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Hitzetod

Hitzetod

Titel: Hitzetod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Pearson
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arbeitete.
    »Irgendwas von der Kriminaltechnik gehört?«
    Bonner schüttelte den Kopf. »Nichts Neues, aber ich dachte, es wäre nicht verkehrt, ihn noch mal durchzugehen.«
    »Ist was dabei?«
    »Unmengen von E-Mails an ihre Schulkameradinnen und -kameraden. Nichts, was besonders aktuell oder brauchbar wäre.«
    »Chatrooms?«
    »Soweit ich sehe nicht. Bestimmt niemand aus ihren Mails.«
    »Überprüfen Sie sie alle. Einer dieser Schulfreunde ist vielleicht keins.«
    »Kein was?«
    »Kein Schulkind, Bonner. Bleiben Sie am Ball.« Delaney zuckte zusammen und bereute es, die Stimme erhoben zu haben.
    »Meinen Sie, jemand könnte sich an sie rangemacht haben?«
    »Das Internet ist doch ein Paradies für Pädophile, oder?«
    »Es ist ein Paradies für alle perversen Drecksäcke, Sir. Ich sag Ihnen was: Wenn Pornographie Erdöl wäre, hätten wir inzwischen Maschinen, die mit Leitungswasser laufen.«
    Doch Delaney war abgelenkt; eine Hand wie einen Schirm über die Augen gelegt, schaute er aus dem Fenster und beobachtete, wie eine ihm vertraute dünne rothaarige Gestalt auf den Eingang des Polizeireviers zueilte.
    »Was will der denn?«
    »Wer?«
    Delaney zeigte zum Fenster hinaus. »Der rothaarige Strich in der Landschaft. Jennys Englischlehrer.«
    Bonner zuckte die Achseln. »Vielleicht sind Sie ihm sympathisch, Chef.«
     
Delaney ging auf den Empfangstresen zu, grüßte Ellen, die junge Frau, die dort an diesem Morgen Dienst tat, mit einem Kopfnicken und wandte sich Terry Collier zu, der geduldig im gegenüberliegenden Wartebereich saß.
    »Mr. Collier. Ist Ihnen noch etwas eingefallen, was Sie uns bisher nicht gesagt haben?«
    »Ja. Da ist noch etwas, was Sie wissen müssen.«
    Delaney schaute ihn ein paar unangenehme Sekunden lang an. »Dann kommen Sie mal besser mit.«
    Delaney führte Collier in den vorderen Vernehmungsraum und schloss sorgfältig die Tür hinter sich.
    »Falls das etwas ist, was Sie uns schon früher hätten sagen sollen, und wir finden das Mädchen tot auf, bekommen Sie’s mit mir zu tun.«
    Collier war nervös. »So können Sie nicht mit mir reden. Ich habe Rechte.«
    Delaney sprach im Flüsterton. »Sie wissen gar nicht, was ich alles kann. Aber glauben Sie mir, wenn Sie uns verarscht haben, sorge ich dafür, dass Sie mich kennen lernen.«
    Collier blinzelte und hob entschuldigend die Hände. »Wir stehen doch auf derselben Seite. Wir wollen beide nur das Mädchen finden.«
    Delaney sprach weiter in ruhigem Ton. »Was wollen Sie mir sagen?«
    »Jenny Morgan. Sie war Mitglied unseres Computerclubs. In der Schule.«
    »Und?«
    »Und ich leite den Club.«
    Delaney konnte seine Enttäuschung nicht verbergen. »Kommen Sie zur Sache.«
    »Sie hatte ein eigenes E-Mail-Konto, das sie von der Schule aus verwaltete. Ich habe es heute Morgen auf dem Computer, den sie immer benutzte, gefunden. Da bin ich sofort hergekommen. «
    »Gut.«
    Collier wühlte in seiner Tasche und zog ein Stück Papier hervor.
    »Es ist mir gelungen, an ihre Zugangsdaten zu kommen. Ich bin ein sogenannter Superuser. Wir müssen kontrollieren, auf welche Seiten die Kinder gehen. Sie glauben ja nicht, was heutzutage im Internet alles zu haben ist.«
    »Sie werden noch feststellen, dass wir das sehr wohl wissen.«
    Colliers blasse Haut errötete unter Delaneys Blick. »Eigentlich dürfen wir nicht auf ihre privaten E-Mails zugreifen …, aber unter den gegebenen Umständen …« Er gab Delaney den Papierstreifen. »Ich bin unverzüglich hergekommen.«
    Delaney bedachte ihn mit einem langen, kühlen Blick. »Dann brauchen Sie sich ja keine Sorgen zu machen.«
    Collier lächelte nervös.
    »Vorläufig.«
     
Nachdem Bonner das Stück Papier an sein Keyboard gelehnt hatte, tippte er die darauf stehenden Buchstaben und Zahlen in seinen Computer. Als schließlich ein Briefkasten erschien, öffnete Bonner ihn und klickte das Symbol zum Öffnen der zuletzt eingetroffenen E-Mail an. Während er die neueste Nachricht in ihrem Posteingang las, verzog sein Mund sich zu einem breiten Lächeln wie aus der Zahnpastawerbung.
    »Schau mal einer an!«
    Delaney beugte sich vor, um einen Blick auf den Monitor zu werfen. »Was haben Sie da?«
    »Wie’s aussieht, hat Jenny sich tatsächlich übers Internet mit jemandem angefreundet.«
    »Mit wem?«
    »Mit einem, der sich Engel nennt.« Er zeigte auf den Bildschirm. »Und sie hatte ein Treffen mit ihm vereinbart, an dem Tag, an dem sie verschwunden ist, an der U-Bahn-Station Baker Street.«
    »Um

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