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Hitzschlag: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition)

Hitzschlag: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition)

Titel: Hitzschlag: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Roth
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still in sich hinein. »… den sie sich von diesen Bemerkungen erhofft haben.«
    Winnie Heller betrachtete ihr Profil. Sie war sicher, dass Irina Portner den Betreffenden nicht den Triumph gegönnt hatte, sich ihre Wut und Enttäuschung anmerken zu lassen. So gesehen konnte man sie durchaus als starke Frau bezeichnen. Andererseits … Winnie stutzte, als sich ein neuer Gedanke in ihrem Kopf manifestierte. Vielleicht hatte Irina Portner sich ja auch gar nicht zusammenreißen müssen. Vielleicht waren ihr die Affären ihres Mannes gleichgültig gewesen … Sie dachte an die Berichte, die Wieczorek ihr gemailt hatte. Sie soll sehr unter ihm gelitten haben. Natürlich hat er sie  nicht geschlagen oder so. Zumindest haben wir nie etwas in dieser Richtung mitbekommen.  
    »Hat Ihr Mann Sie misshandelt?«
    »Jan?« Sie wollte Zeit gewinnen, ganz klar. »Wie kommen Sie denn auf so eine Idee?«
    Winnie Heller antwortete nicht. Stattdessen stellte sie der jungen Russin noch einmal die Frage, auf die Irina Portner die Antwort bislang schuldig geblieben war: »Seit wann wussten Sie, dass Ihr Mann Ihnen nicht immer treu gewesen ist?«
    Dieses Mal antwortete sie sofort: »Schon immer.«
    »Sie meinen, Ihr Mann hat Sie vom Beginn Ihrer Ehe an betrogen? «
    »Ich nehme es an, ja.«
    »Haben Sie je an eine Scheidung gedacht?«
    Sie sah hoch. Ganz kurz. Dann sagte sie schlicht: »Nein.«
    Was sich im Nachhinein als äußerst weise Entscheidung erwiesen hat, dachte Winnie Heller, indem sie durch die hohen Fensterfronten zum Gästehaus der Portners mit seinem Riesenpool hinübersah. Immerhin bringt dir deine langmütige Gesinnung jetzt eine ganze Stange Geld ein. Aber das konntest du nicht wissen. Oder doch?
    Irina Portner verstand ihren Blick offenbar richtig zu deuten. »Ich werde es verkaufen«, sagte sie, und Winnie hatte den Eindruck, als läge nun doch ein Hauch von Bitterkeit in ihrer Stimme.
    Sie dachte an den Spiegel über dem Ehebett der Portners und fragte sich, welchen Preis die junge Frau auf der anderen Seite des Tisches gezahlt hatte für die finanzielle Sicherheit, die sie nun bekam. »Und dann?«, fragte sie.
    »Was meinen Sie?«
    »Wenn Sie das Haus verkauft haben. Wohin werden Sie gehen? «
    Irina Portner schüttelte geistesabwesend den Kopf. »Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.«
    Oh doch, dachte Winnie, das hast du!
    »Ist Ihnen bekannt, dass unsere Kollegen von der Spurensicherung in Ihrem Garten fündig geworden sind?«, kam Verhoeven derweil auf den eigentlichen Grund ihres Besuchs zu sprechen.
    Große grüne Augen. »Nein.«
    »Sie haben einen Schuhabdruck gefunden«, erklärte Verhoeven. »Ganz in der Nähe Ihres Pools.«
    »Ach Gott, das hatte ich vollkommen vergessen …« Der Schreck weitete Irina Portners Pupillen und ließ ihre Augen von einer Sekunde zur anderen dunkler erscheinen. »Bevor dieser Kerl über mich hergefallen ist, dachte ich …«
    »Ja?«
    »Ich war auf der Terrasse, an dem Abend.« Sie zupfte wieder an ihrem Fingernagel. »Das habe ich Ihrer Kollegin ja
schon erzählt. Und da habe ich … Also, ich habe einen Moment lang gedacht, dass dort jemand steht.«
    »Sie meinen, beim Gästehaus?«
    Die junge Witwe bejahte. »Nicht dass ich jemanden gesehen hätte. Direkt gesehen, meine ich. Es sah aus, als ob es in einem der Fenster wäre, verstehen Sie?«
    »Eine Reflexion vielleicht?«, schlug Verhoeven vor.
    Nicken. »Genau.«
    »Hatten Sie Angst?«
    »Natürlich«, antwortete Irina Portner wie aus der Pistole geschossen.
    Noch etwas, das sie von den anderen unterscheidet, dachte Winnie Heller bei sich. Sie fürchtet sich leicht. »Welche Schuhgröße haben Sie?«, wandte sie sich wieder an die junge Witwe.
    »Neununddreißig.«
    »Treiben Sie Sport?«
    »Das habe ich Ihnen doch schon gesagt.« Jetzt klang sie mit einem Mal gereizt, ohne dass Winnie einen Grund dafür ausmachen konnte. »Ich schwimme zweimal die Woche.«
    »Was ist mit Laufen?«
    Die junge Russin runzelte die Stirn. »Sie meinen Jogging?«
    Winnie Heller nickte.
    »O nein.« Sie lachte. »Das ist nichts für mich.«
    »Besitzen Sie oder besaß Ihr Mann Sportschuhe von Nike?«
    Irina Portner überlegte einen Augenblick. »Ich glaube nicht. Das heißt, ich weiß nicht genau. Mein Mann vielleicht.«
    Winnie wunderte sich ein wenig über diese Antwort. Sie selbst hätte zu jedem Zeitpunkt ihres Lebens genau sagen können, was für Schuhe sie gegenwärtig besaß. Mehr noch: Sie hätte

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