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Hitzetod

Hitzetod

Titel: Hitzetod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Pearson
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Gebäude. Dafür könnten wir gefeuert werden.«
    »Sie ja, Jack. Ich bin nicht entbehrlich.«
    »Entbehrlich? Ich vermute, das ist noch das Beste, was man über mich sagen kann.«
    »Oh, ich weiß nicht. Sie haben einen hübschen Arsch.«
    Delaney konnte sich das Lachen nicht verkneifen. »Na, wenn ich das zu Ihnen gesagt hätte, würde ich ziemlich sicher gefeuert.«
    »Wissen Sie, worin der Unterschied besteht, Jack?«
    »Nein.«
    »Der Unterschied besteht darin, dass es aus Ihrem Mund wahr gewesen wäre.«
    Delaney nickte und zog kräftig an seiner Zigarette. »Fakten. Dagegen kommt man nicht an.«
    Diane hielt das Foto hoch. Eine Frau in den Dreißigern. Blonde Haare, dunkle Augen, gehetzter Blick.
    »Wissen wir, wer sie ist?«
    Delaney schüttelte den Kopf. »Noch nicht.«
    »Wir sollten das der Presse runterbringen. Für die Nachrichten, fürs Netz. Irgendjemand wird sie kennen.«
    »Jetzt noch nicht. Lassen Sie uns erst einmal selbst versuchen, es herauszufinden. Wir wollen sie doch nicht verschrecken. «
    »Dann ist der Englischlehrer des Mädchens, Collier, also in dieser Sache entlastet?«
    »Nicht unbedingt. Sie wissen, wie oft Frauen bei Kindesentführungen mitwirken, indem sie an Bahnhöfen und ähnlichen Orten Ausreißer auflesen.«
    »Er wird uns ja wohl kaum dorthin führen, wenn er selbst etwas damit zu tun hat.«
    »Die Leute machen Dummheiten, Chefin. Davon leben wir.«
    »Früher oder später werden wir uns mit den Aufnahmen aus der U-Bahn-Station beschäftigen müssen. Vielleicht ist er ja schlau.«
    »Vielleicht.«
    »Halten Sie mich auf dem Laufenden.«
    »Mach ich.«
    Delaney schnippte seine Zigarette aus dem Fenster und ging.
     
Sally Cartwright wartete neben ihrem Auto und beobachtete, wie Delaney mit raschen Schritten auf sie zukam. Er öffnete die Autotür und legte einen weiteren Ausdruck des vergrößerten Fotos der geheimnisvollen Frau aufs Armaturenbrett.
    Melanie Jones eilte zu ihnen herüber. »Detective Inspector, kann ich Sie kurz sprechen?«
    Delaney machte die Beifahrertür auf. »Steigen Sie ein, Sally, ich fahre.«
    Melanie bemerkte die Dringlichkeit in seiner Stimme. »Gibt es neue Entwicklungen, Inspector?«
    »Lassen Sie sich von Ihrem Freund mit der Narbe im Gesicht und dem Fünfhundertpfund-Anzug auf dem Laufenden halten.« Delaney stieg ein, drehte das Foto auf dem Armaturenbrett mit dem Gesicht nach unten und knallte der Reporterin die Tür vor der Nase zu.
    Dann startete er den Wagen und ließ Melanie Jones frustriert stehen. »Wohin fahren wir, Chef?«
    »Zu einem weiteren Plausch mit Jennys Freundin.«
    »Glauben Sie, sie weiß, wer die Frau ist?«
    »Ja, das glaube ich.«
    »Wenigstens dürfte Jenny bei einer Frau in Sicherheit sein.«
    »Nicht unbedingt, Sally.«
    Sally warf ihm einen Blick zu, während er sich in den Verkehr einfädelte und sein Fenster ganz herunterkurbelte, um etwas Luft hereinzulassen. »Glauben Sie, dass sie in Gefahr ist?«
    »Wer weiß? Falls wir die Frau, die sie bei sich hat, in Panik versetzen, könnte sie es sein.«
    »Sie wird ihr aber doch nicht körperlich wehtun, oder?«
    »Das ist vermutlich nicht der Grund, warum sie sie mitgenommen hat. Bei Frauen kommt das sehr selten vor. Erst recht, wenn sie allein sind.«
    »Was sie natürlich unter Umständen gar nicht ist.«
    »Wahrscheinlich ist sie es nicht. Sie hat sich im Internet Jennys Vertrauen erschlichen, ihr das Gefühl von Sicherheit gegeben.«
    »Was bedeutet, dass sie einen Partner hat.«
    Delaney zuckte die Achseln. »Wir wissen es nicht. Aber je früher wir es herausfinden, desto besser.«
     
Die Öse der dicken Eisenkette quietschte ein wenig, als sie an dem Haken rieb, von dem sie herabhing. Es war eine alte, angerostete, schwere Kette, und das Geräusch, das sie hervorbrachte, wenn Metall auf Metall schabte, hätte selbst den Teufel in den Wahnsinn getrieben.
    Darunter saß Carol Parks, beugte und streckte missmutig die Beine, um vor- und zurückzuschwingen.
    Delaney und Sally Cartwright waren wieder in der Primrose Avenue, wo sie hinten im Garten das kleine Mädchen ansahen, das auf seiner alten Schaukel saß und mürrisch zu ihnen hinaufblinzelte.
    Delaney legte die Hand auf die Kette, womit er die Bewegung und das Geräusch zum Stoppen brachte, und lächelte Carol an. Am liebsten hätte er sie mit einem Tritt in den Hintern von dem Ding hinunterbefördert, fand diese Taktik jedoch wenig hilfreich, und schenkte ihr stattdessen ein Lächeln, das den Glanz seiner irischen

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