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Historical Weihnachtsband 1993

Historical Weihnachtsband 1993

Titel: Historical Weihnachtsband 1993 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PATRICIA POTTER , Nora Roberts , RUTH LANGAN
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streiten."
    „Gott stehe mir bei, wenn dies in Ihrer Absicht läge!" Er wandte sich wieder seine Angelrute zu. „Sie sind ohne meine Hilfe abgestiegen, so darf ich annehmen, daß Sie auch von allein in den Sattel
    kommen können. Verschwinden Sie, Mrs. Flynn!" Nun war auch er zu einer förmlichen Anrede zurückgekehrt.
    „Ich muß mit dir sprechen", sagte sie beharrlich.
    „Du hast schon mehr gesagt, als ich hören wollte." Er wußte, daß er, sollte er ihr nur noch einen Moment länger in die Augen schauen, schwach werden würde.
    „Ian, ich möchte nur ..."
    „Fahr zur Hölle!" Er warf die Angel ins Gras. „Mit welchem Recht kommst du eigentlich hierher, stellst dich vor mich hin und beschimpfst mich? Ich wollte, ich hätte dich erwürgt, bevor ich davonritt, dann wäre mir jetzt leichter. Warum hast du mich glauben lassen, ich bedeute dir etwas, du liebtest mich, wenn es dir nur darum zu tun war, mit mir .. . ins Heu zu hüpfen?"
    Mit einem Schlag wich jeder Blutstropfen aus Alannas Wangen, in die gleich darauf wieder flammende Zornesröte schlug. „Wie kannst du es wagen, so mit mir zu reden?" Wie eine Wildkatze warf sie sich auf ihn. „Dafür werde ich dich töten, so wahr mir Gott helfe!"
    Ian MacGregor packte Alanna, wo er sie gerade zu fassen bekam, um sich ihrer zu erwehren, verlor dabei das Gleichgewicht und taumelte rücklings mit ihr über die Uferböschung in den Fluß.
    Die kühle Nässe hinderte Alanna nicht daran, um sich zu schlagen und zu kratzen, während er auf dem schlüpfrigen Untergrund ausrutschte und Alanna mit sich unter Wasser riß.
    "Aufhören, Mädchen, sonst ertrinken wir noch beide!" Prustend, hustend und bemüht, Alanna vor einem neuerlichen Versinken zu bewahren, bemerkte er nicht, wie sie ausholte. Dann klangen ihm die Ohren, so fest hatte sie zugeschlagen.
    „Herrgott, wärst du ein Mann!"
    „Laß dich nicht davon abhalten zu tun, was du willst, nur weil ich eine Frau bin!" Sie warf sich herum, verfehlte ihn diesmal und stürzte nun mit dem Gesicht voran in die Wellen.
    Immer noch fluchend, schleppte Ian Alanna aufs Trockene und ließ sie am Ufer zu Boden fallen. Dann lagen sie beide da, durchnäßt bis auf die Haut und außer Atem.
    „Sobald ich mich wieder auf den Beinen halten kann, werde ich sie erwürgen", sagte Ian geradewegs ins Blaue hinein.
    Alanna hustete erst einmal ziemlich viel Flußwasser aus, dann versicherte sie Ian:
    „Ich hasse dich, ich verwünsche den Tag, an
    dem du geboren worden bist, und noch mehr den, an dem ich es duldete, daß du mich angefaßt hast." Sie setzte sich mühsam auf und riß sich den völlig verdorbenen Hut vom Kopf.
    Warum mußte sie sogar in diesem Zustand, triefnaß und wütend, so schön sein? Als Ian wieder zu sprechen begann, klang seine Stimme gefährlich kühl. „Ich darf Sie daran erinnern, daß Sie selbst es waren, die mich aufforderte, Sie zu berühren, Madam."
    „Dafür verachte ich mich auch selbst." Sie warf mit dem Hut nach ihm. „Schade, daß uns keine angenehmere Erinnerung an unser Abenteuer im Heu bleibt!"
    „Oh?"
    Alanna war zu sehr damit beschäftigt, sich das Wasser aus dem Haar zu winden, um das verräterische Flackern in Ians Augen zu bemerken. „Ist das wirklich so?"
    "Allerdings. Ich hatte schon ganz vergessen, was in jener Nacht vorgefallen war, bis jetzt, da Sie davon redeten." Sie wollte aufstehen. Statt dessen fand sie sich hilflos auf dem Rücken und Ian plötzlich über sich.
    „Na gut, dann wollen wir dem Gedächtnis ein bißchen nachhelfen!" Hart und fordernd spürte sie Ians Mund auf dem ihren und biß ihn dafür in die Lippe. Zwar fluchte er, griff ihr aber ins Haar und küßte sie noch einmal. Alanna wehrte sich, eigentlich wehrte sie sich gegen sich selbst, gegen die beglückenden Empfindungen, die sie durchströmten, sobald sein fester, schlanker Körper ihr so vertraulich nahe war. Wie zwei Kinder, die sich prügelten, balgten sie sich auf dem grasbewachsenen Ufer, als wollten sie einander blindlings strafen für alles, was sie einander angetan hatten, für die alten Seelenwunden und die neuen dazu.
    Mit einem Mal lag Alanna ganz still, die Augen geschlossen. Dann schlang sie ihm die Arme um den Hals, hob Ian verlangend die halbgeöffneten Lippen entgegen. Die ganze Macht ihrer Liebe entlud sich in diesem einen Kuß und entfachte eine Glut, die längst in Alanna geschwelt hatte.
    Mit fahrigen Fingern zerrten sie an Knöpfen und Bändern, streiften eilig die nassen, schweren Kleider ab,

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