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Historical Weihnachtsband 1993

Historical Weihnachtsband 1993

Titel: Historical Weihnachtsband 1993 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PATRICIA POTTER , Nora Roberts , RUTH LANGAN
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Boston das Haus aussuchen, das du haben möchtest"
    „In Boston?"
    „Wir werden wenigstens für einige Zeit dort leben. Ich habe noch eine Aufgabe zu erfüllen. Später dann können wir nach Schottland reisen und auch einen Besuch in deiner irischen Heimat machen."
    Alanna schüttelte den Kopf."Aufgabe? Welche Aufgabe ist das?"
    Es war, als legte sich ein Schatten über Ian MacGregors Züge. „Ich habe dir mein Wort gegeben, nicht davon zu sprechen, ehe Weihnachten vorüber ist."

    "Ach ja." Ihr war, als stünde ihr das Herz in der Brust still und würde zu Eis. „Das hast du getan." Sie atmete einmal tief, bevor sie auf die gefalteten Hände niederschaute.
    „Ich habe die Kuchen noch im Ofen und sollte sie unbedingt herausnehmen."
    „Ist das alles, was du mir zu sagen hast?"
    Sie blickte an ihm vorüber auf den Tannenbaum. Noch war er ganz schmucklos und hatte doch etwas Verheißungsvolles an sich. „Ich muß dich bitten, mir noch ein wenig Zeit zu lassen. Morgen, am Weihnachtstag, sollst du meine Antwort haben."
    „Ich werde mich nur mit einer ganz bestimmten zufriedengeben."
    Seine Worte ließen sie lächeln. „Ich werde auch nur eine zu geben haben."

7. KAPITEL
    Es duftete im ganzen Haus nach Tanne, brennenden Holzscheiten und herrlichem Festtagsbraten. Auf dem derben Tisch nahe beim Kamin hatte Alanna ein liebevoll gehegtes Stück aus dem Besitz der Mutter gestellt, den Punschtopf aus buntglasiertem Steingut. Soweit Alanna zurückdenken konnte, war es der Vater gewesen, der den Weihnachtspunsch braute. Auch heute tat er das und setzte reichlich irischen Whiskey zu. Sie sah, wie sich der Flammenschein in der bernsteinhellen Flüssigkeit fing, das flackernde Licht der Kerzen, die sie bereits auf dem Baum entzündet hatte.
    Sie hatte sich vorgenommen, daß in dieser Nacht und an dem darauf folgenden Weihnachtstag nichts als Freude im Hause herrschen sollte. Und so würde es wohl sein, redete sie sich ein. Was auch immer am Morgen zwischen dem Vater und Ian gewesen sein mochte, jetzt waren sie beide offensichtlich die dicksten Freunde.
    Alanna bemerkte, daß Cyrus Murphy sogar erst Ians Becher füllte, bevor er sich selbst eingoß und einen tiefen Zug trank. Selbst der junge Brian bekam den Punsch zu kosten, bevor sie etwas dagegenhalten konnte. So werden sie alle tief und fest schlafen, dachte Alanna und war eben dabei, sich auch zu bedienen, als sie das Rollen eines Wagens hörte, gedämpft durch den Schnee.
    „Das wird Johnny sein!" Ihre Stimme klang ungehalten. „Hoffentlich hat er eine gute Entschuldigung, warum er nicht zum Abendessen hier gewesen ist."
    „Sicher hat er sich um Mary bemüht", murmelte Brian in seinen Becher hinein.
    „Vielleicht, vielleicht auch nicht." Alanna verstummte, denn eben trat der Bruder ein, an seinem Arm Mary Wyeth. Unwillkürlich ließ Alanna den Blick durchs Zimmer schweifen, ob auch alles für den Empfang eines Gastes bereit wäre, und war erleichtert, daß
    nichts fehlte. „Mary, wie nett, Sie zu sehen!" Hastig beeilte sie sich, das junge Mädchen auf die Wange zu küssen.
    Mary war kleiner und etwas fülliger als Alanna, hatte goldblondes Haar und jetzt hochrote Wangen. Entweder war daran die Kälte auf der Fahrt vom Dorf hierher schuld, stellte Alanna bei sich fest, oder Johnnys Nähe.

    „Frohe Weihnachten!" Noch scheuer als gewöhnlich, errötete Mary noch mehr und legte die Hände ineinander. „Welch ein hübscher Baum!"
    „Kommen Sie doch zum Kamin, Sie müssen ja ganz durchgefroren sein. Geben Sie mir Ihren Umhang und das Tuch!" Alanna warf ihrem Bruder einen erbosten Blick zu, weil Johnny einfach dastand und verlegen grinste. „Los, Johnny, schenk Mary einen Becher Punsch ein und biete ihr von dem Gebäck an, das ich heute morgen gebacken habe!"
    Ja, natürlich. "Er machte sich überstürzt daran, Alannas Aufforderung nachzukommen; dabei schüttete er sich aus Übereifer gleich Punsch über die Finger.
    „Wir wollen jemanden hochleben lassen", verkündete er, mußte sich aber erst einmal räuspern. „Auf meine zukünftige Frau!" Er nahm Marys Hände in die seinen.
    „Mary hat heute abend meinen Heiratsantrag angenommen."
    „Oh!" Alanna umfaßte Marys Schultern herzlich, weil das junge Mädchen keine freie Hand hatte. „Meinen Glückwunsch, willkommen in der Familie. Es will mir freilich nicht in den Kopf, daß Sie es mit diesem Kerl aufnehmen."
    Vater Cyrus, dem Gefühlsregungen immer Unbehagen verursachten, drückte Mary schnell einen leichten

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