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Hitzetod

Hitzetod

Titel: Hitzetod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Pearson
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vermutlich auch seine Mutter und Gott weiß, wen sonst noch. Sie sollten auf bewaffnete Unterstützung warten.«
    Delaney blickte sich zu Sally um. »Und was ist mit dem Mädchen, wenn er das Boot abfackelt?«
    »Das wird er doch nicht tun, oder? Nicht, wenn er selbst an Bord ist.«
    »Soviel wir inzwischen wissen, ist er zu so ziemlich allem fähig.«
    Candy pflanzte sich vor Delaney auf. »Wenn Sie nicht gehen und sie holen, gehe ich.«
    Delaney schob sie energisch aus dem Weg. »Sie bleiben hier. Ich gehe.« Er schaute Sally an. »Wenn die SO eintrifft, sagen Sie den Leuten, sie sollen nicht schießen, bevor ich das Zeichen dazu gebe.« Sein Blick ging zu Bonner. »Wir haben uns doch verstanden, Eddie?«
    Der Sergeant antwortete mit einem Kopfnicken.
    Sally trat vor. »Ich komme mit.«
    »Auf keinen Fall.«
    »Denken Sie doch mal nach. Es muss jemand für das Mädchen da sein.«
    »Deshalb gehe ich ja hin.«
    »Falls Sie mit Morgan verhandeln müssen, sollte jemand anderes sie in Sicherheit bringen. Das sehen Sie doch ein, oder?«
    Delaney überlegte einen Moment. Sie hatte recht. Falls Morgan durchdrehte, musste jemand das Mädchen wegbringen.
    Candy meldete sich zu Wort. »Dann sollte ich mitgehen.«
    Diesen Gedanken verwarf Delaney. »Ausgeschlossen. Er ist ja so schon unberechenbar; bei Ihrem Anblick könnte er vollends ausrasten.« Er gab Sally ein Zeichen. »Dann kommen Sie. Sie konzentrieren sich auf das Mädchen und halten sich ansonsten in allem an mich, okay?«
    »Ja, Sir.«
    »Es ist mein voller Ernst, Constable. Das ist nicht der Moment für Heldentaten.«
    Langsam gingen sie zu dem Pfad hinüber und dann auf das Boot zu.
    Im Inneren des Kahns schüttelte Morgan die letzten Benzintropfen aus dem Kanister und sah durchs Fenster Delaney und Sally näher kommen. »Bleiben Sie weg!«
    »Hier sind Inspector Delaney und Detective Constable Cartwright. Wir kommen rein.«
    Als er die erste Stufe zur Kajüte hinunterstieg, holte Morgan ein Feuerzeug aus der Tasche und hielt es mit der linken Hand hoch.
    »Ich werde es benutzen.«
    Jenny, die zusammengekauert im hintersten Winkel zwischen Bank und Tisch saß, schrie, während Delaney mit erhobenen Händen schnell wieder auf das kleine Vorderdeck des Boots trat.
    »Wir sind nicht bewaffnet, Howard. Wie wär’s, wenn Sie das Feuerzeug weglegen?«
    »Sie haben gesehen, was ich mit dem Benzin gemacht habe. Wenn Sie versuchen, uns zu folgen, zünde ich es an.«
    Delaney machte einen Schritt vorwärts, stieg zwei Stufen in die Kajüte hinunter. Rasch blickte er sich um. Ein beengter Wohnraum mit Kombüse und Holzofen, die umlaufende Bank mit Tisch, wo Jenny saß. Ein kleiner Fernseher auf einem eingebauten Sideboard. Ein DVD-Player mit ein paar Filmen, von denen einer Delaney irgendwie bekannt vorkam, doch den Gedanken schob er beiseite. Er richtete den Blick wieder auf Morgan, während Sally langsam hinter ihm die Stufen herunterstieg. »Das ist nicht das, was Sie eigentlich wollen, Howard.«
    »Sie wissen nicht, was ich will.«
    »Wir haben Jenny für Sie gefunden; Sie können uns vertrauen. Sie wollen doch nicht, dass ihr etwas zustößt?«
    »Deshalb müssen Sie uns gehen lassen.«
    »Und wie soll das funktionieren?«
    »Wir haben nichts Unrechtes getan.«
    »Sie ist Ihre Tochter, Howard. Natürlich haben Sie nichts Unrechtes getan.«
    Morgan nickte. »Es war Candy. Sie hat sie weggeholt. Ich halte sie von ihr fern, damit sie ihr nicht wehtun kann. Ich bin ihr Vater. Sie gehört zu mir.«
    Sally lächelte Jenny, die sich immer noch verängstigt in ihre Ecke drückte, beruhigend zu.
    »Sie machen Jenny Angst. Warum lassen Sie sie nicht zu mir kommen? Ich werde sie an einen sicheren Ort bringen.«
    Morgan schüttelte den Kopf und sah sich nach seiner Tochter um. »Jenny, bleib, wo du bist.«
    Sally trat vor und streckte die Hand zu Jenny aus. »Kommen Sie, Howard, erlauben Sie mir, sie hier rauszubringen. Das Benzin brennt ihr in den Augen.«
    Als sie noch einen Schritt machte, hielt Howard das Feuerzeug hoch, drehte mit dem Finger leicht am Zündrad und rief: »Bleiben Sie, wo Sie sind.«
    Delaney packte Sally mit stählernem Griff am Arm, um sie zurückzuhalten.
    »Es ist in Ordnung, Howard. Niemand geht irgendwohin. Wir wollen nur reden.«
    »Alle wollen immer nur reden, aber was nützt das schon?«
    Delaney hielt inne, nicht sicher, dass er selbst eine Antwort hatte. »Nehmen Sie nur das Feuerzeug runter. Und lassen Sie Jenny zu uns kommen.«
    Morgan antwortete

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