Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hitzetod

Hitzetod

Titel: Hitzetod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Pearson
Vom Netzwerk:
entwickelt zu haben, was Bob Wilkinson sein untrügliches Bauchgefühl für Arschlöcher nannte, aber eins wusste sie ganz genau, nämlich dass Jack Delaney kein Arschloch war. Nachdenklich trank sie ihren Kaffee, als Bob, der auf der Kante ihres Schreibtischs saß, sich zu ihr beugte.
    »An deiner Stelle würde ich mich in Acht nehmen, Sally.«
    »Wieso?«
    »Weil die Leute annehmen, dass du ihm nahegestanden hast.«
    Betroffen schüttelte Sally den Kopf. »Was sagst du da?«
    »Nur Gerüchte. Er hat einen bestimmten Ruf, verstehst du.«
    »Herrgott, Bob, er ist so alt, dass er mein Vater sein könnte.«
    Wilkinson lachte. »Nach allem, was ich weiß, hätten die meisten unserer Kolleginnen nichts dagegen gehabt, sich von ihm durchvögeln zu lassen.«
    »Mich hat er jedenfalls nicht gevögelt, und außerdem ist das nicht lustig, Bob.«
    Wilkinson nickte ernst. »Ich weiß.«
    »Was machen wir jetzt?«
    Wilkinson zuckte die Schultern. »Wer hat doch gleich gesagt, es ist was faul im Staate Dänemark?«
    »Hans Christian Andersen?«
    »Wer auch immer. Irgendwas an dieser ganzen Geschichte stinkt.« Wilkinson hob den Blick, als Bonner am anderen Ende des Raums hereinkam, sein Gesicht ein Bild von verletztem Stolz und noch mehr verletztem Fleisch. »Und das Arschgesicht da ist auch nicht ganz koscher.«
    »Du traust ihm nicht?«
    »Sagen wir mal so, Schätzchen, bevor du dem Typ den Rücken zukehrst, solltest du dir einen Blechschlüpfer anziehen, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Ich dachte, er und der Inspector stünden sich ziemlich nah.«
    »Glaub mir: Dieses Arschgesicht steht niemandem nah, nur seiner rechten Hand.« Er sah Sally scharf an. »Der würde seine eigene Großmutter und ihren Briefträger ficken, wenn er sich davon einen Vorteil erhoffte.«
    Bob stand auf und trank seinen Kaffee aus. »Ich geh jetzt besser wieder. Wie gesagt, nimm dich in Acht.«
    Sally wandte sich wieder ihrem Schreibkram zu, konnte sich jedoch nicht konzentrieren. Die Hitze im Büro war unerträglich, und so ging sie zum Fenster, um es zu öffnen. Sie genoss für einen Moment den kühlen Luftzug, fuhr sich mit der Hand über den Nacken und wischte sich die feuchte Handfläche am Rock ab.
    »Heiß, was?«
    Erschrocken und leicht verlegen drehte Sally sich um und sah Bonner unmittelbar neben ihr stehen.
    »Ja.«
    Er neigte sich zu ihr und fragte leise: »Haben Sie irgendwas von Jack gehört?«
    Sally schüttelte den Kopf.
    »Der verdammte Idiot. Was für Spielchen spielt der nur?«
    Sally betrachtete die blauen Flecke, die Bonners ansonsten gutes Aussehen störten. »Ich vermute, Sie sind nicht allzu gut auf ihn zu sprechen?«
    Bonner strich sich mit der Hand übers Gesicht. »Ich mache ihm keinen Vorwurf.«
    »Nein?«
    Bonner zuckte die Schultern. »Vielleicht ein bisschen. Aber ich hätte ihn gehen lassen, wenn er gefragt hätte. Dazu hätte er uns nicht beide beinahe umbringen müssen.«
    »Sie hätten ihn gehen lassen?«
    Bonner nickte, sein Gesicht der Inbegriff der Aufrichtigkeit. »Mord. Das ist überhaupt nicht Jacks Stil. Jemand hat ihm das angehängt.«
    »Das glauben viele von uns.«
    »Wir müssen zusammenhalten, Sally. Er braucht unsere Hilfe.«
    Sally schüttelte den Kopf. »Was können wir denn tun?«
    Bonner nahm eine aufrechtere Haltung an, denn Diane Campbell kam mit Gewittermiene in den Raum. Er senkte die Stimme. »Ich lasse es Sie wissen. Aber wenn er sich meldet, sagen Sie ihm, ich möchte ihn sehen.«
    »Bonner. In mein Büro, jetzt sofort«, schnauzte Campbell ihn an.
    Sally sah zu, wie Bonner in Campbells Büro ging. Als er die Tür zumachte, holte sie ihr Handy heraus und las eine SMS. Einen Moment lang stand sie unschlüssig da, bevor sie zu einer Entscheidung kam, die Jacke von der Rückenlehne ihres Stuhls nahm und aus dem Büro eilte.
     
Kate saß an ihrem Schreibtisch und versuchte vergeblich zu arbeiten, als ihr Handy klingelte. Sie packte es und betrachtete mit finsterem Blick die unterdrückte Nummer, dann meldete sie sich. »Kate Walker.«
    »Kate, hier ist Delaney.«
    »Jack, wo zum Teufel bist du hingegangen?«
    »Entschuldige.«
    »Entschuldige? Herrgott noch mal, weißt du, wie ich mich gefühlt habe?«
    »Ich wollte dich nicht hineinziehen.«
    »Und da dachtest du, mich zu vögeln wäre der beste Weg, das zu erreichen?«
    »So war es nicht.«
    »Wie war es denn dann? Ich musste auf meinem Nachttisch nachsehen, ob du mir nicht zwei Zwanzigpfundscheine dagelassen hattest.«
    »Kate

Weitere Kostenlose Bücher