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Historical Weihnachtsband 1992

Historical Weihnachtsband 1992

Titel: Historical Weihnachtsband 1992 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE , BRONWYN WILLIAMS , Maura Seger
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mühte sich damit ab, aus dem pappigen Naß eine Art Schneemann zu bauen. Sara gab ihr eine Kuchenform für den Hut und stapfte dann hinüber zur Scheune, um den Tieren eine Handvoll Bruchmais hinzuwerfen. Sie besaß mittlerweile nur noch zwei Hühner und die Kuh. Den Maulesel hatte Jimmy vor kurzem abgeholt. Es war ihr ganz recht gewesen, denn das Futter reichte sowieso kaum.
    Armer Jimmy, wo auch immer er heute abend sein mochte, sie dachte an ihn.
    Hoffentlich hatte er wenigstens ein gutes Feuer zum Wärmen und genug erbeutete Bohnen mit Speck, um sich den Magen zu füllen.
    Als schließlich der Juli kam, hatte mittlerweile jede Familie in Camden County Verluste zu betrauern. Saras Cousin Jack Bell, auch bei der Home Guard, war erschossen worden, als er eine von den Partisanen provisorisch errichtete Holzbrücke überqueren wollte. Und Annies Bruder, der arme Sticky Jarvis, wurde auf der Straße nach Indian Island ermordet. Seine Mörder knüpften die Leiche an den nächsten Baum und ließen sie dort hängen. Das schlimmste war, daß die meisten der Untaten von den Buffaloes begangen wurden.
    Die Bügerwehr war unverzüglich gegen einen der übelsten Kerle vorgegangen. Sie erwischten ihn an der Furt in der Nähe von Sandy Hook. Einen anderen erledigten sie bei Casey Oak. Doch die Verluste auf beiden Seiten brachten nur noch mehr Kummer in die Familien, und die Nachbarn schämten sich voreinander.
    Das Töten ging immer weiter. Die Yankees kämpften gnadenlos gegen die Konföderierten, und die Buffaloes gegen ihre eigenen Landsleute. Und alle Seiten ertränkten ihre Angst und ihr Entsetzen im Alkohol.
    Sara machte sich mittlerweile große Sorgen um Jimmy. Dieser Gedanke beschäftigte sie wesentlich mehr als die möglichen Reaktionen ihrer Nachbarn, was ihren Zustand anging.
    Dann hatten sich die Ereignisse überschlagen. In der Nachbarschaft brachen Scheunendächer zusammen, Kühe ertranken, als eine Uferböschung absackte, und ein Querschläger tötete eine Ziege. Als wenn das noch nicht genügte, heiratete Margaret Walston mit ihren knapp dreizehn Jahren auch noch diesen Yankee-Soldaten. Wo sie obendrein die Tochter eines gefallenen Konföderierten war!
    Niemand achtete mehr auf Sara.
    Es vergingen sieben Wochen ohne eine Nachricht von Jimmy. In dieser Zeit weinte Sara mehr, als ihr guttat. Die letzten Rosinen wurden von den Würmern gefressen, eine Fensterscheibe löste sich und zerbrach in tausend Stücke. Und dann wurde auch noch das Dach undicht.
    Becky klopfte ihr jedesmal auf die Schulter und sprach ihr Mut zu. „Ach Mama, das ist doch gar nicht so schlimm. Morgen
    ist alles wieder gut, und die Sonne scheint."
    Wie oft hatte ihre eigene Mutter sie so getröstet oder sie Becky. Sara weinte noch etwas, und dann versuchte sie wieder zu lachen.
    Nachts kamen die Tränen erneut, wenn sie an Ralph dachte. Und an Jimmy. Die Camden Home Guard mußte sich im Augenblick ganz still verhalten, wegen der vielen Unionstruppen in der Gegend. Doch wenn Jimmy etwas zustoßen würde, erfuhr sie es wenigstens. Anders bei Ralph. Niemand würde ihr mitteilen, wenn ihm etwas geschah.
    Dann wieder sagte sie sich, daß der Mann keine einzige Träne wert war. Dieser verdammte Blaurock, dieser Eindringling und Heuchler. Auch wenn er tatsächlich sein Gedächtnis verloren hatte, war das keine Entschuldigung. Und jetzt trug sie buchstäblich die Folgen. Sie strich sich über den gewölbten Bauch. Immer wenn sie sich ansah und berührte, mußte sie an ihn denken. Jeder Blick, jedes Streicheln und jeder Kuß von ihm waren ihr erneut gegenwärtig.
    Die Zeit verging. Becky wurde langsam ein großes Mädchen. Unter Saras Anleitung hatte sie schon recht gut lesen gelernt. Und Sara begrub ihren Groll. Zurück blieb eine tiefe Traurigkeit, die durch das werdende Leben in ihr jedoch gemildert wurde.
    Die Kampfhandlungen, die auch eine Zeitlang in ihrer Gegend gewütet hatten, verlagerten sich auf andere Landstriche. Der Feind hatte jetzt den ganzen nordöstlichen Teil des Staates in seiner Gewalt. Aber das war kein Grund, sich sicher zu fühlen. Immer wieder kam es zu vereinzelten Scharmützeln zwischen der Home Guard und den Yankees, und man wußte nie, wo das nächste stattfinden würde.
    In den ersten Wochen, nachdem Ralph sie verlassen hatte, fragte Becky mehrmals am Tag, ob ihr Onkel noch keinen Brief geschrieben hätte. Sara erklärte ihr schließlich, daß die Briefe bei den unsicheren Vernältnissen oft verlorengingen.
    Wahrscheinlich

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