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Hitzetod

Hitzetod

Titel: Hitzetod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Pearson
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persönliche Nachricht zukommen zu lassen, und der Gedanke, das könnte doch der Fall sein, war ganz und gar lächerlich. Aber warum kribbelte die Haut auf ihrem Rücken trotzdem?
     
Delaney schaute auf seine Uhr, während er sich mit dem anderen Ärmel über die schweißnasse Stirn strich. Es war ein langer Tag gewesen, obwohl es erst zwei Uhr war. Die hoch am Himmel stehende Sonne brannte heißer denn je. Bonner trug zwei große Styroporbecher mit Kaffee zu Delaney, der an sein Auto gelehnt über Handy telefonierte.
    Sally Cartwright wartete immer noch vor Bab’s Kebab, einem Burgerwagen, der, soviel sie wusste, noch nie Kebabs verkauft hatte und, vom Polizeirevier White City aus bequem erreichbar, auf Dauer in einem kleinen Gewerbegebiet stand. Roy, der Eigentümer und Betreiber des Wagens, war anscheinend ein großer Science-Fiction-Fan, doch falls da eine Verbindung bestand, genügte Sallys detektivischer Spürsinn nicht, um sie zu erkennen. Roy war unbeeindruckt, während er den Kräuterteebeutel, den Sally mitgebracht hatte, in eine Tasse heißes Wasser hängte.
    »Wenn Sie dieses Zeug trinken, werden Sie es nie zum Detective Inspector bringen. Schwarzer Kaffee und Donuts, das sollten Sie bestellen.«
    »Und Sie schauen zu viel amerikanisches Fernsehen.«
    Roy blickte düster drein. »Welche Sender sollte ich denn schauen? Britische etwa?«
    Sally überlegte. Da hatte er nicht ganz unrecht.
    »Die besten Serien der letzten Jahre. Kampfstern Galactica, Heroes, Eureka – die geheime Stadt . Alles amerikanisch.«
    »Stimmt«, sagte Sally, ohne richtig zuzuhören; sie kannte keine davon.
    »Und dann gucken Sie sich mal den Müll an, den wir produzieren. Cape Wrath ? Na, ich bitte Sie!« Während er sich in Fahrt redete, drehte Roy den Schinkenspeck um, der auf seinem Grill brutzelte. »Von Doctor Who will ich gar nicht erst anfangen.« Er funkelte sie aus den leidenschaftlichen Augen eines Fanatikers an. »Hätte mit Tom Baker aufhören sollen.«
    »Nicht mein Ding.«
    »Ja, klar.« Roy schnippte den Kräuterteebeutel in den Mülleimer. »Was können Sie überhaupt schon kennen? Sie sind ja selbst gerade mal der Schuluniform entwachsen. Aber wenn Doctor Who ein grinsender Idiot hätte sein sollen, wäre er gleich so angelegt worden. Er ist doch keiner von den dämlichen Moderatoren von Blue Peter , oder?«
    »Ich finde ihn ziemlich sexy.«
    »Sexy! Er ist Schotte!«
    Da Sally nicht wusste, was sie darauf antworten sollte, schaute sie Roy schweigend zu, wie er den Schinkenspeck mit einer Gabel vom Rost nahm und auf ein paar dicke Weißbrotscheiben legte.
    »Als Nächstes werden Sie mir wahrscheinlich sagen, dass Sie da rote Soße draufhaben wollen.«
    Sally wies mit dem Daumen nach hinten auf Delaney und Bonner. »Die sind für die. Ich esse keine Sandwiches mit Schinkenspeck.«
    »Sollten Sie vielleicht.«
    »Warum?«
    »Wie heißt es doch gleich? Du bist, was du isst. Und das ist Schwein, stimmt’s?«
    »Der war gut, Roy. Erzählen Sie den Delaney.«
    Roy zuckte die Schultern. »Nee. Der ist ein jämmerlicher Saftsack. Hab ich recht?«
    Sally konnte sich das Lachen nicht verkneifen. »Ganz falsch liegen Sie da nicht.«
    »Tu ich nie.«
    Sally nahm die Sandwiches und ging los, bevor er sich über Red Dwarf auslassen konnte.
    Drüben am Auto beendete Delaney gerade sein Telefongespräch. »Er kann ja nicht einfach vom Erdboden verschwunden sein. Verstärken Sie die Suche.«
    Er klappte sein Handy zu, als Bonner ihm einen der Kaffeebecher reichte. »Billy Martin?«
    »Niemand hat ihn gesehen. Niemand hat etwas über ihn gehört. Seit Tagen schon.«
    Bonner zuckte die Achseln. »Der wird schon wieder auftauchen, Boss. Er ist ein ganz normales Stück Scheiße. Spülen Sie ein paar Mal das Kanalrohr durch, dann wird er früher oder später zwangsläufig hochgeschwemmt werden, nach Scheiße stinken und genau dasselbe labern.«
    »Später könnte zu spät sein.« Delaney sah Sally näherkommen und wechselte das Thema. »Was haben Sie für mich über Candy Morgan rausgekriegt?«
    Bonner sah verwirrt aus. »Nichts. Sie haben mir doch gesagt, ich sollte …«
    Delaney hob die Hand, um ihn zu unterbrechen, als Sally sie erreichte und ihnen die Sandwiches hinhielt.
    »Wusste nicht, ob Sie Soße wollten, aber er hat von sich aus welche draufgetan.«
    Delaney nahm ein Sandwich und nickte Bonner zu. »Sobald Sie etwas hören, rufen Sie zuerst mich an.« Er wandte sich Sally wieder zu, während er die Beifahrertür öffnete.

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