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Hitzetod

Hitzetod

Titel: Hitzetod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Pearson
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Sie begannen mit dem Haupteingang in der Marylebone Road und schauten sich den Fußgängerverkehr von Montag ab halb drei an. Delaney dehnte seine Rückenmuskulatur und lehnte sich in dem unbequemen Plastikstuhl zurück, wohl wissend, dass sie womöglich einige Zeit hier verbringen würden.
     
Auch Terry Collier rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her, allerdings aus ganz anderen Gründen.
    »Herrgott noch mal, Sie behandeln mich, als wäre ich ein Verdächtiger. Ich war hilfsbereit. Ich habe meine Bürgerpflicht erfüllt.«
    »Bürgerpflicht. Glauben Sie, das ist alles, worum es hier geht?«
    »Etwa nicht?«
    »Es geht um ein zwölf Jahre altes Mädchen, das von zu Hause verschwunden ist.«
    »Das weiß ich. Deshalb bin ich ja hergekommen. Ich bin ihr Lehrer, verdammt noch mal. Glauben Sie nicht, dass ich mir Sorgen mache?«
    »Ganz bestimmt tun Sie das, Mr. Collier.«
    »Natürlich.«
    »Haben Sie sich um Angela Carter auch Sorgen gemacht?«
    Collier lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, und während er den Kopf schüttelte, schwand die Röte, die ihm über den Hals bis in die Wangen gestiegen war, dahin.
    »Das ist doch nicht Ihr Ernst.«
    Bonner lächelte. »Der Name sagt Ihnen also etwas?«
    »Das wissen Sie ganz genau.«
    »Dann können Sie ja unsere Befürchtungen nachvollziehen.«
    »So wird es also von jetzt an immer laufen? Für den Rest meines Lebens? Irgendein Mädchen kommt nicht nach Hause, weil es den Bus verpasst hat oder mit seinen Freundinnen losgezogen ist oder aus welchem Grund auch immer … und ihr seid sofort hinter mir her?«
    Bonner beugte sich ganz nah zu ihm hinüber. »Jenny Morgan wird seit drei Tagen vermisst.«
    »Das weiß ich! Dieser Engel, um den müssten Sie sich kümmern. Sie haben doch die E-Mails gelesen.«
    Bonner schaute ihn einen Moment lang an, bevor er leise erwiderte: »Und Sie haben uns nicht gesagt, dass Sie sie gelesen haben.«
    Collier lief rot an und schüttelte den Kopf. »Nein. Das Spielchen spiele ich nicht mit.« Er rieb sich die Handfläche. »Fort, verdammter Fleck, fort, ist es das? Warum könnt ihr Typen das nicht kapieren? Ich habe nichts getan. Damals nicht und jetzt auch nicht.«
    Bonner beugte sich vor und schrie ihm ins Gesicht: »Halten Sie die Klappe!«
    Collier fuhr zurück, stumm vor Schreck, während sein Gesicht von Nervosität erfasst wurde.
    »Uns interessiert nämlich nicht, ob Sie sich für unschuldig halten oder nicht. Alles, was uns interessiert, ist die Tatsache, dass ein zwölfjähriges Mädchen seit drei Tagen vermisst wird. Das steht für uns an erster Stelle. Und wenn Sie noch irgendetwas über ihr Verschwinden wissen, rate ich Ihnen dringend, es mir jetzt zu sagen.«
    Collier schien auf seinem Stuhl zusammenzusacken. Er schüttelte den Kopf, seine Stimme zitterte. »Ich habe Ihnen alles gesagt, was ich weiß. Das schwöre ich. Ich weiß nicht, wo sie ist.«
    Am liebsten hätte Bonner ihn hochgerissen und ihm einen Schlag ins Gesicht versetzt. Früher war es viel einfacher gewesen, einem Verdächtigen Informationen zu entlocken. Vor seiner Zeit, natürlich. Heute musste diese Art von Vernehmung außerhalb eines Polizeireviers stattfinden. Er musterte Collier und beschloss, ihm später noch ein paar Fragen zu stellen. In einem informellen Rahmen. Er bedachte ihn mit einem kalten Lächeln und stellte erfreut fest, dass es Collier ganz und gar nicht zu beruhigen schien.
     
Delaney beugte sich vor und hielt die Aufnahme an. »Fünf Uhr. Falls sie hierhergekommen ist, hätte sie inzwischen auftauchen müssen.« Er zerknüllte seinen Pappbecher und warf ihn in den Papierkorb. »Zeigen Sie uns den Seiteneingang.«
    Sally bewegte die Maus und klickte auf das nächste Symbol in der Liste, die Delaney erstellt hatte.
    Das körnige Schwarzweißbild auf dem Monitor erwachte zum Leben. Leute gingen gemächlich durch den Seiteneingang hinein und hinaus. Um zehn nach drei näherte sich ein dünner Mann dem Eingang, doch statt hineinzugehen, blieb er seitlich davon stehen und schaute bedächtig auf die Uhr.
    Sally beugte sich aufgeregt vor. »Das könnte er sein.« Delaney nickte, den Blick gelassen auf den Bildschirm gerichtet. Falls er einen Funken Optimismus verspürte, ließ er es sich nicht anmerken.
    Der Mann holte eine Zigarette aus der Tasche. Dann ließ er sein Feuerzeug aufschnappen, zündete sie an und zog an ihr wie einer, der auf dem Weg zum Galgen ist und jeden angenehmen Moment, der ihm noch bleibt, genießen will.
    »Vielleicht

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