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Historical Weihnachtsband 1993

Historical Weihnachtsband 1993

Titel: Historical Weihnachtsband 1993 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PATRICIA POTTER , Nora Roberts , RUTH LANGAN
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für Tag, Abend um Abend. "Jetzt lächelte Alanna und strich Ian übers Haar. „Doch wie es scheint, stand mir der Sinn viel mehr nach einem Manne, der sich mit nichts begnügen, sondern nach ein, zwei Nächten daheim am Kaminfeuer ruhelos würde. Einen, der gegen das Unrecht kämpfen oder bei dem Versuch, es zu tun, sterben würde. Denn nur
    ein solcher könnte mich stolz darauf werden lassen, seine Frau zu sein."
    Jetzt beschämst du mich aber", meinte er und legte sein Gesicht an das ihre. „Sag mir nichts mehr, als daß du mich liebst."
    „Ich liebe dich über alles, Ian MacGregor, in dieser Stunde und für alle Ewigkeit."
    „Und ich schwöre dir, du sollst ein Zuhause haben und eine Familie, und ich werde mit dir am Kamin sitzen, wann immer ich nur kann."
    „Dafür verspreche ich dir, an deiner Seite zu kämpfen, wenn es nötig werden sollte."
    Ian setzte sich auf, knüpfte die Kordel auf und nahm den Ring ab. Auge in Auge mit Alanna, steckte er ihr den Ring zum zweiten Male an den Finger. „Nimm ihn nie wieder ab!"
    „Nein, niemals wieder." Sie ergriff Ians Hand und hielt sie fest. „Von dieser Stunde an bin ich eine MacGregor."

EPILOG
    Boston, Weihnachtsabend des Jahres 1774.
    Ian MacGregor ließ sich von keinem Argument dazu bringen, das Schlafzimmer zu verlassen, in dem seine Frau zum ersten Male in den Wehen lag. Und obwohl ihre Schmerzen ihm ins Herz schnitten, wich und wankte er nicht. Zwar hatte seine Tante Gwen in ihrer ruhigen, überzeugenden Art alles versucht. Männer hatten dabei nichts verloren, sagte sie. Doch selbst sie hatte ihn nicht umstimmen können.
    „Es ist immerhin auch mein Kind", erklärte er, „und ich werde Alanna nicht allein lassen." Damit ergriff er die Hand der Tante und konnte nur heimlich beten, daß er die Kraft haben möge, zu seinem Wort zu stehen. „Nicht, daß ich deiner Kunst nicht volles Vertrauen entgegenbrächte, Tante Gwen! Ohne dich wäre ich vielleicht heute gar nicht auf der Welt."
    „Spar dir die Mühe, Gwen!" Serena Langston lachte leise. „Er ist so eigensinnig wie ein echter MacGregor."
    „Dann halte wenigstens Alannas Hand, wenn die Wehen zu schmerzhaft werden. Es kann ohnehin nicht mehr lange dauern."
    Alanna brachte mühsam ein Lächeln zustande, als ihr Mann an das Bett trat. Sie hätte sich nie vorgestellt, daß es soviel Anstrengung kosten sollte, etwas so Winziges wie ein Baby zur Welt zu bringen. So war sie dankbar für seine tröstliche Gegenwart und den Beistand von Tante Gwen, die zahlreichen MacGregor-Kindern ans Licht der Welt geholfen hatte und mindestens einem Dutzend anderer. Eigentlich hätte auch deren Ehemann, der Arzt war, bei der Geburt anwesend sein sollen. Doch er hatte zu einem Verunglückten eilen müssen.
    „Du solltest dich um unsere Gäste kümmern", ermahnte Alanna Ian zwischen zwei Wehen.
    „Die unterhalten sich auch ohne uns recht gut", versicherte ihr Lady Serena.
    „Daran zweifle ich nicht." Alanna schloß die Augen, während ihr Gwen mit einem Tuch den Schweiß von der Stirn wischte. Es tat so wohl zu wissen, daß sich auch die eigene Familie hier zum Fest eingefunden hatte, denn die Murphys und Längstens waren bei ihnen versammelt. Gern hätte Alanna ihre Pflicht als Gastgeberin erfüllt.
    Immerhin war es das erste Weihnachtsfest in dem Hause, das Ian MacGregor am Fluß für sie gekauft hatte. Doch nun wollte das Kleine etwa drei Wochen zu früh unbedingt seinen Einzug in diese Welt halten. Der Schmerz zuckte von neuem durch ihren Leib, sie drückte Ians Hand und verkrampfte sich.
    „Entspann dich, laß los, atme richtig durch", murmelte Gwen beschwichtigend, „so ist es gut, braves Mädchen."
    Die Wehen folgten jetzt schneller aufeinander und wurden stärker. Ein richtiges Christkind, dachte Alanna und stemmte sich gegen den Schmerz, der sie in Wellen überflutete. So würde ihr erstes Kind das kostbarste Geschenk sein, das sie und Ian einander in der heiligsten Nacht des Jahres geben konnten. Als der Schmerz abebbte, lauschte Alanna der beruhigenden Stimme Ians, der leise auf sie einsprach.
    Er war ein wunderbarer Mann und ein liebevoller Gatte. Jetzt hielt er ihre Hände in den seinen, fest und sicher. Zwar war ihr gemeinsames Leben nicht gerade friedlich zu nennen, eher ziemlich ereignisreich, aber es war Ian gelungen, seine Frau in seine Ziele und Pläne einzubeziehen. Vielleicht aber hatte der Same der Auflehnung gegen alles Unrecht längst in ihr geschlummert und nur daraufgewartet, genährt und

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