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Hitzschlag: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition)

Hitzschlag: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition)

Titel: Hitzschlag: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Roth
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Hinnrichs sprang beinahe vom Stuhl vor Wut. »Wie kann es sein, dass meine Beamten über so was nicht im Vorfeld informiert sind?«
    Verhoeven verwies in seiner üblichen ruhigen Art auf das Übermaß an Material, das sie zu bearbeiten hatten, und auch darauf, dass die Schreiberin für ihre Behauptungen nicht den geringsten Beweis liefere. Doch der Leiter des KK 11 wischte den Verteidigungsversuch seines Kommissars mit einer herrischen Geste vom Tisch.
    »Eine Ehefrau, die Selbstmord begeht, weil sie es mit dem kochenden Scheißkerl an ihrer Seite nicht mehr aushält, und eine namentlich nicht genannte Krankenschwester, die Irina
Portner während einer Routine-OP betreut hat und behauptet, ihre Patientin habe  – Zitat  – vollkommen verschreckt und eingeschüchtert gewirkt, sobald ihr Mann auf der Bildfläche erschienen sei … Denken Sie nicht, dass das Fakten sind, die im Hinblick auf ein mögliches Mordmotiv auch für Sie interessant wären?«
    Verhoeven war klug genug, die Frage nicht zu beantworten, und Hinnrichs schimpfte einfach weiter.
    »Ha, es kommt noch besser!«, rief er und hieb dabei mit dem Zeigefinger der rechten Hand wie wild auf die Zeitung ein. »Hören Sie sich das mal an! Ich zitiere: ›Im Gegensatz zur breiten Öffentlichkeit, die die unbequeme Wahrheit  – wie so oft in solchen Fällen  – nur allzu bereitwillig auf dem Altar des Mitleids opfern wird, müssen sich die ermittelnden Beamten nun fragen, ob sie es tatsächlich mit dem smarten Gutmenschen zu tun hatten, zu dem Jan Portner seit seinem gewaltsamen Tod allenthalben hochstilisiert wird.‹« Hinnrichs schleuderte die Zeitung von sich und sah Verhoeven an. »Checken Sie diesen Mist im Hinblick auf seinen Wahrheitsgehalt. Und ich rate Ihnen, finden Sie irgendwen, den ich wegen dieser Sache zusammenscheißen kann. Sonst, das gebe ich Ihnen schriftlich, wird die nächste Zeit für Sie beide alles andere als angenehm werden.«
    Er fischte die zerknickte Zeitung aus der Ecke hinter dem Schreibtisch, knallte sie in die Mitte des Tisches und rauschte von dannen.
    »Der Artikel ist mit JT unterzeichnet«, brummte Bredeney, als die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen war.
    »Verdammt«, entfuhr es Winnie. »Das ist bestimmt diese blöde Kuh, von der ich Ihnen erzählt habe.« Sie warf Verhoeven einen schuldbewussten Blick zu. »Sie wissen schon, die, der ich aus Versehen …«
    »Machen Sie sich keinen Kopf«, unterbrach er sie, bevor die Kollegen auf Winnie Hellers Selbstanklagen anspringen konnten.
»Damit werden wir schon fertig. Und wer weiß, vielleicht gibt uns diese Sache sogar neue Impulse.«
    »Das mit dem Selbstmord von Portners erster Ehefrau hatten wir im Übrigen auch schon raus«, bemerkte Bredeney, der Hinnrichs’ indirekten Vorwurf nicht so einfach auf sich sitzenlassen wollte. »Aber das ist über zwanzig Jahre her.«
    Manche Dinge haben einen langen Atem, dachte Winnie Heller wie schon zuvor. Laut sagte sie: »Weiß man, warum sich die Frau das Leben genommen hat?«
    Doch Bredeney schüttelte den Kopf. »Zumindest auf den ersten Blick stand die Sache in keinem erkennbaren Bezug zu ihrer Ehe. Sonst hätten wir das längst …«
    »Ich möchte trotzdem alles sehen, was ihr dazu habt«, unterbrach ihn Verhoeven. »Und findet raus, wer diese Krankenschwester ist, die in dem Artikel zitiert wird.«
    »Das muss irgendwer aus der Paulinen-Klinik sein«, sagte Bredeney, um unter Beweis zu stellen, dass er seine Hausaufgaben sehr wohl gemacht hatte. »Irina Portner ist dort erst vor ein paar Wochen stationär behandelt worden.«
    Verhoeven sah hoch. »Irgendwelche Hinweise darauf, dass ihr Mann sie misshandelt haben könnte?«
    »Nein«, antwortete Werneuchen. »Es war nicht so eine Art von Krankenhausaufenthalt. Nur ein Routineeingriff.«
    »Sie hatte eine Ausschabung«, ergänzte Bredeney mit der Vehemenz des Beinahe-Pensionärs, der finster entschlossen war, sich selbst von einem Mann wie Burkhard Hinnrichs nichts mehr ans Zeug flicken zu lassen.
    »Trotzdem«, entgegnete Verhoeven. »Kümmert euch um die Sache.« Er überlegte einen Moment. »Auch wenn der Kerl vielleicht nicht körperlich zugelangt hat, scheint er doch irgendetwas an sich gehabt zu haben, das den Frauen an seiner Seite ernste Probleme bereitet hat.« Er nahm die Zeitung zur Hand. »›Ich habe nie etwas Konkretes mitbekommen‹«, zitierte er die genannte Krankenschwester, »›aber ich hatte den
Eindruck, dass es Schwierigkeiten zwischen den

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