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Hitzetod

Hitzetod

Titel: Hitzetod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Pearson
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Abzugsbügel, als Delaney wieder vor Morgan trat und ihnen die Sicht verstellte.
    »Schießt!«, rief Bonner.
    »Scheiße!« Campbell starrte ihn wütend an. »Verdammt noch mal, was glauben Sie eigentlich, was für ein Spielchen das hier ist? Wollen Sie, dass Delaney draufgeht?«
    Bonner zuckte ungerührt die Schultern. »Sie hatten eine Chance, sie hätten Morgan erledigen können.«
    Campbell war im Begriff, etwas zu erwidern, doch der Anblick eines Übertragungswagens von Sky News, der ein Stück die Straße hinauf parkte, brachte sie aus dem Konzept.
    »Welcher verdammte Idiot hat denn diesen Clowns einen Tipp gegeben?«
    Und in der hochgewachsenen Gestalt des Superintendent Walker kam, dicht gefolgt von Melanie Jones, auch schon die Antwort auf sie zugeeilt.
    »Halten Sie es für vernünftig, Kameras hier zu haben, Sir?«
    »Sie haben uns in dieser Sache von Anfang an unterstützt, Chief Inspector. Ihre Hilfe war von unschätzbarem Wert.«
    Campbell sah die Reporterin scharf an. »Was für eine Hilfe? Beide Male hat Delaney das Mädchen gefunden.«
    Walker warf einen ungehaltenen Blick zu dem Hausboot. »Was macht er da überhaupt?«
    »Morgan hat das Boot komplett mit Benzin übergossen. Delaney spielt den Helden.«
    »Dieser Mann ist untragbar.« Walkers Blick fiel auf die Scharfschützen. »Sind sie zum Schuss gekommen?«
    Bonner nickte. »Beinahe.«
    Walkers mürrischer Gesichtsausdruck schwand dahin, als Melanie Jones ihn in Begleitung ihres Kameramanns zum Interview bat.
     
»Kommen Sie, Howard. Nehmen Sie das Feuerzeug runter.«
    Morgan hatte Tränen in den Augen. »Ich hab genug vom Reden. Verschwinden Sie von meinem Boot.«
    »Niemand wird Ihnen was tun.«
    Morgan deutete zum Fenster hinaus, wo er Candy bei den uniformierten Polizisten stehen sehen konnte. »Sie hasst mich. Und sie wird dafür sorgen, dass Jenny mich auch hasst.«
    »Haben Sie Jenny deswegen fortgebracht?« Delaney musste sich anstrengen, um nicht die Stimme zu heben.
    Morgans Schultern sackten leicht zusammen. »Ich will nicht, dass Jenny mich so hasst, wie sie es getan hat.«
    Delaney ging einen Schritt auf ihn zu. »Dann lassen Sie sie gehen. Erlauben Sie Sally, sie von Bord zu bringen. Wir kriegen das geregelt.«
    Sally trat neben Delaney und streckte erneut die Hand nach Jenny aus, die die ihre ergriff, ohne sich jedoch von dem Tisch zu lösen, den sie wie eine Barriere vor sich festhielt.
    Morgan betrachtete seine Tochter. »Ich habe dich immer liebgehabt, Jenny.«
    Sally hockte sich hin und lächelte dem Mädchen beruhigend zu. »Komm. Wir gehen nur nach draußen.« Howard sagte nichts, aber der Arm mit dem Feuerzeug entspannte sich, während Sally Jenny von Bord brachte.
    Als Delaney jedoch einen Schritt vorwärts machte, um das Feuerzeug zu nehmen, erstarrte Howard und hielt es gleich wieder hoch. Delaney sog die benzingeschwängerte Luft ein; sie roch nach schlechten Erinnerungen, nach einer Gelegenheit, all diese bösen Gedanken, die ihm ständig im Kopf herumstolperten, ein für alle Mal hinter sich zu lassen.
    Morgans Blick schnellte wieder hin und her, während er zurücktrat. »Es ist Zeit, dass Sie von meinem Boot verschwinden. «
    »Jetzt kommen Sie, Sie brauchen das nicht zu machen.«
    »Es ist vorbei, stimmt’s?«
    »Wollen Sie, dass sie Sie so in Erinnerung behält? Wie Sie sich selbst anzünden? Finden Sie nicht, dass sie schon genug durchgemacht hat?«
    Morgans Hand, die das Feuerzeug hochhielt, zitterte. »Ich werd’s tun.«
    Delaney stellte sich unmittelbar vor Howard. »Dann tun Sie’s, verdammt noch mal! Spannen Sie uns nicht länger auf die Folter.«
    Überrascht trat Morgan einen Schritt zurück. Delaney schnappte ihm das Feuerzeug aus der Hand und fing an, vor seiner Nase am Zündrad zu drehen.
    »Ist es das, was Sie wollen, ja?«
    Morgan wich zum Tisch zurück. »Was machen Sie da?«
    »Schädlingsbekämpfung. Darin bin ich gut. Würde der Welt einen Gefallen tun, wenn ich uns beide anstecken würde.«
    Wieder drehte er an dem Rädchen und lachte, als Morgan beinah winselnd flehte: »Tun Sie’s nicht.«
    Delaney umschloss das Feuerzeug mit seiner Faust. Dann trat er zurück und deutete mit einer ruckartigen Kopfbewegung zum Ausgang.
    »Machen Sie schon, gehen Sie mir aus den Augen.«
    Morgan stolperte zur Tür, während Delaney das Feuerzeug in seiner Hand betrachtete, bevor er es quer durch die Kajüte schleuderte.
     
Ein Durcheinander aus Uniformen und Lärm. Blaue und schwarze Uniformen,

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