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Historical Weihnachtsband 2010

Historical Weihnachtsband 2010

Titel: Historical Weihnachtsband 2010 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay , Terri Brisbin , Merline Lovelace
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ihr Gesicht konnte sich sein umnebelter Sinn kaum noch erinnern, aber ihr Parfüm wirkte auf all seine Sinne wie das Lied einer Sirene.
    Als er versuchte aufzustehen, begann der ganze Raum sich zu drehen. Mit zusammengebissenen Zähen sank er aufs Bett zurück. In seinem Hinterkopf schienen Dolche zu stecken. Er hatte über die Jahre hinweg genug Wein und Bier getrunken, um zu wissen, dass die kleine Hexe ihm etwas in den Wein getan haben musste. Warum es bei ihr keine Wirkung gezeigt hatte, war ihm unverständlich. Vielleicht hatte das viele Bier, dass er zuvor mit Drake und den anderen in sich hineingeschüttet hatte, die Wirkung verstärkt.
    „Soll ich nach dem Feuer sehen, Sir?“
    Zutiefst verärgert darüber, dass er eine so leichte Beute abgegeben hatte, nickte er zu der breithüftigen Dienstmagd hinüber. Kurz darauf verjagten die auflodernden Flammen die Schatten aus den Zimmerecken. Aufs Schlimmste gefasst ließ er den Blick durch den Raum schweifen.
    Er sah, dass seine Reisetruhe immer noch neben dem Fenster stand. Das Messingschloss war fest verschlossen. Die Kleider und der golddurchwirkte Spitzenkragen lagen noch dort, wo er sie am Abend zuvor beim Ausziehen hatte fallen lassen. Zu seiner Überraschung war auch seine Geldbörse immer noch an seinem Gürtel, genau wie sein mit Saphiren besetztes Rapier. Der Königin eigener Waffenschmied hatte es für ihn angefertigt.
    Er war gerade zu dem Schluss gekommen, dass die geheimnisvolle, schwarzhaarige Frau ihre Jungfernschaft nicht gegen Diebesgut eingetauscht hatte, als er bemerkte, dass sein juwelenbesetzter Dolch sich nicht länger auf dem Regal befand, wo er ihn abgelegt hatte.
    Kit verzog die Lippen. Hätte sie ihn darum gebeten, er hätte ihr ein wertvolleres Geschenk gemacht. Auch wenn seine Erinnerung an ihre Liebesnacht sehr verschwommen war, seine große Verblüffung, als er bemerkte, dass sie noch Jungfrau war, hatte er nicht vergessen. Doch da konnte er schon nicht mehr zurück, selbst wenn er es gewollt hätte. Gegen seinen Willen erwachte erneut Verlangen in ihm. Er musste zugeben, dass sie ihn mit mehr als nur mit Wein berauscht hatte.
    Hätte er nicht mit der morgendlichen Flut segeln müssen, er wäre auf die Suche nach dem Mädchen gegangen. Plymouth konnte sich einer großen Anzahl Bürger innerhalb seiner Mauern und auf den umliegenden Höfen und Besitztümern rühmen. Aber Kit konnte es sich leisten, genug Geld unter den Leuten zu verteilen, um den Aufenthalt dieser Frau herauszufinden.
    Mit einem kleinen Lächeln beschloss er, nach seiner Rückkehr mit der Suche zu beginnen, um dann erneut ihre verflucht verführerischen Reize genießen zu können. Dann würde er dafür sorgen, dass sie ihm nicht wieder einen Betäubungstrank einschenkte. Noch würde sie sich in der Nacht so einfach davonschleichen, bevor er mit ihr fertig war. Er würde sich Zeit lassen und sein Vergnügen mit ihr genießen und erneut ihr erstauntes, atemloses Stöhnen hören.
    Als müsste er seine heiße Begierde rechtfertigen, redete er sich ein, dass er schließlich auf jeden Fall nach Plymouth zurückkehren musste. Er musste sichergehen, dass seine Gattin erfuhr, was nach der Auflösung ihrer Ehe auf sie zukam. Schon längst hätte er sich um diese Angelegenheit gekümmert, hätte Drake ihn nicht von dem Augenblick an, als die Golden Gull im Hafen von Sutton Anker warf, mit allen möglichen Aufträgen von einem zum anderen gejagt.
    Jetzt gab es für ihn noch einen weiteren guten Grund, nach Plymouth zurückzukehren. Der Gedanke weckte ein angenehmes Kribbeln in seinem Bauch, und Kit stand auf und raffte seine Kleider zusammen.
    Anerkennend betrachtete die Dienstmagd seine Nacktheit. Ein freches Lächeln funkelte in ihren Augen. „Soll ich auch Euer Feuer schüren, Sir?“
    Grinsend holte Kit eine Münze aus seiner Börse und warf sie ihr zu.
    „Dieses Mal nicht, Mädchen. Mein Schiff steht bereits unter Segeln.“
    Es dämmerte schwach am östlichen Himmel, als Kit das Bird and Crown verließ. Nachdem er einem glasig dreinschauenden Seemann den Auftrag gegeben hatte, seine Reisetruhe zur Gull zu schaffen, sog er tief die kalte, salzige Seeluft in die Lungen ein und schritt über das Kopfsteinpflaster zum letzten Treffen. Drake hatte es noch anberaumt, bevor sie sich in der vergangenen Nacht trennten. Eine wachsende Spannung vertrieb das Hämmern in Kits Kopf. Er hatte mit Drake zusammen schon viele Seereisen unternommen. Diese hier schien aber die kühnste zu

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