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Hitzetod

Hitzetod

Titel: Hitzetod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Pearson
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nenne ich mal eine Untertreibung.«
    »Aber ich hatte das Gefühl, dass sie hoffnungsvoll in die Zukunft blickte.«
    »Hoffnungsvoll?«
    »So als freute sie sich darauf. Nicht nur, weil sie aus dem Gefängnis kommen würde, sondern weil sie eine Art Zielvorstellung besaß. Das ist nicht oft der Fall.«
    »Was für eine Zielvorstellung?«
    »Nichts Besonderes. Jedenfalls nichts, worüber sie mit mir oder meinem Personal gesprochen hätte. Aber in den letzten Tagen vor ihrer Entlassung machte sich bei ihr eine ungewohnte Aufregung in Bezug auf ihre unmittelbare Zukunft bemerkbar. Soviel war klar. Als sie zum Tor hinausging, schaute sie nicht zurück, weder im wörtlichen noch im übertragenen Sinn.«
    »Hat sie je ihre Nichte erwähnt?«
    »Mir gegenüber nicht.«
    Delaney war enttäuscht, obwohl er das fast erwartet hatte. »Soviel ich weiß, war sie in Therapie?«
    »Das gehörte zu ihren Bewährungsauflagen. Sie hat ihre Freiheitsstrafe zwar vollständig verbüßt, wäre aber noch viel länger hiergeblieben, wenn sie sich dagegen gewehrt hätte.«
    »Wegen des Angriffs auf die Wachbeamtin?«
    »Wie Sie sich sicher vorstellen können, nehmen wir solche Dinge sehr ernst.«
    »Was hat den Angriff provoziert?«
    »Nach Aussage von Ella Stafford, der beteiligten Beamtin, ging ihm keinerlei Provokation voraus.«
    »Können wir mit Ella Stafford sprechen?«
    »Ich sehe nicht so recht, inwieweit Ihnen das helfen könnte, das vermisste Mädchen zu finden.«
    »Ich auch nicht, um ehrlich zu sein. Aber so ist Polizeiarbeit nun mal.« Delaney zuckte die Schultern. »Steine umdrehen. Einen nach dem anderen …«
    »Und schon bald wird irgendetwas Unangenehmes darunter hervorgekrabbelt kommen.«
    »Ja, so ungefähr. Können wir mit ihr sprechen?«
    »Sie ist kurz nach dem Vorfall aus dem Dienst ausgeschieden und nach Neuseeland gegangen.«
    »Können Sie mir ihre Kontaktdaten dort geben?«
    »Ich bin sicher, dass wir einen Datensatz über sie haben. Und sei es auch nur wegen der Rente.«
    »Dafür wären wir Ihnen sehr verbunden. Was ist mit Candy Morgans Therapeutin?«
    »Was soll mit ihr sein?«
    »Können wir mit ihr sprechen? Ich nehme an, sie arbeitet noch hier.«
    »Das tut sie, aber sie wird Ihnen nichts sagen können. Die Frauen, die mit Therapeuten sprechen, müssen wissen, dass alles, was sie äußern, vertraulich behandelt wird. Können Sie das verstehen?«
    Delaney verlieh seiner Stimme einen Hauch von Entrüstung. »Ich verstehe, dass ein kleines Mädchen aus seiner Familie verschwunden ist, sich in der Obhut einer sehr gefährlichen und gestörten Frau befindet und wir alle ernstlich um seine Sicherheit fürchten.«
    Der Direktor dachte einen Moment nach, bevor er nickte und einlenkend sagte: »Ich werde sehen, was ich tun kann.«
    »Vielen Dank.«
    Sally blätterte die Seite ihres Notizbuchs um. »Können Sie uns sagen, mit wem sie während der Haft ihre Zelle geteilt hat?«
    »Selbstverständlich.« Er nahm den Telefonhörer in die Hand und drückte auf einen Knopf. »Louise, könnten Sie bitte Candy Morgans Akte noch einmal für mich ausgraben? Danke.«
    »Wir wissen Ihre Hilfe sehr zu schätzen.«
    Alan Bannister blickte Delaney nachdenklich an. »Ich weiß, dass es manchmal nicht so aussieht, aber ich hoffe, wir stehen beide auf derselben Seite.«
    »Das hoffe ich auch.«
     
Kurze Zeit später war die Chefsekretärin mit den Namen von Candy Morgans Zellengenossinnen auf einem Stück Papier zurückgekommen. Delaney überflog rasch die Liste, und während er aufstand und dem Gefängnisdirektor dankte, gab er Sally mit einer Geste zu verstehen, dass es Zeit war zu gehen.
    Draußen, auf dem Weg zum Auto, musste Sally tüchtig ausschreiten, um mit Delaneys raschen Schritten mitzuhalten.
    »Nicht viele Anhaltspunkte.« Er hielt das Papier hoch. »Ich kenne Stella Trant. Ihre letzte Zellengenossin.«
    »Wie das?«
    »Sie war eine Prostituierte. Ist es vermutlich immer noch.« Er drückte auf den Knopf an Sallys Schlüsselring, um die Zentralverriegelung zu öffnen.
    »Warum fahre ich nicht, Sir?«
    Delaney gab keine Antwort, während sein Blick die Liste hinunterwanderte, dann wandte er sich zu Sally und warf ihr den Schlüssel zu. »Ich brauche nicht lange«, erklärte er und ging zum Eingang zurück.
    »Sir?«
    »Warten Sie einfach im Auto. Da ist noch etwas, was ich vergessen habe, den Direktor zu fragen.«
     
Alan Bannister schien etwas überrascht, als seine Sekretärin Delaney noch einmal in sein Büro

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