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Historical Weihnachtsband 1992

Historical Weihnachtsband 1992

Titel: Historical Weihnachtsband 1992 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE , BRONWYN WILLIAMS , Maura Seger
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seine Arbeitskraft auf der Farm gut gebrauchen können, da sie allein war.
    Doch einem siebzehnjährigen Jungen erschien es natürlich weitaus aufregender, die Yankees zu bekämpfen, als auf dem Feld zu arbeiten. Nachdem dann die Farm, auf der sie beide aufgewachsen waren, bis auf die Grundmauern abgebrannt war, bestand er darauf, seine Heimat als Partisan zu verteidigen.
    Mehr als einen Mann muß keine Frau für die Sache hergeben, war Saras Meinung.
    Kaum daß Robert in den Krieg gezogen war, hübsch und adrett anzusehen in seiner Uniform, mit einem Fliederzweig von dem Busch neben der Küchentür im Knopfloch, hatte es Zeiten gegeben, in denen sie sich wünschte, nie etwas von der Konföderation gehört zu haben.
    Als dann die Yankees den ganzen nordöstlichen Teil des Staates besetzten, wild entschlossen, jeden Partisan oder Freischärler, der die Heimat verteidigte, zu verjagen oder zu vernichten, war Sara schnell zu einer entschlossenen Anhängerin der Sache des Südens geworden. Die Yankees hatten rücksichtslos Mühlen, Häuser, ja sogar Kirchen beschlagnahmt und verstanden es geschickt, durch das Ausnutzen alter Feindschaften viele Einheimische, die sogenannten Buffaloes, auf ihre Seite zu ziehen.
    Der Handzettel, den Sara am Morgen gelesen hatte, beunruhigte sie noch zusätzlich.
    Sie war bei der Mühle gewesen, um ihren Mais mahlen zu lassen und vielleicht etwas davon gegen Weizenmehl einzutauschen. Auf dem Zettel hieß es, daß gegen jede Person rücksichtslos vorgegangen würde, die mit den Partisanentruppen in Verbindung stand, deren Mitglieder beherbergte oder versorgte.
    Sara beobachtete, wie viele andere Frauen im Süden auch, regelmäßig die Straßen und Wasserläufe und meldete alle Bewegungen den Freischärlern. Ihre Farm lag an einer besonders günstigen Stelle, ganz in der Nähe der vielbefahrenen Shiloh Road und des Flusses. Als Gegenleistung lieferten die Partisanen geplünderte Yankee-Vorräte an die notleidenden Familien.
    Angst und Hunger forderten ihren Tribut. Nachdem ihr Vater und Robert gestorben waren, blieben Sara nur noch Becky und Jimmy.
    Obwohl sie ihre Tochter nur ungern im Haus zurückließ, wagte sie es nicht, noch länger zu warten. „Mama muß für kurze Zeit weggehen. Du bist doch ein großes Mädchen und kannst schon allein auf Emma aufpassen, nicht wahr?" Emma war Beckys Puppe.
    „Gehst du Daddy suchen, damit er Weihnachten nach Hause kommt?"
    Sara kniete sich zu ihrer Tochter auf den Holzfußboden und steckte ihr eine lose Haarsträhne in den glänzenden braunen Zopf zurück. Sie setzte ein fröhliches Lächeln auf. „Nein, mein Schatz, leider nicht." Auch wenn Becky ihrem Alter schon weit voraus war, erinnerte sie sich kaum an ihren Vater, obwohl Sara alles getan hatte, Robert im Gedächtnis seiner Tochter lebendig zu erhalten. Machmal hatte sie selbst Schwierigkeiten, sich zu erinnern, an die Art wie er lächelte, als er um sie warb, oder daran, wie er den Kopf wiegte und mit dem Fuß wippte, wenn er in Gedanken versunken war. Nachdem erst einmal der Alltag in ihre Ehe eingezogen war, geschah dies immer häufiger. Robert war nicht wirklich trübsinnig gewesen, doch er lachte wenig.

    „Bringst du mir was Hübsches mit?" schmeichelte Becky.
    Sara überlegte angestrengt. Die wenigen Kleinigkeiten, die sie beschaffen konnte, hatte sie schon für Weihnachten zurückgelegt. Becky würde noch vier Tage darauf warten müssen. „Wir werden sehen", versprach sie und bemühte sich, daß ihre Stimme zuversichtlich klang. „Ich lasse die Lampe brennen, damit du und Emma Teegesellschaft spielen könnt, bis ich zurück bin." Dann ging sie durch den Raum, um die Vorhänge zuzuziehen. Sie schloß sie immer besonders sorgfältig, wegen der vorbeiziehenden Yankee-Patrouillen. Tagsüber war die Farm kaum zu übersehen.
    Doch da sie nicht wohlhabend wirkte, würde sie kaum die Neugier der Yankees wecken. Anders im Dunkeln. Da konnte jeder Lichtschein aus dem Fenster als ein Signal für die Rebellen gedeutet werden.
    „Und laß die Vorhänge geschlossen", warnte sie ihre Tochter.
    Becky nickte eifrig. „Ich weiß, Mama. Wegen den Buffaloes und den Blauböcken."
    Sara huschte ein Lächeln über das Gesicht. Für einen kurzen Moment wirkte sie um Jahre verjüngt. Doch dann blickte sie wieder ernst. „Blauröcke, mein Schatz. Nicht Blauböcke."
    „Sind Daddy und Cousin Joe und Onkel Jimmy dann Grauböcke?" fragte die Kleine unbeirrt weiter.
    „Ich muß mich beeilen, wenn ich vor dem

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