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Hitzschlag: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition)

Hitzschlag: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition)

Titel: Hitzschlag: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Roth
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ähnlich«, entgegnete Silvie zerstreut. Genau genommen war sie gedanklich noch immer bei dem vorausgegangenen Problem.
    Allergien und Nougatpralinen …
    Nougat …
    »Es ist gut, dass wir darüber gesprochen haben«, sagte sie, indem sie die Schultern straffte und Dominik mit einer entschlossenen Bewegung die Nougatherzen wegnahm.
    »Worüber?«
    »Über deine Allergien. Nougat ist nämlich auch aus Haselnüssen. «
    »Gar nicht«, rief der Junge empört.
    »Oh doch. Also entscheidet euch jetzt entweder für Eis oder für Waffeln mit Kirschen.«
    »Ich will Waffeln«, sagte Nina, die verstand, dass weitere Diskussionen zwecklos waren.
    »Ich will Waffeln, Kirschen, Eis und Nougat«, setzte Dominik trotzig hinzu.
    »Alles klar«, entgegnete Silvie und warf die Pralinen ins oberste Fach des Regals, damit sie an der Kasse keine bösen Überraschungen erlebte. »Und jetzt kommt, wir sind spät dran.«
    »Aber du hast versprochen, dass wir noch bei den Comicheften gucken dürfen«, protestierte Nina.
    »Na schön.« Das hier war definitiv kein Tag für Pädagogik! Dafür war er zu heiß, zu schwanger und viel zu anstrengend. »Dann geht schon mal vor, und ich hole noch rasch die Tiefkühlsachen, okay?«
    »Jaaaaaa«, rief Nina und stürmte davon, dicht gefolgt von ihrem kleinen Kavalier.
    Silvie stöhnte und warf einen Blick auf die Einkaufsliste, die sie zwischenzeitlich in ihre Handtasche gesteckt hatte. Sie hatte sich diese nützliche kleine Gedächtnisstütze über Jahre hinweg konsequent versagt, mit dem Argument, dass Nachlässigkeit der Anfang vom Ende sei. Doch inzwischen hatte sie es einfach satt, sich wegen irgendeiner blöden Kleinigkeit, die sie vergessen hatte, noch einmal ins Auto zu setzen oder  – alternativ  – das Geschimpfe ihrer Lieben zu ertragen. Deshalb hing nun eine Liste am Kühlschrank, in die sie alles eintrug, was ihr im Lauf der Woche so einfiel. Doch sehr zu ihrem Leidwesen war sie nicht die Einzige, die die Liste benutzte. Ihre Tochter pflegte mit der ihr eigenen Hartnäckigkeit Woche für Woche den heißersehnten »Hund« auf ihre Einkaufsliste zu setzen  – wahlweise in Form von vier krakeligen, aber korrekten Buchstaben oder einer Zeichnung. Und annähernd ebenso oft fand Silvie sich im Supermarkt wieder, bemüht, irgendeiner Hieroglyphe ihres Mannes ein Lebens- oder Körperpflegemittel zuzuordnen.
    Doch heute hatte sie Glück.
    Keine Rasiercreme DeepOc. oder TKPizz.4Käs., die sie
mitbringen sollte, sondern nur der übliche Wahnsinn. Brokkoli,  Schnittlauch, Rahmspinat und Frühlingsrollen ohne  Fleisch , ging sie ihre eigenen, gut lesbaren Punkte noch einmal durch.
    Na dann!
    Als sie den Wagen um die Ecke in den Gang mit den Tiefkühlprodukten schob, fiel ihr ein Mann auf, der vor dem Regal mit der H-Milch stand. Als sie an ihm vorbeiging, wandte er kurz den Kopf, und sie hatte den flüchtigen Eindruck, ihn schon einmal gesehen zu haben. Allerdings wollte ihr nicht einfallen, wo und in welchem Zusammenhang.
    Kurz danach, als sie eine der riesigen Tief kühltruhen öffnete und die Zutatenliste einer Packung mit »Mexikanischem Mischgemüse« überflog, blickte sie noch einmal in seine Richtung. Doch der Mann war bereits irgendwo zwischen den Regalen verschwunden. Er hatte sich nicht noch einmal nach ihr umgeschaut, das hätte sie bemerkt. Und sie hätte auch nicht sagen können, dass er sich in irgendeiner Weise auffällig benommen hätte.
    Trotzdem ließ sie der Gedanke an ihn nicht los, bis sie im Auto saß.

12
    Verhoeven steckte sein Handy ein und schenkte seiner Partnerin ein entschuldigendes Lächeln. »Ich habe zu Hause nur kurz aufs Band gesprochen, dass wir heute wahrscheinlich durchmachen müssen«, erklärte er, ohne dass sie ihn gefragt hätte.
    Sie nickte nur und lockerte den Kragen ihres Poloshirts. Diese Waschküchenschwüle wurde immer unerträglicher, und selbst der fönwarme Wind schien inzwischen wieder aufgegeben zu haben. Zwischen den Zoomauern stand die Luft
wie eine Wand aus Moschus, trockenem Gras und Exkrementen.
    Verhoeven wischte sich flüchtig über die Stirn. »Wenn ich nur wüsste, wodurch ich ihn auf den Plan gerufen habe.«
    »Instinkt vielleicht«, entgegnete sie mit einem Achselzucken.
    »Ich weiß nicht …«
    »Wir müssen davon ausgehen, dass er durch die Sache mit Jo bereits alarmiert war«, versuchte Winnie Heller, seine Selbstzweifel wenigstens ein bisschen zu zerstreuen. »Immerhin ist es ihr gestern Abend gelungen, mich von

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