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HMJ06 - Das Ritual

HMJ06 - Das Ritual

Titel: HMJ06 - Das Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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bei 1967 an und gehen vorwärts und rückwärts.«
    »Was ist mit dem Internet? Das können wir jetzt gleich versuchen.«
    »1967 gab es noch kein Internet.«
    »Ich weiß. Aber es kann doch nicht schaden, es zu probieren, oder?«
    Gia begab sich mit Jack in die Bibliothek des Hauses, wo sie den Familiencomputer aufgestellt hatte. Sie und Vicky nutzten ihn immer häufiger – Vicky für ihre Hausaufgaben, Gia, um Fotos von ihren Bildern ins Internet zu stellen. Sie schaltete ihn ein, ging über AOL ins Netz und ließ Google nach Tara Portman suchen. Sie erzielte über zehntausend Treffer, doch nachdem sie sich das erste halbe Dutzend angesehen hatte, wusste sie, dass sie auf diesem Weg nicht das erhalten würde, das sie brauchte.
    »Versuch es doch mal mit ›vermisstes Kind‹«, schlug Jack vor.
    Sie gab den Begriff ein und stöhnte gequält auf, als ihr fast eine Million Treffer angezeigt wurden. Aber am Anfang der Liste entdeckte sie eine Reihe von Organisationen, die auf die Suche nach vermissten Kindern spezialisiert waren. Ein Klick auf einen der Links führte sie zu www.abductedchild.org.
    Sie las die kurze Selbstdarstellung der Organisation, während der Rest der Startseite aufgebaut wurde, und musste zu ihrer Enttäuschung erfahren, dass die Organisation erst 1995 gegründet worden war.
    »So funktioniert es auch nicht. Sie ist schon zu lange weg.«
    »Wahrscheinlich hast du Recht«, sagte Jack. »Aber da oben auf der linken Seite ist ein Suchbutton. Probier’s doch einfach.«
    Sie tat ihm den Gefallen. Der nächste Schirm ermöglichte eine Suche nach Region, Alter und Personenbeschreibung oder nach Name. Gia wählte Letzteres. Sie tippte »Portman« ins Nachnamenfeld, »Tara« ins Vornamenfeld und betätigte die Enter-Taste. Der Schirm wurde dunkel, dann baute sich ein Farbfoto auf. Zuerst verschwommen, dann zunehmend schärfer, als weitere Pixel erschienen.
    Haare … Gia spürte, wie ihr Mund schlagartig austrocknete, als sie sah, dass das Kind blond war.
    Augen … es verschlug ihr den Atem, als blaue Augen entstanden.
    Nase … Lippen … Kinn …
    Mit einem leisen Aufschrei wich Gia so abrupt und heftig von der Tastatur zurück, dass sie gestürzt wäre, hätte Jack nicht hinter ihr gestanden.
    Er fing sie auf. »Was ist los?«
    »Das ist …« Die Worte blieben ihr im Hals stecken. Ihre Zunge fühlte sich an wie ein Reibeisen. Sie deutete auf den Bildschirm. »Das ist sie! Das ist das Mädchen, das ich im Haus gesehen habe!«
    Jack kniete neben ihr und hielt ihre Hände fest, während sie auf den Bildschirm starrte.
    »Gia … wirklich? Kein Zweifel?«
    Ihre Stimme war nur noch ein Flüstern. »Nein. Sie ist es.«
    Jack griff nach der Maus und rollte den Schirm nach unten.
     
    TARA ANN PORTMAN
     
    Rechtsfall: Entführung nicht durch Familienangehörige
    Geb.: Feb-17-1979
    Größe: 5’ 4“-135 cm
    Gewicht: 60 lbs-28 kg
    Augenfarbe: blau
    Haarfarbe: blond
    Eltern: Joseph und Dorothy Portman
    Begleitumstände: Tara wurde zum letzten Mal in der Nähe der Kensington Stahles in Kensington in Brooklyn unweit des Prospect Park nach einer Reitstunde gesehen.
    Vermisst seit: Aug-16-1988
    Stadt/Gemeinde: Brooklyn
    Bundesstaat: NY
    Land: USA
    Das Foto zeigt Tara in dem Jahr, in dem sie entführt wurde, das Foto darunter zeigt sie, wie sie mit achtzehn Jahren ausgesehen haben müsste. In die Liste aufgenommen 1997.
    Die Altersanpassung zeigte einen auffallend hübschen Teenager, eine klassische Highschool-Schönheit.
    Doch Tara Portman hatte ihren Schulabschlussball nie erlebt. Gias Kehle war wie zugeschnürt. Sie hatte noch nicht einmal die Highschool besucht.
    »Das gefällt mir nicht«, sagte Jack. »Ganz und gar nicht.«
    Natürlich nicht. Was sollte einem an dieser Sache auch gefallen? Aber Gia wusste, dass Jack nicht der Typ war, der banale Feststellungen von sich gab.
    »Was meinst du?«
    »Entführte Kinder. Erst habe ich mit einem zu tun, und jetzt du. Das stört mich. Außerdem …«
    »Ein Zufall.«
    »Richtig. Und du erinnerst dich, was mir dazu erklärt wurde.«
    Gia nickte. »Es gibt keine Zufälle.«
    Allein die vage Möglichkeit, dass etwas daran wahr sein könnte, verursachte ihr Übelkeit.
    »Meinst du, es besteht eine Verbindung zwischen Tara und Duc?«
    »Ich wüsste nicht, welche. Ich meine, zwischen beiden Fällen liegt ein so langer Zeitraum. Andererseits …, keine Zufälle mehr.« Er zuckte die Achseln. »Mal sehen, was wir sonst noch über sie in Erfahrung bringen können.«
    Die

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