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Hitzschlag: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition)

Hitzschlag: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition)

Titel: Hitzschlag: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Roth
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Fred, der die junge Kollegin einfach nur toll fand.
    »Setz dich zu uns und trink einen Kaffee«, wandte sich Anita wieder an Damian, ohne auf Fred einzugehen. »Das hilft.«
    Damian nickte. »Ja«, sagte er. »Genau das hatte ich vor.«

5
    »Soll das etwa heißen, dass der Artist Jan Portner ganz gezielt erschossen hat?«, fragte Winnie Heller ungläubig, nachdem ihr Boss Bericht erstattet hatte.
    Verhoeven zuckte die Achseln. »Sie müssen die Sache erst noch mal vor Ort checken, um sicher zu sein. Aber es sieht ganz danach aus.«
    »Dass er nach der Tat im Haus bleibt und auf den Partner des Opfers wartet, wäre eine völlig neue Dimension«, sagte Wieczorek.
    »Vorsicht«, mahnte Verhoeven. »Noch wissen wir gar nichts. Vielleicht ist der Artist ja doch einfach nur von Portners Rückkehr überrascht worden. Vielleicht hat er Portners Auto gehört, von der Frau abgelassen und gewartet, was passiert.«
    »Wäre er dann nicht eher getürmt?«, wandte Winnie Heller ein.
    Verhoeven schüttelte den Kopf. »Nicht unbedingt. Vielleicht hatte er keine Gelegenheit mehr, unbemerkt aus dem Haus zu kommen. Oder aber unser Mann war so wütend über die unerwartete Einmischung, dass er Portner begegnen wollte . Vergessen Sie nicht, dass unser Opfer normalerweise viel später nach Hause kam. Vielleicht kann ein Mann wie der
Artist es nicht ertragen, wenn eine Sache nicht so läuft, wie er es geplant hat.«
    »Und was schlägst du jetzt vor?«, fragte Bredeney.
    »Wir müssen uns ein Bild machen.« Verhoeven raffte seine Kopien zusammen. »Von Portner, von seiner Frau, seiner Ehe, seinem Geschäft. Und natürlich müssen wir mit den bisherigen Opfern sprechen.« Er sah seine Partnerin an. »Da wir keine Zeit zu verlieren haben, schlage ich vor, dass wir uns aufteilen. Einverstanden?«
    Winnie Heller nickte. »Sicher.«
    »Gut, dann fange ich vorn an und übernehme Sarah Endecke. «
    Winnie suchte in ihren Akten nach der Liste mit den Adressen der bisherigen Opfer. »Und ich?«
    »Da Sie bereits mit Irina Portner gesprochen haben, fangen Sie vielleicht am besten am hinteren Ende an.«
    »Das hieße dann … Merle Olsen?«, hakte Winnie Heller nach. Immerhin lag Edyta Bary im Koma.
    Verhoeven überlegte kurz. Dann nickte er. »Wir sollten allerdings trotz allem auch versuchen, mehr über Edyta Bary herauszufinden.« Sein Blick suchte Wieczorek. »Können Sie uns da irgendwie weiterhelfen?«
    »Wir haben mit ihrem Sohn gesprochen«, antwortete der Kollege vom K 12. »Und natürlich auch mit der Freundin, die sie in ihrer Wohnung gefunden hat. Beide konnten uns leider nicht weiterhelfen.«
    »Also gut«, sagte Verhoeven, indem er sich wieder an seine Kollegin wandte. »Dann nehmen Sie sich bitte als Erstes Merle Olsen vor. Und wir treffen uns später im Canard, einverstanden? «
    »Alles klar.« Winnie Heller stand auf. Wenn sie ehrlich war, musste sie zugeben, dass die Entscheidung ihres Vorgesetzten ganz in ihrem Sinn war. Obwohl sie nun schon fast zwei Jahre im KK 11 Dienst tat und sich über Verhoeven diesbezüglich
wirklich nicht beschweren konnte, machte sie das Gefühl, dass ihr jemand  – noch dazu ein Vorgesetzter  – bei der Arbeit gewissermaßen über die Schulter sah, immer noch nervös. Umso glücklicher war sie über die unerwartete Bewegungsfreiheit. »Dann bis später«, rief sie fröhlich.
    Verhoeven lächelte ihr zu, und sie hatte den vagen Verdacht, dass er sie durchschaut hatte.
    Schnell zog sie die Tür hinter sich zu und stopfte die Fotos, Berichte und Befragungsprotokolle, die Wieczoreks Leute ihnen zur Verfügung gestellt hatten, in ihre Handtasche. Es gefiel ihr ganz und gar nicht, dass sie keine Zeit hatte, sich ausführlich damit zu beschäftigen, bevor sie mit den Opfern sprach. Andererseits war es vielleicht auch nicht das Verkehrteste, wenn sie mehr oder weniger unvoreingenommen in die Gespräche ging, die sie zu führen hatte.
    Als sie gerade in den Aufzug treten wollte, kam ihr Burkhard Hinnrichs entgegen. Der smarte Enddreißiger leitete das Kriminalkommissariat 11 nun seit knapp fünfeinhalb Jahren und hatte die Aufklärungsquote bei Kapitaldelikten in dieser Zeit um sieben Prozent steigern können  – ein Erfolg, der ihm bereits das eine oder andere verlockende Angebot eingetragen hatte. Doch bislang hielt Hinnrichs an seiner Abteilung fest. Warum, konnte sich niemand so recht erklären, zumal Hinnrichs unverhohlen ehrgeizig war und grundsätzlich auch aus seinen politischen Ambitionen

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