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Historical Weihnachtsband 1991

Historical Weihnachtsband 1991

Titel: Historical Weihnachtsband 1991 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNDA TRENT , CARYNCAMERON , DELORAS SCOTT
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überwunden hätte. Ein zweites Mal war Matthew nicht gesonnen, die geliebte Frau aufzugeben, sondern würde alles daransetzen, sie glücklich zu machen.

4. KAPITEL
    Die Schwestern saßen in Angelicas Salon und waren damit beschäftigt, rosa Samtbänder anstelle der schwarzen auf ein silbergraues Trauerkleid zu nähen.

    Cecilia Neville hatte wegen einer Erkältung nicht zu der Putzmacherin gehen können und sich einen Sessel an den Kamin gerückt, eine Decke über den Knien. So versuchte sie, wenn sie schon nicht helfen konnte, wenigstens mit gutem Rat beizustehen.
    „Ich könnte Ihnen einige Seidenrosen dazu geben, Mrs. Hamilton", schlug sie vor.
    „Vielleicht sähe eine hübsch aus am Ausschnitt."
    Angelica fand das Kleid schon auffallend genug und schüttelte den Kopf. Immerhin war sie der Meinung, immer noch Trauer zu tragen. Phoebes Angebot, ein neues Kleid für sie zu kaufen, hatte sie energisch abgelehnt.
    „Ich bin schließlich Witwe und kein junges Mädchen, das in die Gesellschaft eingeführt werden soll", widersprach sie.
    „Aber auch keineswegs eine verblühte Matrone", hielt Phoebe dagegen. „Selbst Mutter trägt Rosen am Gürtel, und die ist schon konservativ genug."
    Miss Lunt trat ein mit ihrem, wie Phoebe es nannte, Gesicht eines Engels der Barmherzigkeit. Mit einem strafenden Blick schien sie Cecilia zu durchbohren, die aufgestanden war, die Blumen zu holen.
    „Wohin wollen Sie denn, Miss?"
    Die Antwort, nur schnell für Mrs. Hamilton etwas herunterzubringen, wischte Miss Lunt weg. „Das kommt überhaupt nicht in
    Frage. Sie bleiben beim Feuer und nehmen die Stola wieder um, wenn Sie sich keiner Lungenentzündung aussetzen wollen. Ich werde die Rosen schon finden."
    Cecilia dankte und beschrieb Miss Lunt, wo die Blumen waren. Auf dem Weg zur Treppe stieß Miss Lunt auf Quinton Keyes, und sie wechselten argwöhnisch einen Blick. Die drei jungen Frauen sahen einander vielsagend an.
    „Wie geht es Ihnen?" erkundigte sich nun Quinton Keyes und legte die Hand prüfend gegen die heiße Stirn der Erkälteten. Dabei verzog er den Mund und schüttelte heftig den Kopf. „Wenn Sie sich so einmummeln und beim Kamin sitzen, werden Sie das Fieber überhaupt nie mehr los, mein Kind." Er nahm ihr die Stola ab und rückte den Sessel weg vom Feuer. „Folgen Sie meinem Rat, sonst enden Sie noch mit der Schwindsucht. So ist es meinem Cousin ergangen. Auf dem Sterbebett bereute er, meine Warnung in den Wind geschlagen zu haben."
    Cecilia sah Quinton Keyes erschrocken an und rückte mit ihrem Stuhl vom Kamin weg. Das ließ Miss Lunt, die eben die Treppe herunterkam, ganz entsetzt ausrufen:
    „He, Sie, was tun Sie denn mit diesem armen jungen Mädchen?"
    Angriffslustig verschränkte Quinton Keyes die Arme vor der Brust und blitzte Ida Lunt herausfordernd an: „Ich versuche, ihr das Leben zu retten."
    „Sie wollen wohl, daß sie sich den Tod holt?" Damit stürzte sie herein und hüllte Cecilia Neville wieder in die Stola. Die Schwestern wechselten belustigt einen Blick.
    Dieser Kampf, wer es wohl besser verstünde, Cecilia zu heilen, dauerte nun schon den ganzen Morgen.
    „Es geht mir ohnehin schon viel besser", beteuerte Cecilia heiser und erreichte damit genau die gegenteilige Wirkung. Denn nun schauten sie sowohl Miss Lunt als auch Quinton Keyes düster an, bevor sie einander anklagend zu überbieten trachteten.
    „Heiße Zitrone", empfahl Miss Lunt.
    „Heiße Schokolade", widersprach Keyes.
    Phoebe nahm ungerührt die Seidenrosen, die Ida Lunt gebracht hatte,und hielt eine davon an den Ausschnitt des silber-grauen Kleides. „Sehr hübsch, wirklich, genau das, was noch fehlte."
    Selbst Angelica mußte ihrer Schwester nun recht geben, während die beiden wundersamen Samariter zur Küche strebten. „Es sieht tatsächlich gut aus."
    „Komm, beeil dich, ich möchte, daß du das Kleid heute abend im Theater trägst."
    „Bist du sicher, daß Matthew mich wirklich dabeihaben will? Er stellt sich manchmal an, als wäre er geradezu versessen darauf, mich zu sehen."
    „Was du nicht sagst."
    „Ich bin schon früher nie ganz klug aus ihm geworden."
    „Dann würde ich es auch jetzt gar nicht erst versuchen", riet Phoebe trocken.
    „Männer sind bei weitem nicht so schwierig wie unsereiner. Ich kann in Geoffrey lesen wie in einem offenen Buch."
    Cecilia sagte zustimmend: „Das habe ich auch meine Mutter schon oft sagen hören, wenn von meinem Vater die Rede war."
    „Matthew ist keineswegs so leicht zu

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