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Historical Weihnachtsband 1992

Historical Weihnachtsband 1992

Titel: Historical Weihnachtsband 1992 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERIN YORKE , BRONWYN WILLIAMS , Maura Seger
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zurückgekommen?"
    „Vor ungefähr einem Monat", erwiderte Peter, der sich gleich darauf wieder zu Miss Neville umdrehte.
    Bestürzt blickte sie ihn an.
    Jonathan berührte sie sanft am Arm. „Was ich gerade sagen wollte, meine Liebe, dies ist Mr. Peter Lowell, der Herausgeber des Journals, wie Sie sicher wissen."
    „Allerdings", erwiderte Cornelia mit einer ihr selbst fremd klingenden Stimme.
    Dieser hochgewachsene attraktive Mann mit den markanten Zügen und dem bezwingenden Blick war also der verachtenswerte Peter Lowell. Das Schicksal spielte ihr
    einen schrecklichen Streich, daß sie sich ausgerechnet von dem Mann so stark angezogen fühlte, den sie allen Grund hatte zu verabscheuen.
    „Miss Neville", sagte Peter und verbeugte sich.
    Cornelia neigte den Kopf. „Wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollen", bemerkte sie kühl. „Ich sehe dort jemand, mit dem ich unbedingt sprechen möchte."
    Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um und ging. Peter stand einen Moment reglos da und versuchte zu begreifen, was gerade geschehen war. Falls er sich nicht irrte, hatte Miss Neville ihn einfach geschnitten.
    Jonathan räusperte sich. „Sie müssen Cornelia verzeihen", meinte er. „Sie ist ziemlich schüchtern."
    „Tatsächlich?" fragte Peter, ohne seine Skepsis zu verbergen. „Ich fand sie lediglich unhöflich."
    „Im Gegensatz zu anderen jungen Damen trifft man sie wenig auf gesellschaftlichen Empfängen, teilweise bedingt durch den plötzlichen Tod ihres Vaters. Zudem fehlt ihr dieser gewisse Ehrgeiz, der ihren Geschlechtsgenossinnen eigen ist."
    „Was für ein Ehrgeiz?" fragte Peter neugierig.
    Jonathan zögerte. Vielleicht wäre es besser gewesen, zu schweigen, aber das konnte er nicht. Denn er liebte und respektierte Cornelia und Peter. Beide waren Individualisten, die es ablehnten, sich den strengen Regeln ihrer Zeit zu unterwerfen. Beide waren intelligent, mutig und ehrenhaft. Und keiner von ihnen hatte den richtigen Partner gefunden, mit dem er sein Leben teilen wollte.
    Jonathan rief sich die glücklichen Jahre mit seiner Frau in Erinnerung. Auch heute noch vermißte er sie sehr. Wenn seine jungen Freunde so weitermachten wie bisher, würden sie nie die Freuden einer guten Ehe kennenlernen.
    Obwohl Jonathan sich noch nie als Heiratsvermittler betätigt hatte, überlegte er sich jetzt ernsthaft, damit anzufangen. Er verscheuchte die Zweifel, die ihn beschlichen.
    Warum sollte er nicht versuchen, zwei Menschen zusammenzubringen, die seiner Meinung nach füreinander geschaffen waren.
    „Ihr fehlt der Ehrgeiz, unbedingt einen erfolgreichen Mann heiraten zu wollen", erklärte Jonathan. Er lächelte kaum merklich, als er sah, welche Wirkung diese^
    Worte auf seinen Freund hatten.
    Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, fuhr Jonathan erst nach einer kurzen Pause fort: „Natürlich hat sich Cornelia nicht direkt gegen eine Ehe ausgesprochen, andererseits auch nie den Wunsch nach einer solchen Verbindung erkennen lassen.
    Davey Connors hat ihr im vergangen Jahr einen Antrag gemacht, den sie ablehnte.
    Auf nette Weise, wie man mir berichtete. Die beiden sind Freunde geblieben. Einen deutlicheren Hinweis, daß Cornelia ihre Unabhängigkeit schätzt, kann es doch wohl kaum geben. Connors gilt allgemein als hervorragende Partie."
    Peter warf einen Blick in ihre Richtung. Sie unterhielt sich gerade mit zwei jungen Männern, die am kalten Büffet standen. Wieder wirkte sie entspannt, sympathisch und sehr charmant. Allem Anschein nach benahm sie sich allen Leuten gegenüber reizend. Nur bei ihm machte sie eine Ausnahme.
    Seine grünen Augen funkelten, während er die Szene beobachtete. Peter nahm ein zweites Glas Champagner und leerte es in einem Zug. Seine ganze Aufmerksamkeit galt der schönenjungen Frau, die ihn abgelehnt hatte.
    Es war schon seltsam. Seit Jahren wurde er von Damen seiner gesellschaftlichen Klasse umschwärmt und gegen seinen Willen verwöhnt. Plötzlich traf er eine Frau, die sich von ihm nicht einmal in ein harmloses Gespräch ziehen lassen wollte.
    Unwillkürlich lachte er. Die erstaunten Blicke der umstehenden Gäste störten ihn nicht. Er beobachtete weiterhin die junge Frau, die unbewußt seinen Jagdinstinkt geweckt hatte.
    Es war gleichgültig, daß sie sich in einem eleganten Salon befanden, umgeben von zahlreichen Errungenschaften der Zivilisation. Das Verlangen, das Cornelia Neville in Peter erweckt hatte, gab es seit Anbeginn der Zeiten. Die Frage war nur, wie er es stillen

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