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Historical Weihnachtsband 1992

Historical Weihnachtsband 1992

Titel: Historical Weihnachtsband 1992 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE , BRONWYN WILLIAMS , Maura Seger
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verstohlen, und man hinterließ auch keine verräterischen Spuren, Mylord", brummte sie und klopfte Miss Duncan zwei Handabdrücke vom Rücken. „Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie verschwinden und die Miss in Ruhe arbeiten lassen würden."
    „Ich denke nicht daran, solange sie mich nicht hinauswirft, Mrs. Brown", sagte der Earl sehr bestimmt und schaute fragend zu Blair. Nur noch eine Lieferung nach Duncan House, und dann konnte er seine Rolle als diebischer Wohltäter aufgeben.
    Hoffentlich war er danach ein stets willkommener Gast. Nun bot sich eine gute Gelegenheit für Blair, sich ihm zu erklären, denn heute war Silvester und die Frist abgelaufen, die Cameron sich gesetzt hatte, um Blair Duncans Jawort zu erhalten.
    „Also, sag mir, daß ich bleiben soll", bat er Blair.
    Er konnte nicht verlangen, daß sie sich so schnell entschied. Es waren zu viele Fragen offen, die nach der wahren Identität des Diebes oder wo sie leben würden, wenn sie Camerons Heiratsantrag annahm. Und mit keinem Wort war von Liebe gesprochen worden. Statt dessen hatten sie gelacht und einander geneckt, waren gemeinsam ausgeritten und hatten im Freien gefrühstückt. Dies war eben die fröhliche Jahreswende, aber wie konnte Blair sich zutrauen, unter solchen Umständen die richtige Entscheidung für ein ganzes Leben zu treffen? Und wie konnte Cameron von ihr eine Antwort verlangen, wenn Mrs. Brown anwesend war?
    Cameron schien die Geduld zu verlieren, band die Schürze ab, faltete sie zusammen und legte sie mit einer endgültig wirkenden Gebärde auf einen Stuhl. „Es tut mir leid, Miss Duncan, wenn ich Sie mißverstanden habe. Ich dachte . . . nun, wenigstens habe ich Ihnen ein wenig bei den Vorbereitungen für die Silvesterfeier geholfen", äußerte er kühl, zog den Reitrock an und ging zur Tür.
    „Mylord, ich . . . aber . .."
    „Geben Sie sich keine Mühe, Madam. Ich hatte zu viel vorausgesetzt und sollte mich daher entschuldigen. Adieu!" sagte er kalt und unverbindlich wie ein Fremder und war im nächsten Augenblick gegangen.
    Sie starrte eine ganze Weile auf die Tür, unentschlossen, ob sie ihm nachgehen solle.
    Wenn sie sich ihrer Liebe aber noch nicht sicher war, war es dann richtig, ihm zu folgen?
    Die folgenden Stunden verbrachte sie mit nichtendenwollenden Selbstvorwürfen, während Mrs. Brown damit beschäftigt war, hastig noch etwas in letzter Minute zu putzen. Blair tat, was die Haushälterin ihr auftrug, ohne wirklich darauf zu achten, was es eigentlich war. Wenn nur die Zeit vergehen wollte! Blair hatte, als es darauf ankam, nicht das rechte Wort im rechten Moment gesprochen. Was blieb ihr jetzt noch zu sagen? Unaufhörlich ging ihr diese Frage durch den Kopf, wie sehr sie sich auch bemühte, sich von dem Bild abzulenken, das sie dauernd vor sich sah —
    Cameron, der sie verließ.
    „Du selbst hast ihm keine andere Wahl gelassen", mahnte eine innere Stimme. „Du hast ihn nicht gebeten zu bleiben!"
    ★
    Der Abend kam früh, und Mrs. Brown bereitete das Speisezimmer für das Essen vor.
    Danach würden die traditionellen Silvesterfeiern beginnen. Blair saß allein am Feuer, und die Tränen rannen ihr über die Wangen. Zum ersten Male seit Weihnachten war Cameron nicht gekommen, um ihr eine gute Nacht zu wünschen! Aber warum sollte sie es nicht tun? So widersinnig es auch klingen mochte, jetzt erst begriff sie, wie sehr sie ihn brauchte. Ob als Frau oder Geliebte, sie wollte ein Teil seines Lebens sein. Zu lange hatten Starrsinn und Stolz sie davon abgehalten, ihm ihre Liebe zu gestehen. Jetzt war keine Zeit zu verlieren. In wenigen Stunden war das alte Jahr vorbei, und sie konnte sich nicht vorstellen, das neue ohne Cameron zu beginnen.
    Hastig nahm sie das Plaid vom Haken, verließ ungesehen das Haus und strebte eilig über die Felder Lindsay Hall zu. Sie war
    fest entschlossen, dem Mann, der ihr Herz gestohlen hatte, ihre vorbehaltlose Liebe zu bekennen.
    Mit mürrischer Miene öffnete der Butler die Tür, und seine Laune besserte sich nicht, als er Miss Duncan sah. „Seine Lordschaft ist nicht im Haus. Er ist ausgegangen", sagte er kurz angebunden und wollte das Portal schließen.
    „Ausgegangen?"

    „Jawohl, ausgegangen", wiederholte Williamson.
    „Er ist doch nicht etwa nach London gereist?"
    „Es könnte sein. Ich weiß es nicht. Seine Lordschaft hat nicht immer die Gewohnheit, mich über seine Absichten zu informieren", erwiderte der Butler und schlug die Tür zu.
    Blair konnte es nicht fassen,

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