habe."
    „Erstaunlich, nachdem Sie immer der Meinung waren, ich würde zuviel lesen", bemerkte Angelica etwas spitz.
    Geoffrey versuchte zu vermitteln. „So habt ihr immerhin auch gemeinsame Interessen, das hatte ich vorausgesetzt. Jeder intelligente Mensch findet eines Tages Gefallen an Büchern."
    „Hört, hört, wie weise", neckte ihn seine Frau.
    Angelica beugte sich gegen die Logenbrüstung. „Der Vorhang öffnet sich, es fangt an."
    Und so war es auch. Applaus brandete auf, als die beiden beliebten Hauptdarsteller im ersten Akt bereits auf der Bühne standen. Das Stück war eine Liebesgeschichte mit entsprechend tragischen Verwicklungen. Phoebe führte mehr als einmal das Spitzentaschentuch an die Augen. Angelica schenkte der Handlung weniger Aufmerksamkeit. Matthew Thorntons allzu große Nähe lenkte sie viel zu sehr ab.
    Einmal wandte Angelica unvermittelt den Kopf und bemerkte überrascht, daß Matthew sie anschaute. Die Vertrautheit der kleinen Loge ließ ein Gefühl von Erregung in ihr aufsteigen. Während unten die Schauspieler von Liebe sprachen, verlor sich Angelica in der Tiefe von Matthews dunklen Augen. Er war so überaus gutaussehend. Das matte Licht verlieh ihm etwas Geheimnisvolles, unterstrich die Sinnlichkeit seiner Lippen, die lieber zu lachen als zu grollen schienen. Was forderte ihn bloß immer in Angelicas Anwesenheit heraus, von der Vergangenheit zu reden?
    Es war zu dunkel, um den Ausdruck des Gesichtes zu erkennen. Nur die Kinnpartie trat durch die Bühnenbeleuchtung deutlich hervor.
    Nach einer Weile zwang sich Angelica, die Aufmerksamkeit auf das Geschehen unten zu richten, und stellte verwundert fest, daß Matthew ihrem Beispiel folgte. Es war ziemlich kühl im Theater. Dennoch hatte sie das Gefühl, neben einem lodernden Feuer zu sitzen. Hitze stieg in ihr auf und ließ ihren Atem hastig kommen und gehen.
    Zu allem Überfluß wies die Dramenhandlung auch noch etliche Parallelen zu Angelicas aufgelöster Verlobung auf, und Angelica
    fragte sich mehr als einmal, ob Phoebe das auch schon gewußt haben mochte, als sie ihren Mann die Karten hatte besorgen lassen. Auch die Heldin verlor den Mann ihrer Liebe wegen einer tragischen Verwicklung und starb beinahe an gebrochenem Herzen.
    Natürlich war es bei Angelica nie soweit gekommen. Der bloße Gedanke daran bewirkte allerdings, daß sie sich jetzt ziemlich elend fühlte.
    Nach Schicksalsschlägen aller Arten setzte sich schließlich doch die große Liebe der beiden Protagonisten durch, und alles kam zu guter Letzt noch zu einem glücklichen Ende, als der Held wieder auftauchte.
    Auch Angelica sparte nicht an Beifall, und Phoebe mußte sich schnell noch einmal die Augen trocknen. Selbst Geoffrey schien gerührt und versuchte das durch einige betont scherzhafte Bemerkungen zu bemänteln. Beim Hinausgehen in der Masse der Zuschauer, die alle gleichzeitig aus dem Theater strömten, war Angelica froh, daß Matthews breite Schulter ein so gutes Bollwerk gegen das allgemeine Gedränge bildete. Er hatte einen Arm um ihre Taille gelegt und geleitete sie sicher zum Ausgang.
    Draußen war die Luft schneidend und frostig. Angelica zog die Kapuze über den Kopf und streifte die Handschuhe über.
    „Wir wollen ein paar Schritte gehen", schlug Geoffrey vor. „In diesem Gedräne kommen wir mit der Kutsche kaum so schnell hinaus."
    Die beiden Paare schlenderten die Straße hinunter und bewunderten die Weihnachtsdekorationen in den Schaufenstern der Geschäfte. Überall erscholl Gelächter und unterhielten sich Theaterbesucher über das Stück und die Darsteller.
    Ächzend drehten sich die Räder der Wagen, die auf dem gefrorenen Schnee nur schlecht vorankamen. Straßenhändler priesen lauthals ihre Waren an. Geoffrey reichte einem Jungen eine Münze und handelte sich dafür ofenfrische

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